Seit den 1950ern wird an den Hochschulen permanent reformiert, die Reform korrigiert usw. Die verschiedenen politischen Positionen, die jeweils Eingang in die Vorhaben gewinnen, lassen erkennen, welche unterschiedlichen Vorstellungen Niederschlag in gesetzlichen Regelungen finden. Dabei wird oft nur ein spezielles Problem gelöst, ohne dass Wirkungen in anderen Bereichen bedacht werden. Die vorliegende Darstellung deckt solche Defizite auf und kann damit für die Zukunft ein hilfreicher Ratgeber sein.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Isabelle Sieh befasst sich mit den Hochschulreformen in Frankreich und Deutschland, die seit Beginn des Bologna-Prozess in beiden Ländern unternommen worden sind. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob der Bologna-Prozess gemäß seiner expliziten Zielsetzung zur Annäherung der Hochschulsysteme in Europa beiträgt und nationale Unterschiede minimiert werden. Grundlage der vergleichenden Analyse zur Konvergenz der Hochschulsysteme sind die Fortschrittsberichte der französischen und deutschen Regierungsvertreter zum Stand der Bolognareformen sowie weitere europäische Studien. Die Autorin leistet mit der Darstellung und Analyse des französischen Hochschulsystems einen Beitrag zum Verständnis andersräumiger Bildungssysteme im Sinne der Vergleichenden Erziehungswissenschaft.
Aktualisiert: 2023-06-04
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Seit den 1950ern wird an den Hochschulen permanent reformiert, die Reform korrigiert usw. Die verschiedenen politischen Positionen, die jeweils Eingang in die Vorhaben gewinnen, lassen erkennen, welche unterschiedlichen Vorstellungen Niederschlag in gesetzlichen Regelungen finden. Dabei wird oft nur ein spezielles Problem gelöst, ohne dass Wirkungen in anderen Bereichen bedacht werden. Die vorliegende Darstellung deckt solche Defizite auf und kann damit für die Zukunft ein hilfreicher Ratgeber sein.
Aktualisiert: 2023-05-20
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Seit den 1950ern wird an den Hochschulen permanent reformiert, die Reform korrigiert usw. Die verschiedenen politischen Positionen, die jeweils Eingang in die Vorhaben gewinnen, lassen erkennen, welche unterschiedlichen Vorstellungen Niederschlag in gesetzlichen Regelungen finden. Dabei wird oft nur ein spezielles Problem gelöst, ohne dass Wirkungen in anderen Bereichen bedacht werden. Die vorliegende Darstellung deckt solche Defizite auf und kann damit für die Zukunft ein hilfreicher Ratgeber sein.
Aktualisiert: 2023-05-15
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„Dienst in akademischen Liegenschaften“ bezeichnet die Erfahrungen Dieter Lenzens im Rahmen seiner Tätigkeit als Präsident der Universität Hamburg und der FU Berlin sowie seines Wirkens in zahlreichen weiteren Wissenschaftsorganisationen. Die Sammlung reicht von der Beschreibung massiver Reformbedarfe in den Hochschulen der zurückliegenden zwanzig Jahre sowie der Fehlsteuerung bei solchen Verfahren durch die Politik. Zukunftsprojektionen sind die Beiträge, die sich mit den notwendigen Veränderungen im Hochschulwesen von Strategieerwartungen über Transnationalität bis zur Absicherung allgemeiner Bildung befassen.
Aktualisiert: 2022-02-28
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In diesem Open-Access-Buch wird ein differenziertes Bild der Folgen von „Bologna“, „Exzellenzinitiative“, Drittmittelwettbewerb und „New Public Management“ für die berufliche Identität von Professor*innen gezeichnet. Eine qualitative empirische Studie zeigt, dass die mit diesen Reformen verbundenen Leistungsbewertungen nicht nur Identitätsbedrohungen mit sich bringen müssen, sondern auch neue Möglichkeiten der Identitätsentfaltung bieten können. Der Fokus auf Reformerfahrung und -bewältigung von Professor*innen bietet eine wichtige Ergänzung anderer Analysen der Universitätsreformen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In diesem Open-Access-Buch wird ein differenziertes Bild der Folgen von „Bologna“, „Exzellenzinitiative“, Drittmittelwettbewerb und „New Public Management“ für die berufliche Identität von Professor*innen gezeichnet. Eine qualitative empirische Studie zeigt, dass die mit diesen Reformen verbundenen Leistungsbewertungen nicht nur Identitätsbedrohungen mit sich bringen müssen, sondern auch neue Möglichkeiten der Identitätsentfaltung bieten können. Der Fokus auf Reformerfahrung und -bewältigung von Professor*innen bietet eine wichtige Ergänzung anderer Analysen der Universitätsreformen.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Isabelle Sieh befasst sich mit den Hochschulreformen in Frankreich und Deutschland, die seit Beginn des Bologna-Prozess in beiden Ländern unternommen worden sind. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob der Bologna-Prozess gemäß seiner expliziten Zielsetzung zur Annäherung der Hochschulsysteme in Europa beiträgt und nationale Unterschiede minimiert werden. Grundlage der vergleichenden Analyse zur Konvergenz der Hochschulsysteme sind die Fortschrittsberichte der französischen und deutschen Regierungsvertreter zum Stand der Bolognareformen sowie weitere europäische Studien. Die Autorin leistet mit der Darstellung und Analyse des französischen Hochschulsystems einen Beitrag zum Verständnis andersräumiger Bildungssysteme im Sinne der Vergleichenden Erziehungswissenschaft.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Kathrin Petzold-Rudolph beschäftigt sich mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen der Universität als Sozialisationsinstanz und der Entwicklung von Studierenden vor dem Hintergrund der gestiegenen Relevanz akademischer Bildung sowie der Reformprozesse im Hochschulbereich und in der Lehrkräftebildung in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Autorin untersucht mittels einer Fallstudie an der Humboldt-Universität zu Berlin insbesondere die individuelle Integrationsleistung von Studierenden unter den Bedingungen eines Lehramtsstudiums aus studentischer Perspektive sowie den Beitrag der akademischen und sozialen Integration zum Studienerfolg. Die empirischen Befunde verweisen u. a. auf deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung und Nutzung zunehmend standardisierter Studienangebote.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Am Beispiel deutscher Universitätsverwaltungen geht Michael Borggräfe der Frage nach, wie sich Organisationen auf der Basis ihrer Organigramme analysieren lassen. Der Autor entwickelt ein systematisches, regelgeleitetes und replizierbares Verfahren zur Analyse von Organigrammen, das sich sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung stützt. Dieser innovative Ansatz einer systematischen Organigrammanalyse liefert neue Einblicke in Veränderungen des Managements und der Administration deutscher Hochschulen. Das entwickelte Verfahren selbst bietet sowohl der Hochschul- als auch der Organisationsforschung potenzielle Anwendungsmöglichkeiten in weiteren organisationalen, nationalen und internationalen Kontexten und ist anschlussfähig für andere methodische Zugänge.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Am Beispiel deutscher Universitätsverwaltungen geht Michael Borggräfe der Frage nach, wie sich Organisationen auf der Basis ihrer Organigramme analysieren lassen. Der Autor entwickelt ein systematisches, regelgeleitetes und replizierbares Verfahren zur Analyse von Organigrammen, das sich sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung stützt. Dieser innovative Ansatz einer systematischen Organigrammanalyse liefert neue Einblicke in Veränderungen des Managements und der Administration deutscher Hochschulen. Das entwickelte Verfahren selbst bietet sowohl der Hochschul- als auch der Organisationsforschung potenzielle Anwendungsmöglichkeiten in weiteren organisationalen, nationalen und internationalen Kontexten und ist anschlussfähig für andere methodische Zugänge.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Aktualisiert: 2023-03-15
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Kathrin Petzold-Rudolph beschäftigt sich mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen der Universität als Sozialisationsinstanz und der Entwicklung von Studierenden vor dem Hintergrund der gestiegenen Relevanz akademischer Bildung sowie der Reformprozesse im Hochschulbereich und in der Lehrkräftebildung in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Autorin untersucht mittels einer Fallstudie an der Humboldt-Universität zu Berlin insbesondere die individuelle Integrationsleistung von Studierenden unter den Bedingungen eines Lehramtsstudiums aus studentischer Perspektive sowie den Beitrag der akademischen und sozialen Integration zum Studienerfolg. Die empirischen Befunde verweisen u. a. auf deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung und Nutzung zunehmend standardisierter Studienangebote.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Seit den 1950ern wird an den Hochschulen permanent reformiert, die Reform korrigiert usw. Die verschiedenen politischen Positionen, die jeweils Eingang in die Vorhaben gewinnen, lassen erkennen, welche unterschiedlichen Vorstellungen Niederschlag in gesetzlichen Regelungen finden. Dabei wird oft nur ein spezielles Problem gelöst, ohne dass Wirkungen in anderen Bereichen bedacht werden. Die vorliegende Darstellung deckt solche Defizite auf und kann damit für die Zukunft ein hilfreicher Ratgeber sein.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Isabelle Sieh befasst sich mit den Hochschulreformen in Frankreich und Deutschland, die seit Beginn des Bologna-Prozess in beiden Ländern unternommen worden sind. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob der Bologna-Prozess gemäß seiner expliziten Zielsetzung zur Annäherung der Hochschulsysteme in Europa beiträgt und nationale Unterschiede minimiert werden. Grundlage der vergleichenden Analyse zur Konvergenz der Hochschulsysteme sind die Fortschrittsberichte der französischen und deutschen Regierungsvertreter zum Stand der Bolognareformen sowie weitere europäische Studien. Die Autorin leistet mit der Darstellung und Analyse des französischen Hochschulsystems einen Beitrag zum Verständnis andersräumiger Bildungssysteme im Sinne der Vergleichenden Erziehungswissenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-11
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Die Entwicklung von der (klassischen) Universität hin zur (Massen-)university in der Zeit von 1945–2013 wird in verschiedenen Etappen gut nachvollziehbar dargestellt. Die Zeit seit Kriegsende bis Mitte der 1960er Jahre kann man als Restaurierung der Ordinarien-Universität bezeichnen. Es folgt das Jahrzehnt der politischen Mobilisierung mit der Studentenrevolte 1968, anschließend daran eine Epoche gekennzeichnet durch Verrechtlichung und Bürokratisierung.
Nach der Wiedervereinigung macht sich eine Trendwende hin zu mehr Wettbewerb und Ökonomisierung bemerkbar. Seit Beginn des neuen Jahrhunderts bestimmen der sog. Bologna-Prozess und die Exzellenzinitiative die Debatte.
Der Autor schildert den Wandlungsprozess der Universitäten und Hochschulen der letzten 70 Jahre und schafft damit die Grundlage für ein Verständnis der bildungspolitischen Ziele und aktuellen Vorhaben. Dabei werden Fehlsteuerungen, falsche Weichenstellungen und politische Verirrungen sachlich, aber auch schonungslos benannt.
Der Autor, Dr. iur., geb. 1935, war Universitätspräsident (Hohenheim 1970–86), Präsident der Rektorenkonferenz (Bonn 1979–83) und parteiloser Senator für Wissenschaft und Forschung in Berlin (1986–89). Von 1989–2000 bekleidete er einen Lehrstuhl für Rechtswissenschaft an der Universität Hohenheim und nahm eine Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin wahr. Seitdem ist er neben der Beratung im Wissenschafts- und Medienbereich publizistisch tätig.
Aktualisiert: 2021-12-03
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Zukunftsperspektiven der Bundesrepublik Deutschland werden in der Öffentlichkeit wie unter Wissenschaftlern gerade heute hoch kontrovers debattiert. Besonders deutlich wird dies z. B. an sehr unterschiedlichen Einschätzungen von Reaktionsnotwendigkeiten auf den demografischen Wandel, auf die ökonomische Entwicklung sowie auf Medienmacht und die Zukunft des Nationalstaates. Kaum weniger umstritten sind neue Befunde und Konzepte in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, so z. B. in der Hirn- und Stammzellenforschung. Die im Buch publizierten Beiträge sind an der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen öffentlicher Ringvorlesungen entstanden und bringen aktuelle und zukünftige Entwicklungsprobleme prononciert und provokativ auf den Punkt.
Aktualisiert: 2019-12-19
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In 43 Einzelbeiträgen sachkundiger Autoren aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen werden die einzelnen Facetten des Leitbilds "Lebensraum Hochschule" systematisch erläutert und hinterfragt. Sie begründen seine Aktualität auch unter heutigen Hochschulbedingungen und fordern seine Renaissance für das gegenwärtige hochschulpolitische Denken und Handeln. Insoweit stellt diese Festschrift ein umfassendes Handbuch sozial definierter Bildungspolitik dar.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Vorliegende Schrift nimmt sich eines Themas an, dessen schlagwortartige Formulierung auf den ersten Blick abstrus scheint. Nicht wenige unter meinen Kolleginnen und Kollegen empfinden die Zusammenstellung der Begriffe "Marketing" und "Wissenschaft" als contradictio in adjecto: Sovern Marketing nicht als Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen, sondern - zumindest in Zukunft - selbst Grundbedingung praktizierter Wissenschaftlichkeit sein soll. Dennoch gedenke ich, meinen Lesern die Sinnhaftigkeit des Begriffs "Wissenschaftsmarketing" nahe zu bringen. Wer die neuen Akzente nicht verkennt, die zusammen mit der "unternehmerischen" Wendung in unsere Reformuniversitäten Einzug halten, steht dem Denken in den Bahnen des Marketing innerlich schon nahe. Vielleicht ohne dass es ihm derzeit bewusst ist. Das Gemeinte enthält indes weder etwas Revolutionäres noch, mit Bezug auf das Ethos der Wissenschaft, Entwürdigendes. Letzten Endes geht es dem Ansatz des Wissenschaftsmarketing nicht um die Überwindung, sondern um die Bewahrung wissenschaftlicher Traditionen. Wenngleich in etwas modernerem Gewand. Dieses Buch stellt eine Vision vor, kein geschlossenes Konzept. Denn dessen Entwurf wäre nur in konkreter Rücksicht auf die universitäre Einzelwissenschaft, ja auf die Lehrenden als Individuen möglich. Visionen operieren auf weniger speziellen Ebenen. Sie bringen in vorliegendem Fall das Interesse zum Ausdruck, welche Entwicklung die Landschaft unserer Hochschulen unter dem Vorzeichen ihrer derzeitigen Umstrukturierung vollziehen wird. Das Visionäre akzentuiert die Teilnahme an diesem Prozess. Doch es enthält sich der direkten Einmischung ins hochschulpolitische Tagesgeschäft. Daraus resultieren nahe liegende Folgerungen. Meine Schrift über das Marketing der Wissenschaften trägt wenig zu organisatorischen Fragen, zu Finanzproblemen und konkreten Zielvorstellungen bei, wie sie unsere Wissenschaftsministerien zurzeit verfolgen. Eher schon verstehen sich die Reflexionen als komplementäre Begleitung der begonnenen Hochschulreformen. Die Neujustierungen der institutionalisierten Wissenschaften zeitigen Konsequenzen, die weder ihre Initiatoren noch die dadurch Betroffenen genügend in Rechnung stellen. Reformerischer Elan verlangt auch nach der Korrektur von Mentalitäten. Diese Umorientierung mit zu befördern, konzeptionelle Vorarbeit zu einer Art von "innerer Reform" zu leisten, ist das erklärte Anliegen der Vision des Marketing der Wissenschaften. Allein, wie gelangt ausgerechnet der Dozent einer Geisteswissenschaft dazu, die Entwicklung eines Marketing der Wissenschaften einzufordern? Ist nicht gerade er der Letzte, dem der Ausflug in die zweckorientierte Welt der Ökonomie zukommt? Ich neige der Gegenteiligen Auffassung zu. Schon die Vorgängerschrift zu dieser Abhandlung (Über die universitäre Geisteswissenschaft, Berlin 2004) bekennt meinen Standpunkt ohne Scheu ein. Langjährige Erfahrungen mit dem Wissenschaftsbetrieb und seinem Umfeld - der realen Bedeutung von Forschung und Lehre, der Stellung der Studierenden - setzen spezifische Einsichten frei. Wie ohnmächtig doch Denken und Erkenntnis (als wissenschaftliche Verfahren genommen) sein können! Wie marginal deren Wirkungen in der außeruniversitären, oft auch inneruniversitären Gesellschaft! Wie groß zuweilen das Missverhältnis zwischen dem Aufwand an Methode, an Philologie, an Hermeneutik und den Resultaten! Sofern diese mehr enthalten sollen als die Existenz monumental angehäuften bedruckten Papiers. Auch Selbstverständnisfragen trieben mich um. Welches Recht haben wir Geisteswissenschaftler zur genügsamen Pflege unserer Interessen, während "draußen im Lande" die Globalisierung eine Gewissheit nach der anderen hinwegfegt? Arbeitsplätze in unerreichbare Fernen verlagert? Neben zahlreichen unbestreitbaren Zukunftschancen auch eine ganze Menge an Zerstörung hinterlässt? Der Weltmaßstab fordert gerade das ein, was in den Universitäten, besonders in den Geisteswissenschaften, trotz aller anderslautenden Beteuerungen keineswegs im Übermaß praktiziert wird - Flexibilität, Anpassung. Können wir uns diesen Tendenzen, umfassend wie sie sind, auf die Dauer hin entziehen? Mehr und mehr erkannte ich, dass ich in meinem wissenschaftlichen Streben nicht nur "den Geist" wollte, sondern auch den Erfolg. Mit "Erfolg" meine ich mehr als das Gelingen der Leistung in Forschung und Lehre. Das zweckfreie Denken soll denen zugute kommen, für die es gedacht ist - aber auch Anerkennung im größeren gesellschaftlichen und politischen Rahmen finden. Kurz und gut: Ich wünsche Wirksamkeit statt unverbindliches Interesse. Die bloße Duldung meiner Existenzform reicht mir schon lange nicht mehr aus. Erfolgsstreben richtet sich an einer Haltung aus, die das Denken in Wirkungskonzepten favorisiert.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Das deutsche Hochschulsystem befindet sich unter massivem Veränderungsdruck - Universitäten und Fachhochschulen sehen sich mit zahlreichen staatlichen Reformen konfrontiert. Wie reagieren Hochschulen als Organisationen auf gegenwärtige gesellschaftliche und politische Herausforderungen? Bilden Universitäten und Fachhochschulen neue Hochschultypen aus? Diesen Fragen geht Grit Würmseer in ihrer qualitativ angelegten empirischen Untersuchung nach, indem sie die Identitäten von Fachhochschulen und Universitäten rekonstruiert. Vor dem Hintergrund der externen institutionellen Vorstellungen über Hochschule, die mittels der politischen Reformen transportiert werden, wird nicht nur nach strukturellen Anpassungen, sondern darüber hinaus nach Veränderungen der organisationalen Identität gefragt, wobei der Blick auf das Entstehen neuer Differenzierungslinien auf der Ebene des Hochschulsystems gerichtet ist.
Aktualisiert: 2023-04-04
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