Was nicht zündet, leuchtet nicht ein.
Ein Büchlein vom Menschen und seiner Ausgesprochenheit
Elazar Benyoetz, Andreas Steffens
Dokument einer Freundschaft – Essenz eines Lebenswerkes
Im kommenden Frühjahr wird der hebräische Dichter Elazar Benyoëtz achtzig Jahre alt. Das biblische Alter in Sicht, hat er begonnen, die Essenz seines Werkes in deutscher Sprache in einer Reihe von Schriften zu versammeln.
Als Aphoristiker berühmt, ist die philosophische Dimension seines Lebenswerkes weniger bekannt. Sie stand im Zentrum der Freundschaft, die ihn seit ihrer ersten Begegnung im München der 60er Jahre mit dem Philosophen Ulrich Sonnemann (1912-1993) verband. In der Reihe >Die Besonderen HefteBüchlein vom Menschen<, das Benyoëtz dem Freund zu dessen achtzigstem Geburtstag widmete, in seiner endgültigen Form, überarbeitet und umfangreich ergänzt durch alle Nachträge, die seitdem entstanden.
Es bezeugt nicht nur ein lebenslanges Gespräch zweier bedeutender Autoren; es ist vor allem ein Dokument zweier in der deutschen Geistesgeschichte äußerst seltener Denkformen, und ihrer gegenseitigen Durchdringung: einer literarischen Philosophie und einer philosophierenden Dichtung.
Dazu gibt es eine umfassende Einführung in die Lebensthemen Elazar Benyoëtz'.
In seinem Nachwort stellt der Herausgeber Andreas Steffens, selbst Grenzgänger zwischen Philosophie und Literatur, und produktiver ‚Erbe' der Sonnemannschen "Menschenwissenschaft", die wechselseitige Beziehung zwischen Benyoëtz' Dichten und Sonnemanns Denken dar. Dabei tritt eine apokryphe literarische Gattung hervor, die Anthropoesie: eine Dichtung, in der die Auskunft über das Menschsein, die alle Literatur enthält, zum Thema einer erfahrungsgesättigten Gedanken-Dichtung wird.