Von Form von Vorn
Literarisches Hören, performatives Schreiben und Gertrude Stein
Ursula Haeusgen, Swantje Lichtenstein, Holger Pils
Die US-amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein wurde 1874 in Allegheny, Pennsylvania, als Kind einer deutsch-jüdischen Familie geboren. Ab 1902 lebte sie in Paris. Ihr Salon wurde zum Treffpunkt von Malern der Moderne (Matisse, Picasso) und amerikanischen Schriftstellern (John Dos Passos, Ernest Hemingway), die sie mit ihren sprachlichen Experimenten, theoretisch dargestellt in »Lectures in America« (1935) beeinflusste.
»Sie setzt alle Worte in eine Reihe, sie setzt sie ein, wieder fort und weiter, setzt immer wieder neu an, lotet aus, den Grund, alle Gründe, setzt sich nicht, sondern im Grunde setzt sie einmal an und setzt sich fort, in dem sie sich fortschreibt und den Text, indem sie immer wieder an setzt und neu ansetzt und kein Wort unterlässt, sich aber reduziert auf die wichtigsten Worte, die kleinen, wichtigen Momente, die sie so, durch das Fortsetzen auf den Punkt bringt am Ende. Bis sie einsetzt. Neu.« (Swantje Lichtenstein)
Swantje Lichtenstein begleitet die Reflexionen über Getrude Steins sprachliche Experimente mit einer Sprechperformance, die Aufnahmen davon sind via QR-Code auf der Website des Wunderhorn Verlags nachzuhören.