Stolpersteine in Bremen
Biografische Spurensuche - Schwachhausen/Horn-Lehe
Peter Christoffersen, Barbara Johr
In Bremen sind annähernd 1.500 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden; die Zahl
der deportierten, verfolgten oder in „Schutzhaft” genommenen Menschen liegt um ein Vielfaches höher. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die NS-Opfer, indem er vor ihrem letzten, meist selbst gewählten, Wohnort Stolpersteine –
Gedenktafeln aus Messing – in den Bürgersteig einlässt. In Bremen wurden zwischen 2004 und 2016 über 660 Stolpersteine verlegt. Den minimalen Lebensdaten auf den Stolpersteinen ging eine umfangreiche biografische Spurensuche voraus. Der Initiativkreis Stolpersteine Bremen wird alle Biografien in mehreren Bänden, nach Stadt und
Ortsteilen geordnet, veröffentlichen. Die Bücher bauen insofern aufeinander auf, als sie neben dem lokalen Schwerpunkt auch unterschiedliche grundlegende Darstellungen zu Bremen in der NS-Zeit enthalten. Dieser vierte Band (Schwachhausen/Horn-Lehe) enthält neben biografischen Abrissen Beiträge zur Geschichte und ihren Spuren, insbesondere in den beiden Stadtteilen. Themen sind u.a. die Nachkriegsgeschichte der jüdischen Gemeinde in Bremen, das Haus Reddersen, „Judenhäuser“ und eine aktualisierte Geschichte der Deportation der Bremer Juden in das Ghetto Minsk. Ein Glossar wichtiger Begriffe und eine Literaturzusammenstellung runden das Informationsangebot ab. Ein Stadtplan mit Eintrag der Verlegeorte liegt bei und ermöglicht eine persönliche Spurensuche.