Werke
Friedrich H von der Hagen, Gottfried von Straßburg
Gottfried von Straßburgs berühmter Versroman „Tristan und Isolde“ handelt von der gewaltigen Macht der Liebe, die alle sozialen und moralischen Normen sprengt. Bei seinem Tod um 1210 hat der Verfasser sein Werk unvollendet hinterlassen. Zwei Dichter des 13. Jahrhunderts, Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg, haben sich um Fortsetzungen bemüht, die sich allerdings mit dem hohen Niveau Gottfrieds nicht messen können. Diese Fortsetzungen hat Friedrich Heinrich von der Hagen seiner Ausgabe des Romans beigefügt, die einen Markstein in der Geschichte der Gottfried-Philologie darstellt. Zum ersten Mal wurde hier nicht eine einzelne Handschrift abgedruckt, vielmehr hat der Herausgeber versucht, aufgrund des Vergleichs mehrerer guter Handschriften eine neue, verbesserte Textfassung vorzulegen, freilich noch ohne die einzelnen Lesarten mitzuteilen. Von großem stoffgeschichtlichem Interesse sind die beigegebenen fremdsprachigen Texte.