Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib
Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie
Martin Basfeld
Martin Basfeld hat zunächst ein spezielles Phänomenfeld zum Thema: die Wärme. Er behandelt es aber so, dass grundlegende Fragen der Kosmologie und Anthropologie mit zur Sprache kommen. Der Autor zeigt durch umsichtige Beobachtung ihrer verschiedenen Erscheinungsweisen und durch ihre sorgfältige begriffliche Durchdringung, dass die Wärme als ein Grundelement der Welterfahrung verstanden werden kann, über das der Mensch einen sinnlich wie übersinnlich ursprünglichen Zugang zur Wirklichkeit findet. Durch eine explizite Phänomenologie der Wärme wird der Leser in beide Aspekte der Wärme, der inneren (seelisch-geistigen) wie äußeren (physischen) Wärme, eingeführt.
Beeindruckend ist, mit den methodischen Anregungen des Autors auf einen Erkenntnisweg geführt zu werden, der zur Erfahrung bringt, dass die Grundlage der Welt, die «Ur-Materie», in der Wärme zu suchen ist, in der das Ich zugleich seine innere Tätigkeit entfaltet. Darin liegt die ursprüngliche, geistige Verbindung des Menschen zur Welt, die eine wesensgemäße Erkenntnis der Wirklichkeit und eine Einsicht in den Zusammenhang der natürlichen mit der moralischen Welt begründen kann. Die Darstellung ist anspruchsvoll, aber voraussetzungslos: Die Phänomene werden erfahrungsnah beschrieben, die Begriffe, auch die anthroposophischen, eigenständig entwickelt. Das Buch gibt ein Beispiel für eine fruchtbare Auseinandersetzung mit Inhalten der modernen Physik und der neuen Philosophie (Phänomenologie), die geeignet ist, durch geisteswissenschaftliche Erweiterung eine Brücke zur Anthroposophie zu schlagen.