Der reich illustrierte Band schlägt eine Brücke zwischen Psychiatriealltag und Kunst: Bekannte und nie gezeigte Werke aus der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums Heidelberg führen eindrucksvoll vor, wie Psychiatriepatienten ihre Situation, ihren Arzt und das Leben in der Anstalt um 1900 wahrgenommen haben. Ergänzt werden diese beklemmend-faszinierenden Zeichnungen um Texte, Dokumente und Fotos, die Einblick geben in die biografischen Hintergründe der Patientinnen und Patienten und in überlieferte Diagnosen und Therapien an den Kliniken und Anstalten.Psychiatrie trifft Kunst, Medizingeschichte trifft Schicksale: Ein Buch zum Eintauchen für alle, die an der Geschichte der Psychiatrie aus der Perspektive von Insassen der "Irrenanstalten" interessiert sind - und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Outsider Art.
Aktualisiert: 2023-05-07
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Der reich illustrierte Band schlägt eine Brücke zwischen Psychiatriealltag und Kunst: Bekannte und nie gezeigte Werke aus der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums Heidelberg führen eindrucksvoll vor, wie Psychiatriepatienten ihre Situation, ihren Arzt und das Leben in der Anstalt um 1900 wahrgenommen haben. Ergänzt werden diese beklemmend-faszinierenden Zeichnungen um Texte, Dokumente und Fotos, die Einblick geben in die biografischen Hintergründe der Patientinnen und Patienten und in überlieferte Diagnosen und Therapien an den Kliniken und Anstalten.Psychiatrie trifft Kunst, Medizingeschichte trifft Schicksale: Ein Buch zum Eintauchen für alle, die an der Geschichte der Psychiatrie aus der Perspektive von Insassen der "Irrenanstalten" interessiert sind - und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Outsider Art.
Aktualisiert: 2023-05-07
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Beim Recherchieren zur Sammlung Prinzhorn wurde Tom Pohlmann auf eine Auseinandersetzung aufmerksam, die zu Hans Prinzhorn und seinen Vorläufern in der Öffentlichkeit geführt wird. Nach anfänglicher Bestürzung entschließt er sich, die Grundlagen der Kunsttherapie noch einmal im Detail abzuklopfen. Erst nachdem dieser Rahmen vermessen ist, kann er sich seinem Anliegen zuwenden und der Fragestellung nachgehen, wie in der Praxis das Erbe Prinzhorns heute bewahrt wird. Am Beispiel einer Leipziger Künstlergruppe, die sich der Outsider Art zuordnen lässt, zeigt er aktuelle Arbeitsbedingungen und Formen der Selbstorganisation, beschreibt das Ringen einiger Künstler der Gruppe um die öffentliche Anerkennung, die ihnen oft noch verwehrt bleibt.
Aktualisiert: 2022-06-09
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Architektur gestaltet unser Leben und Erleben – das war besonders Menschen bewusst, die den Großteil ihres Lebens hinter Mauern psychiatrischer Anstalten verbrachten. Die Ausstellung »Unruhe und Architektur« entstand anlässlich der Zwischenpräsentation der IBA Heidelberg 2018, die eine bauliche Erweiterung der Sammlung Prinzhorn einschließt. Die Auswahl der ursprünglich 160 Exponate wurde in diesem Band nochmals erweitert: In über 350 Abbildungen sind architektonische Entwürfe von 84 Künstler*innen zusammengetragen, die trotzdem nur einen Teil des historischen Bestandes von über 500 architektonischen Motiven abdecken. Die vorgestellten Architekturen stammen nur teilweise von Architekten und Baufachleuten. Umso freier und ungebundener ist die zeichnerische Umsetzung des Themas. Architektonische Formen als Welten- und Seelenspiegel, die Einblicke geben in ein beunruhigtes wie beunruhigendes Inneres und zugleich Ausblick sein können auf eine Architektur-Utopie ohne Grenzen.
Aktualisiert: 2021-05-27
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Kunst und Krieg – gerade im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg fand und findet dieses Thema erhebliche Beachtung in Forschung und Öffentlichkeit. Dass auch zivile Patient*innen deutscher psychiatrischer Anstalten damals auf Militarismus und Krieg reagierten, ist wenig bekannt.
Fast vollständig unerforscht ist, wie sie sich künstlerisch den Themen näherten und welches inhaltliche Spektrum ihre bildlichen und textlichen Reaktionen einschließen. Diese Forschungslücke schloss exemplarisch hundert Jahre nach Kriegsausbruch das Projekt an der Heidelberger Sammlung Prinzhorn in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg und dem Militärhistorischen Museum Dresden. Die zentrale Erkenntnis: Die eigenwilligen künstlerischen Antworten von Anstaltspatient*innen auf Militarismus und Krieg spiegeln nicht nur Stimmungen und Themen der gesamten Zivilgesellschaft im damaligen Deutschen Reich wider, sondern bündeln sie in der Art eines Brennglases oder verzerren sie zur Kenntlichkeit. Der nun zum Ende des Projekts vorgelegte Band vertieft mit zehn Aufsätzen zu historischen Aspekten des Bildmaterials sowie zu einzelnen Motiven und Themen die wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Aktualisiert: 2020-06-26
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Es waren oft Aussenseiter, die große Werke geschaffen haben, die man heute zeitgenössische Kunst nennt: Surrealismus, Minimalismus oder ein Großteil des abstrakten Expressionismus. Edvard Munch schuf 1893 mit dem Gemälde „Der Schrei“ das Abbild seiner Seele: eine Darstellung seiner eigenen inneren Nöte und der deformierenden Kraft der Angst. Wie sein Vorbild Vincent van Gogh, der ebenso von inneren Dämonen geplagt wurde, wollte er die Welt hinter den sichtbaren Dingen zeigen. Das Schriftsteller-Ehepaar Elias und Veza Canetti lebte mit manischen Anfällen, Stimmungstiefs und Panikattacken. „Moby Dick“-Autor Herman Melville schuf während manischer Depressionen seinen vernichtungssüchtigen Kapitän Ahab. Genies scheinen extremen Stimmungsschwankungen in besonderem Mass unterworfen zu sein. Für den französischen Philosophen Michel Foucault war Wahn aber weniger eine Krankheit als eine exklusive Art von Erkenntnis, die ihren eigenen Kosmos im Hirn des Einzelnen grenzüberschreitend entfaltet. Viele dieser Kosmen findet man in den Werken der Heidelberger Prinzhorn-Sammlung. Hans Prinzhorn war von 1919 bis 1921 Assistenzarzt an der dortigen psychiatrischen Universitätsklinik. Er stellte 5.000 Arbeiten psychisch Kranker aus mehreren europäischen Ländern zusammen: Bilder, Skulpturen, Collagen, Textilarbeiten und Texte. „Du“ hat die Ausstellung für die aktuelle Ausgabe besucht.
Aktualisiert: 2022-03-28
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Der reich illustrierte Band schlägt eine Brücke zwischen Psychiatriealltag und Kunst: Bekannte und nie gezeigte Werke aus der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums Heidelberg führen eindrucksvoll vor, wie Psychiatriepatienten ihre Situation, ihren Arzt und das Leben in der Anstalt um 1900 wahrgenommen haben. Ergänzt werden diese beklemmend-faszinierenden Zeichnungen um Texte, Dokumente und Fotos, die Einblick geben in die biografischen Hintergründe der Patientinnen und Patienten und in überlieferte Diagnosen und Therapien an den Kliniken und Anstalten.Psychiatrie trifft Kunst, Medizingeschichte trifft Schicksale: Ein Buch zum Eintauchen für alle, die an der Geschichte der Psychiatrie aus der Perspektive von Insassen der "Irrenanstalten" interessiert sind - und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Outsider Art.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Hans Prinzhorn, Psychiater und Kunsthistoriker, hatte als einer der Assistenzärzte unter Karl Wilmans an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg 1919 die Aufgabe übernommen, die Sammlung von Bildwerken „Geisteskranker“, die von Emil Kraepelin und Wilmans angelegt worden war, zu betreuen. Daraus ist nicht nur eine umfangreiche und einzigartige Sammlung von Kunstwerken psychisch Kranker entstanden, die heute in der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg vereint ist. Von dieser Sammlung und Prinzhorns berühmter Publikation „Bildnerei der Geisteskranken“ sind vielfältige Impulse in Kunst, Kunstgeschichte und Kunstkritik sowie in Psychiatrie und Philosophie ausgegangen. Der Sammlung Prinzhorn und Hans Prinzhorn selbst, ihren Impulsen für ein Verständnis des künstlerischen Ausdrucks zwischen Ästhetik und Psychopathologie widmete sich die 50. Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks DGPA e.V. 2017 in Heidelberg. Der vorliegende Band versammelt die dort vorgetragenen Beiträge.
Daniel Sollberger
Aktualisiert: 2020-01-01
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Hans Prinzhorn, Psychiater und Kunsthistoriker, hatte als einer der Assistenzärzte unter Karl Wilmans an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg 1919 die Aufgabe übernommen, die Sammlung von Bildwerken „Geisteskranker“, die von Emil Kraepelin und Wilmans angelegt worden war, zu betreuen. Daraus ist nicht nur eine umfangreiche und einzigartige Sammlung von Kunstwerken psychisch Kranker entstanden, die heute in der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg vereint ist. Von dieser Sammlung und Prinzhorns berühmter Publikation „Bildnerei der Geisteskranken“ sind vielfältige Impulse in Kunst, Kunstgeschichte und Kunstkritik sowie in Psychiatrie und Philosophie ausgegangen. Der Sammlung Prinzhorn und Hans Prinzhorn selbst, ihren Impulsen für ein Verständnis des künstlerischen Ausdrucks zwischen Ästhetik und Psychopathologie widmete sich die 50. Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks DGPA e.V. 2017 in Heidelberg. Der vorliegende Band versammelt die dort vorgetragenen Beiträge.
Daniel Sollberger
Aktualisiert: 2019-06-13
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Der reich illustrierte Band schlägt eine Brücke zwischen Psychiatriealltag und Kunst: Bekannte und nie gezeigte Werke aus der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums Heidelberg führen eindrucksvoll vor, wie Psychiatriepatienten ihre Situation, ihren Arzt und das Leben in der Anstalt um 1900 wahrgenommen haben. Ergänzt werden diese beklemmend-faszinierenden Zeichnungen um Texte, Dokumente und Fotos, die Einblick geben in die biografischen Hintergründe der Patientinnen und Patienten und in überlieferte Diagnosen und Therapien an den Kliniken und Anstalten.Psychiatrie trifft Kunst, Medizingeschichte trifft Schicksale: Ein Buch zum Eintauchen für alle, die an der Geschichte der Psychiatrie aus der Perspektive von Insassen der "Irrenanstalten" interessiert sind - und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Outsider Art.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Bildwerke von psychisch Kranken haben seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der medizinischen und kunstwissenschaftlichen Literatur vielfältige Beachtung gefunden. Das psychiatrische Interesse an Bildern – insbesondere von Schizophrenen – war dabei vorwiegend auf differentialdiagnostische Fragestellungen gerichtet: Anhand bestimmter „Gestaltungsmerkmale“ der Bilder wurde versucht den jeweiligen Krankheitsverlauf nachzuweisen. In der Kunstgeschichte ist der Vergleich mit scheinbar typisch schizophrenen Bildwerken in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg häufig zu einem Instrument der Diffamierung geworden. Im Nationalsozialismus wurde die Gegenüberstellung von „gesunder“ und „kranker“ Kunstproduktion schließlich ideologisch funktionalisiert.
Der in der vorliegenden Arbeit verfolgte rezeptionsgeschichtliche Ansatz liefert Belege für die These, dass eine allgemeine Theorie der „Bildnerei von Schizophrenen“ nur als Konstrukt in der Auswahl einzelner Werke durch den Betrachter existiert. Als bildnerisch Tätiger ist auch der Schizophrene ein Gesunder, seine künstlerischen Arbeiten sind Resultate einer bewussten Gestaltungstätigkeit. Im Zentrum der Untersuchung stehen die prägenden Schriften von Fritz Mohr, Walter Morgenthaler und Hans Prinzhorn sowie die frühen Rezeptionen der Werke von Conrad Felixmüller, Vincent van Gogh, August Strindberg, Richard Huelsenbeck und Karl Junker.
"Wie anregend die Auseinandersetzung mit der bildnerischen Sprache, mit der Kunst als Spiegel seelischer Befindlichkeit ist, zeigt die Publikation Jörg Katerndahls. Der Autor setzt sich mit der Rezeptionsgeschichte der "Bildnerei von Schizophrenen" auseinander und verdeutlicht die Auswahlkriterien, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu dem Konstrukt "Kunst von Geisteskranken" geführt haben. Die Lektüre leistet aber mehr als eine Einführung in ein spannendes Forschungsfeld zur Kreativität schizophrener Patienten, zu deren Rezeption sowie zur Pathologisierung nicht kranker Künstler vor dem Hintergrund der Ausgrenzung. Darüber hinausgehend enthält sie Fragen nach Gestaltungsprinzipien, nach dem Verhältnis von Bild und Schrift, nach der Bedeutung von Kritzeln als unbestimmte und unheimliche Ausdrucksform - Aspekte, die bei allen künstlerischen Prozessen eine Rolle spielen." (Sabina Leßmann, Kunstmuseum Bonn, 43. Jg. 1/2007)
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Since the end of the 19th century, pictures made by the mentally ill have attracted a lot of interest in literature on medical matters and the fine arts. The interest of psychiatry in pictures – especially ones made by schizophrenics – was mainly directed towards issues of differential diagnostics: with the help of certain “design features” of the pictures, an attempt was made to demonstrate the course of the illness in each case. The comparison with apparently typical pictures made by schizophrenics often became an instrument of defamation in the art history of the period after the First World War. Finally, under national socialism, the comparison of “healthy” and “sick” art production was functionalized ideologically.
The reception history approach pursued in this work provides proof for the hypothesis that a general theory of “pictures produced by schizophrenics” only exists as a construction in the selection of individual works by the viewer. As creators of pictures, schizophrenics are as healthy as anyone else and their artistic works are the result of conscious creative activity. The study focuses on the characteristic writings of Fritz Mohr, Walter Morgenthaler and Hans Prinzhorn as well as the early reception of the works of Conrad Felixmüller, Vincent van Gogh, August Strindberg, Richard Huelsenbeck and Karl Junker.
Aktualisiert: 2022-12-16
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'Bildnerei der Gefangenen' (1926) war das zweite Buch Hans Prinzhorns (1886-1933). Mit ihm hoffte der Berliner Verleger Axel Juncker, an den Erfolg der Studie 'Bildnerei der Geisteskranken' (1922) anzuknüpfen, die besonders bei Künstlern und Kunstinteressierten Absatz fand. Doch der große Erfolg blieb aus. Während Prinzhorns Erstling heute in 7. Auflage und Übersetzungen in fünf Sprachen vorliegt, ist dies hier der erste Reprint von 'Bildnerei der Gefangenen'. Dabei betrat auch diese Publikation Neuland. Damals waren kaum Abbildungen künstlerischer Werke aus Gefängnissen und Zuchthäusern bekannt, die Kreativität von Gefangenen wurde ebenso wenig geschätzt wie die von Anstaltspatienten. Prinzhorn präsentierte in 88, zum Teil farbigen Abbildungen nicht nur eine beeindruckende Auswahl von Bildern, Zeichnungen, Reliefs, Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus deutschen Haftanstalten, sondern auch eine Reihe von Tätowierungen, die damals noch exotisch und anrüchig waren. Heute, da sich das Gebiet der 'Gefangenenkunst' oder 'Gefängniskunst' längst etabliert hat und da Tattoos in großer Mode sind, ist es sinnvoll diesen Klassiker des Gebiets wieder zugänglich zu machen.
Mit einem Nachwort von Thomas Röske.
Aktualisiert: 2020-06-29
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Im September 1950 besuchte der französische Maler Jean Dubuffet die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg – nur fünf Jahre, nachdem er den Begriff »Art brut« für eine rohe, ungeschliffene, nichtakademische Kunst geprägt hatte. In einer handschriftlichen und später ergänzten maschinengeschriebenen Liste protokollierte und bewertete er die Werke, die er vor Ort gesehen hatte. Die Aufstellung versetzt uns in die Lage, annähernd genau rekonstruieren zu können, welche Werke Dubuffet gesehen hat. Seine Liste orientiert sich an Prinzhorns Publikation Bildnerei der Geisteskranken (1922). Mit seiner Beurteilung versucht er sich allerdings von seinem großen Vorbild Prinzhorn abzusetzen, bei weitem jedoch nicht so abwertend, wie aufgrund seiner retrospektiven Angaben lange Zeit vermutet wurde. Dass seine Einschätzung von Prinzhorns »Meistern« mitunter kritisch, die Bewertung der Sammlung im Großen und Ganzen aber sehr positiv ausfiel, ist ein überraschendes Ergebnis. Die Heidelberger Schau, die vom St. Gallener Museum im Lagerhaus übernommen wird, ermöglicht der kunstgeschichtlichen Forschung erstmals, Dubuffets Vorstellung von »Art brut« anhand von Werken der Sammlung Prinzhorn im historischen Kontext zu konkretisieren. Das war bisher nur am Beispiel von Dubuffets eigener »Collection de l’Art brut« möglich, die sich heute in Lausanne befindet und neben der Sammlung Prinzhorn das international wichtigste Museum für »Outsider Art« darstellt.
Mit Textbeiträgen von Ingrid von Beyme, Baptiste Brun und Thomas Röske.
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Dubuffets Liste in der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg bis 10. April 2016.
Aktualisiert: 2020-06-26
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2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal - Zeit, einmal eine ganz andere Sicht auf diese 'Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts' zu wagen. Bislang hat sich die (medizin-)historische Forschung vor allem auf seelisch traumatisierte Soldaten konzentriert. Wie aber nahmen 'zivile' Psychiatriepatienten und -patientinnen das militärisch geprägte deutsche Kaiserreich und den Krieg 1914-1918 wahr?
Die Heidelberger Sammlung Prinzhorn, einzigartiger 'Leidschatz der Menschheit', besitzt Tausende von Bildwerken, die Insassen von psychiatrischen Anstalten zwischen 1840 und 1930 geschaffen haben. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts hat die Sammlung Prinzhorn künstlerische Reaktionen von Psychiatriepatienten und -patientinnen auf Militarismus und Krieg untersucht und eine Auswahl der Arbeiten für eine Ausstellung zusammengestellt.
Diese Ausstellung wird erstmals im Militärhistorischen Museum unter dem Titel 'Krieg und Wahnsinn' gezeigt.
Diese Publikation erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung vom 6. Juni bis 7. September 2014 im Militärhistorischen Museum Dresden und vom 2. Oktober 2014 bis 2. Februar 2015 in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn (hier unter dem Titel: 'Uniform und Eigensinn. Militarismus, Weltkrieg und Kunst in der Psychiatrie').
Aktualisiert: 2020-06-26
Autor:
Christoph Bartz-Hisgen,
Ingrid von Beyme,
Bettina Brand-Claussen,
Sonja Frohoff,
Sabine Hohnholz,
Monika Jagfeld,
Torsten Kappenberg,
Anna Lehninger,
Kasja Majer-Bahrke,
Doris Noell-Rumpeltes,
Katja Protte,
Thomas Roeske,
Maike Rotzoll,
Liane Wendt
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