Fährten im Zeitdämmerareal

Fährten im Zeitdämmerareal von Hein,  Manfred Peter, Kelletat,  Andreas F.
Ein neuer Gedichtband von Manfred Peter Hein, dem »deutschen Dichter aus Finnland«. Manfred Peter Heins Gedichte bestechen durch große Genauigkeit und Energie. Sie diskutieren den Platz des Autors in der Welt, die Erinnerung und das Vergessene, die Geschichte und die Gegenwart. Sie beschreiben die Natur und ihre Landschaften in einer beeindruckenden Intensität, mystische und religiöse Themen werden in einer melancholischen und sehnsuchtsvollen Weise verhandelt, die berührt. Geschildert werden die politischen Zeitläufe der Gegenwart - Hein zeichnet fremde Länder und Verhältnisse, seine Gedichte handeln von fernen Orten wie Frankreich, Russland, Ecuador und Japan, sie rekurrieren auf Kunst und literarische Traditionen
Aktualisiert: 2023-06-30
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Fährten im Zeitdämmerareal

Fährten im Zeitdämmerareal von Hein,  Manfred Peter, Kelletat,  Andreas F.
Ein neuer Gedichtband von Manfred Peter Hein, dem »deutschen Dichter aus Finnland«. Manfred Peter Heins Gedichte bestechen durch große Genauigkeit und Energie. Sie diskutieren den Platz des Autors in der Welt, die Erinnerung und das Vergessene, die Geschichte und die Gegenwart. Sie beschreiben die Natur und ihre Landschaften in einer beeindruckenden Intensität, mystische und religiöse Themen werden in einer melancholischen und sehnsuchtsvollen Weise verhandelt, die berührt. Geschildert werden die politischen Zeitläufe der Gegenwart - Hein zeichnet fremde Länder und Verhältnisse, seine Gedichte handeln von fernen Orten wie Frankreich, Russland, Ecuador und Japan, sie rekurrieren auf Kunst und literarische Traditionen
Aktualisiert: 2023-06-30
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Fährten im Zeitdämmerareal

Fährten im Zeitdämmerareal von Hein,  Manfred Peter, Kelletat,  Andreas F.
Ein neuer Gedichtband von Manfred Peter Hein, dem »deutschen Dichter aus Finnland«. Manfred Peter Heins Gedichte bestechen durch große Genauigkeit und Energie. Sie diskutieren den Platz des Autors in der Welt, die Erinnerung und das Vergessene, die Geschichte und die Gegenwart. Sie beschreiben die Natur und ihre Landschaften in einer beeindruckenden Intensität, mystische und religiöse Themen werden in einer melancholischen und sehnsuchtsvollen Weise verhandelt, die berührt. Geschildert werden die politischen Zeitläufe der Gegenwart - Hein zeichnet fremde Länder und Verhältnisse, seine Gedichte handeln von fernen Orten wie Frankreich, Russland, Ecuador und Japan, sie rekurrieren auf Kunst und literarische Traditionen
Aktualisiert: 2023-06-30
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Hilde Domin

Hilde Domin von Braun,  Michael, Hammers,  Irmgard
Mit 23 Jahren verließ die Jüdin Hilde Domin 1932 mit ihrem späteren Ehemann Deutschland. Nach einer langen Odyssee durch Europa und einem 12 Jahre währenden Exil in der Dominikanischen Republik kehrte sie 1954 in ihre Heimat zurück. In einer schweren Lebenskrise begann sie zu schreiben, ihr erster Gedichtband erschien 1959. In Deutschland wurde sie von fast allen Kritikern und Dichterkollegen euphorisch gefeiert. Das Lesepublikum war begeistert. Dieser Band zeichnet die zeitgenössische Rezeption Hilde Domins nach und untersucht sowohl das lyrische Werk als auch ihre poetologischen Essays. Beide bilden insofern eine Einheit, als das künstlerische Werk Ausgangspunkt für die kunsttheoretischen Überlegungen ist. Seit Beginn der 70er Jahre wendete sich Hilde Domin mit Resolutionen, Aufrufen, kritischen Leserbriefen der gesellschaftlich/politischen Situation der Bundesrepublik zu, Gedichte schrieb sie kaum noch. Trotzdem hat ihre Lyrik bis heute nichts von ihrer Wirkung verloren. Worin diese besteht und was die lyrischen Texte noch so aktuell macht, wird ebenfalls in diesem Band verdeutlicht.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Hilde Domin

Hilde Domin von Braun,  Michael, Hammers,  Irmgard
Mit 23 Jahren verließ die Jüdin Hilde Domin 1932 mit ihrem späteren Ehemann Deutschland. Nach einer langen Odyssee durch Europa und einem 12 Jahre währenden Exil in der Dominikanischen Republik kehrte sie 1954 in ihre Heimat zurück. In einer schweren Lebenskrise begann sie zu schreiben, ihr erster Gedichtband erschien 1959. In Deutschland wurde sie von fast allen Kritikern und Dichterkollegen euphorisch gefeiert. Das Lesepublikum war begeistert. Dieser Band zeichnet die zeitgenössische Rezeption Hilde Domins nach und untersucht sowohl das lyrische Werk als auch ihre poetologischen Essays. Beide bilden insofern eine Einheit, als das künstlerische Werk Ausgangspunkt für die kunsttheoretischen Überlegungen ist. Seit Beginn der 70er Jahre wendete sich Hilde Domin mit Resolutionen, Aufrufen, kritischen Leserbriefen der gesellschaftlich/politischen Situation der Bundesrepublik zu, Gedichte schrieb sie kaum noch. Trotzdem hat ihre Lyrik bis heute nichts von ihrer Wirkung verloren. Worin diese besteht und was die lyrischen Texte noch so aktuell macht, wird ebenfalls in diesem Band verdeutlicht.
Aktualisiert: 2023-06-28
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an den hunden erkennst du die zeiten

an den hunden erkennst du die zeiten von Bauer,  Christoph W.
„ich suche worte und finde ein staunen“: Christoph W. Bauers Gedichte trotzen dem Stillstand. „uns nannten sie auch mal zukunft“ Das Leben wütet in uns. Pausenlos und atemlos macht der Lauf der Dinge, was er eben macht: Er läuft. Und wir? Eilen, schnauben, jagen hinterher. Dichten uns Geschichten an. Aber hat die Zukunft überhaupt ein Wort über uns zu verlieren? Wo die Zeitachse rechts immer kürzer wird, stürzt sich die Vergangenheit auf uns mit Gebell. Erinnerungsströme ergießen sich, und was wir im Laufe des Daseins sammeln, drückt uns irgendwann im Schuh. Da bleibt doch nur: entwurzeln! Leinen los und hinaus! An Flüsse, auf offene See: Dort hat man nichts verloren und ist doch viel zu finden. Überhaupt: Was sich da im Wasser spiegelt und was uns selbst zu schäumenden Wellen werden lässt! Gehen, gehen, gehen, um aus sich herausgeworfen zu werden. Aber du ahnst es: Wohin auch immer du dich verabschiedest in vermeintlicher Freude, du läufst in Spurrinnen. Der Dichter kommt uns auf die Schliche Von Fußstapfen und Hundeleben, Spinnenblut und Frömmigkeit, faulem Zauber und Odysseen, von der Sehnsucht nach und der Furcht vor sprachlosen Momenten: Christoph W. Bauer setzt zu Zeit- und Raumsprüngen an, wittert und nimmt Fährte auf, sucht das Weite und die Zerstreuung. Macht sich ein Bild, liest in den Geschichten, die auf der Straße liegen, und findet mit Sätzen Schlupflöcher aus der Enge. Genussvoll gibt er sich den Widersprüchen hin. Enthüllt das alles mit Worten, trägt es mit Humor und fasst es in widerständige und schelmische Verse.
Aktualisiert: 2023-06-28
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an den hunden erkennst du die zeiten

an den hunden erkennst du die zeiten von Bauer,  Christoph W.
„ich suche worte und finde ein staunen“: Christoph W. Bauers Gedichte trotzen dem Stillstand. „uns nannten sie auch mal zukunft“ Das Leben wütet in uns. Pausenlos und atemlos macht der Lauf der Dinge, was er eben macht: Er läuft. Und wir? Eilen, schnauben, jagen hinterher. Dichten uns Geschichten an. Aber hat die Zukunft überhaupt ein Wort über uns zu verlieren? Wo die Zeitachse rechts immer kürzer wird, stürzt sich die Vergangenheit auf uns mit Gebell. Erinnerungsströme ergießen sich, und was wir im Laufe des Daseins sammeln, drückt uns irgendwann im Schuh. Da bleibt doch nur: entwurzeln! Leinen los und hinaus! An Flüsse, auf offene See: Dort hat man nichts verloren und ist doch viel zu finden. Überhaupt: Was sich da im Wasser spiegelt und was uns selbst zu schäumenden Wellen werden lässt! Gehen, gehen, gehen, um aus sich herausgeworfen zu werden. Aber du ahnst es: Wohin auch immer du dich verabschiedest in vermeintlicher Freude, du läufst in Spurrinnen. Der Dichter kommt uns auf die Schliche Von Fußstapfen und Hundeleben, Spinnenblut und Frömmigkeit, faulem Zauber und Odysseen, von der Sehnsucht nach und der Furcht vor sprachlosen Momenten: Christoph W. Bauer setzt zu Zeit- und Raumsprüngen an, wittert und nimmt Fährte auf, sucht das Weite und die Zerstreuung. Macht sich ein Bild, liest in den Geschichten, die auf der Straße liegen, und findet mit Sätzen Schlupflöcher aus der Enge. Genussvoll gibt er sich den Widersprüchen hin. Enthüllt das alles mit Worten, trägt es mit Humor und fasst es in widerständige und schelmische Verse.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Reim und Zeit

Reim und Zeit von Gernhardt,  Robert
Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus 'Die K-Gedichte' und aus 'Später Spagat', enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Reim und Zeit

Reim und Zeit von Gernhardt,  Robert
Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus 'Die K-Gedichte' und aus 'Später Spagat', enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Reim und Zeit

Reim und Zeit von Gernhardt,  Robert
Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus 'Die K-Gedichte' und aus 'Später Spagat', enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Reim und Zeit

Reim und Zeit von Gernhardt,  Robert
Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus 'Die K-Gedichte' und aus 'Später Spagat', enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Reim und Zeit

Reim und Zeit von Gernhardt,  Robert
Zuerst 1990 mit schmalen 80 Seiten erschienen, haben sich mit der Zeit die Gernhardt'schen Reime wie Jahresringe angelagert, eine kontinuierlich mit dem lyrischen Lebenswerk gewachsene Auswahl, die der Dichter bis zu seinem Tod 2006 jeweils selbst erweitert hat. In dieser neuen Auflage ist nun erstmals auch eine Auswahl aus den beiden letzten Gedicht-Bänden Gernhardts, aus 'Die K-Gedichte' und aus 'Später Spagat', enthalten, die von Almut Gehebe-Gernhardt getroffen wurde.
Aktualisiert: 2023-06-21
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wege verzweigt

wege verzweigt von Bauer,  Christoph W.
Christoph W. Bauers erster Lyrikband versammelt fünf Zyklen, die der Autor auch als Episoden verstanden wissen will, Episoden eines lyrischen Films, der nicht nur – wie so oft in zeitgenössischen Gedichten – durch das eigene lyrische Ich führt (wie hier im Zyklus Stummzonen), sondern der den Blick für die Welt öffnet. Beobachtungen von Natur und Alltag (reichlich sonne tiefblau und wege verzweigt), von zeitlos zeitnahen Leidenschaften (Bajazzos Rache) und das Hinterfragen modischer Begriffe, aktueller Nachrichten und medienträchtiger Fakten (Im Schatten des Mörders) sind wichtige Motive für Bauers Dichten. Dabei setzt er hochartifizielle Stilmittel ein, spielt mit Bildern und Vergleichen, weiß poetologische Einschübe raffiniert zu plazieren, mit einem Wort: bei allem inhaltlichen Niveau überzeugt auch die intellektuell-handwerkliche Leistung des Poeten. Julian Schutting sagt von Christoph W. Bauer: „Er gehört unter den jungen und jüngeren Lyrikern gewiß zu den eigentümlichsten Begabungen. Er ist gesegnet mit einer eigenwilligen Vorstellung von dem, was ein Gedicht ausmacht, und mit einer daher unverwechselbaren Gedichtssprache.“
Aktualisiert: 2023-06-22
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wege verzweigt

wege verzweigt von Bauer,  Christoph W.
Christoph W. Bauers erster Lyrikband versammelt fünf Zyklen, die der Autor auch als Episoden verstanden wissen will, Episoden eines lyrischen Films, der nicht nur – wie so oft in zeitgenössischen Gedichten – durch das eigene lyrische Ich führt (wie hier im Zyklus Stummzonen), sondern der den Blick für die Welt öffnet. Beobachtungen von Natur und Alltag (reichlich sonne tiefblau und wege verzweigt), von zeitlos zeitnahen Leidenschaften (Bajazzos Rache) und das Hinterfragen modischer Begriffe, aktueller Nachrichten und medienträchtiger Fakten (Im Schatten des Mörders) sind wichtige Motive für Bauers Dichten. Dabei setzt er hochartifizielle Stilmittel ein, spielt mit Bildern und Vergleichen, weiß poetologische Einschübe raffiniert zu plazieren, mit einem Wort: bei allem inhaltlichen Niveau überzeugt auch die intellektuell-handwerkliche Leistung des Poeten. Julian Schutting sagt von Christoph W. Bauer: „Er gehört unter den jungen und jüngeren Lyrikern gewiß zu den eigentümlichsten Begabungen. Er ist gesegnet mit einer eigenwilligen Vorstellung von dem, was ein Gedicht ausmacht, und mit einer daher unverwechselbaren Gedichtssprache.“
Aktualisiert: 2023-06-22
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Das Buch der Zähren.

Das Buch der Zähren. von Kubin,  Wolfgang, Zettl,  Friedrich
Das Wort vor dem Wort Wenn ich einmal mehr eine Form behaupte, die ich gar nicht streng einhalte, was soll dann ihr Name? Eine Orientierung. Alles muß einen, wenn auch flüchtigen Halt haben, selbst wenn dieser brüchig wird. Ich habe mich in der Vergangenheit bereits an Balladen, Hymnen, Sonetten und weiter an Elegien versucht. Nun nehmen die Oden vorlieb und danach nochmals Elegien? Ja, so scheint es. Das griechische Wort Ode heißt zunächst nichts anderes als Lied, es war Gesang, ohne Endreim und nach strenger Metrik verfaßt. Ich liebe den Stabreim. Insofern waren und sind eigentlich alle meine Gedichte gereimt, also selbst die, welche mit freien Versen daherschweben. Da bin ich weiter ein alter Germane. Typisch für die griechische und lateinische Ode ist das Lob bzw. die Besingung von etwas Konkretem. In meinem Fall zum Beispiel der Preis der Bülbüls (Sperlinge) von Swatow. Swatow, so lautet die alte Schreibung für Shantou, der Hafenstadt in Südwestchina, wo ich seit Jahren zuhause bin. Oder zum Beispiel die Rühmung der Bauhinien, der Orchideenbäume (Bauhinia), launisch verbreitet bis nach Hongkong. Diese werfen üppig ihre farbigen Blätter von sich, so daß man auf den Wegen der paradiesischen Universität Shantou fast über sie steigen muß, um bei Regen nicht auszugleiten. In der chinesischen Literatur mag es für die Besingung der schönen Dinge dieser Welt bereits Vorläufer gegeben haben, denn an den aristokratischen Höfen des Mittelalters (220-960) besangen die Dichter anläßlich von Banketten das Wohl der einzelnen Naturerscheinung. Hierzu scheint die Elegie als Klagelied in einem Gegensatz zu stehen. Ideal und Wirklichkeit fallen bei ihr bekanntlich auseinander. Wir können das ähnlich bei den Liedern des Südens (Chuci) in China sehen. Um 300 v. Chr. beseufzen die Dichter eine Loslösung des Religiösen vom Gesellschaftlichen. Der Philosoph Mo Zi (etwa 479-381) hatte zuvor gemeint, alles Unglück entstehe aus der Vernachlässigung der Götter. Überhaupt soll die Elegie aus Asien nach Griechenland gekommen sein. Auffällig ist jedenfalls die Verwandtschaft der Thematik: Der Wein und der Tod, der Krieg und das Leid, das schwere Grab und des Lebens leichte Kürze. Auch hier spricht man von Friedhofselegien. Doch die sehnlichst erwartete Göttin, ob in Gestalt einer Fee oder in der Form einer Menschin hebt den poetischen Ton. Die Oden haben hauptsächlich die Vogelgärten der Universität Shantou zum Gegenstand, die Elegien verweilen nicht immer bei Wien, der Hauptstadt der Melancholie. Sie folgen der Traurigkeit der Ströme in den Norden und machen sich am Geschick junger Mädchenblüte fest. Ob Drachenfels oder Drachenburg, das Siebengebirge mischte sich begierig ein. So oder so sind die Texte nicht erdacht, sondern zwischen September 2021 und Pfingsten 2022 aus der leidmütigen Geschichte sowie aus der lebhaften Gegenwart entstanden. Damit erklärt sich manch leichte Ironie. Zum ersten Mal folgen die Gesänge chronologisch aufeinander, sind, so traurig wie übermütig, aus jeweils einem Guß. Corona war ihr Hintergrund, ob in Shantou Ende des letzten Jahres oder in Bonn Anfang der Zeitenwende erarbeitet. Jede Strophe verlangte ihre tiefe Nacht vor dem zeitigen Morgen. Wolfgang Kubin, Pfingsten 2022 in Holzlar am Fuße des Ennert
Aktualisiert: 2023-06-18
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Das Buch der Zähren.

Das Buch der Zähren. von Kubin,  Wolfgang, Zettl,  Friedrich
Das Wort vor dem Wort Wenn ich einmal mehr eine Form behaupte, die ich gar nicht streng einhalte, was soll dann ihr Name? Eine Orientierung. Alles muß einen, wenn auch flüchtigen Halt haben, selbst wenn dieser brüchig wird. Ich habe mich in der Vergangenheit bereits an Balladen, Hymnen, Sonetten und weiter an Elegien versucht. Nun nehmen die Oden vorlieb und danach nochmals Elegien? Ja, so scheint es. Das griechische Wort Ode heißt zunächst nichts anderes als Lied, es war Gesang, ohne Endreim und nach strenger Metrik verfaßt. Ich liebe den Stabreim. Insofern waren und sind eigentlich alle meine Gedichte gereimt, also selbst die, welche mit freien Versen daherschweben. Da bin ich weiter ein alter Germane. Typisch für die griechische und lateinische Ode ist das Lob bzw. die Besingung von etwas Konkretem. In meinem Fall zum Beispiel der Preis der Bülbüls (Sperlinge) von Swatow. Swatow, so lautet die alte Schreibung für Shantou, der Hafenstadt in Südwestchina, wo ich seit Jahren zuhause bin. Oder zum Beispiel die Rühmung der Bauhinien, der Orchideenbäume (Bauhinia), launisch verbreitet bis nach Hongkong. Diese werfen üppig ihre farbigen Blätter von sich, so daß man auf den Wegen der paradiesischen Universität Shantou fast über sie steigen muß, um bei Regen nicht auszugleiten. In der chinesischen Literatur mag es für die Besingung der schönen Dinge dieser Welt bereits Vorläufer gegeben haben, denn an den aristokratischen Höfen des Mittelalters (220-960) besangen die Dichter anläßlich von Banketten das Wohl der einzelnen Naturerscheinung. Hierzu scheint die Elegie als Klagelied in einem Gegensatz zu stehen. Ideal und Wirklichkeit fallen bei ihr bekanntlich auseinander. Wir können das ähnlich bei den Liedern des Südens (Chuci) in China sehen. Um 300 v. Chr. beseufzen die Dichter eine Loslösung des Religiösen vom Gesellschaftlichen. Der Philosoph Mo Zi (etwa 479-381) hatte zuvor gemeint, alles Unglück entstehe aus der Vernachlässigung der Götter. Überhaupt soll die Elegie aus Asien nach Griechenland gekommen sein. Auffällig ist jedenfalls die Verwandtschaft der Thematik: Der Wein und der Tod, der Krieg und das Leid, das schwere Grab und des Lebens leichte Kürze. Auch hier spricht man von Friedhofselegien. Doch die sehnlichst erwartete Göttin, ob in Gestalt einer Fee oder in der Form einer Menschin hebt den poetischen Ton. Die Oden haben hauptsächlich die Vogelgärten der Universität Shantou zum Gegenstand, die Elegien verweilen nicht immer bei Wien, der Hauptstadt der Melancholie. Sie folgen der Traurigkeit der Ströme in den Norden und machen sich am Geschick junger Mädchenblüte fest. Ob Drachenfels oder Drachenburg, das Siebengebirge mischte sich begierig ein. So oder so sind die Texte nicht erdacht, sondern zwischen September 2021 und Pfingsten 2022 aus der leidmütigen Geschichte sowie aus der lebhaften Gegenwart entstanden. Damit erklärt sich manch leichte Ironie. Zum ersten Mal folgen die Gesänge chronologisch aufeinander, sind, so traurig wie übermütig, aus jeweils einem Guß. Corona war ihr Hintergrund, ob in Shantou Ende des letzten Jahres oder in Bonn Anfang der Zeitenwende erarbeitet. Jede Strophe verlangte ihre tiefe Nacht vor dem zeitigen Morgen. Wolfgang Kubin, Pfingsten 2022 in Holzlar am Fuße des Ennert
Aktualisiert: 2023-06-18
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Das Buch der Zähren.

Das Buch der Zähren. von Kubin,  Wolfgang, Zettl,  Friedrich
Das Wort vor dem Wort Wenn ich einmal mehr eine Form behaupte, die ich gar nicht streng einhalte, was soll dann ihr Name? Eine Orientierung. Alles muß einen, wenn auch flüchtigen Halt haben, selbst wenn dieser brüchig wird. Ich habe mich in der Vergangenheit bereits an Balladen, Hymnen, Sonetten und weiter an Elegien versucht. Nun nehmen die Oden vorlieb und danach nochmals Elegien? Ja, so scheint es. Das griechische Wort Ode heißt zunächst nichts anderes als Lied, es war Gesang, ohne Endreim und nach strenger Metrik verfaßt. Ich liebe den Stabreim. Insofern waren und sind eigentlich alle meine Gedichte gereimt, also selbst die, welche mit freien Versen daherschweben. Da bin ich weiter ein alter Germane. Typisch für die griechische und lateinische Ode ist das Lob bzw. die Besingung von etwas Konkretem. In meinem Fall zum Beispiel der Preis der Bülbüls (Sperlinge) von Swatow. Swatow, so lautet die alte Schreibung für Shantou, der Hafenstadt in Südwestchina, wo ich seit Jahren zuhause bin. Oder zum Beispiel die Rühmung der Bauhinien, der Orchideenbäume (Bauhinia), launisch verbreitet bis nach Hongkong. Diese werfen üppig ihre farbigen Blätter von sich, so daß man auf den Wegen der paradiesischen Universität Shantou fast über sie steigen muß, um bei Regen nicht auszugleiten. In der chinesischen Literatur mag es für die Besingung der schönen Dinge dieser Welt bereits Vorläufer gegeben haben, denn an den aristokratischen Höfen des Mittelalters (220-960) besangen die Dichter anläßlich von Banketten das Wohl der einzelnen Naturerscheinung. Hierzu scheint die Elegie als Klagelied in einem Gegensatz zu stehen. Ideal und Wirklichkeit fallen bei ihr bekanntlich auseinander. Wir können das ähnlich bei den Liedern des Südens (Chuci) in China sehen. Um 300 v. Chr. beseufzen die Dichter eine Loslösung des Religiösen vom Gesellschaftlichen. Der Philosoph Mo Zi (etwa 479-381) hatte zuvor gemeint, alles Unglück entstehe aus der Vernachlässigung der Götter. Überhaupt soll die Elegie aus Asien nach Griechenland gekommen sein. Auffällig ist jedenfalls die Verwandtschaft der Thematik: Der Wein und der Tod, der Krieg und das Leid, das schwere Grab und des Lebens leichte Kürze. Auch hier spricht man von Friedhofselegien. Doch die sehnlichst erwartete Göttin, ob in Gestalt einer Fee oder in der Form einer Menschin hebt den poetischen Ton. Die Oden haben hauptsächlich die Vogelgärten der Universität Shantou zum Gegenstand, die Elegien verweilen nicht immer bei Wien, der Hauptstadt der Melancholie. Sie folgen der Traurigkeit der Ströme in den Norden und machen sich am Geschick junger Mädchenblüte fest. Ob Drachenfels oder Drachenburg, das Siebengebirge mischte sich begierig ein. So oder so sind die Texte nicht erdacht, sondern zwischen September 2021 und Pfingsten 2022 aus der leidmütigen Geschichte sowie aus der lebhaften Gegenwart entstanden. Damit erklärt sich manch leichte Ironie. Zum ersten Mal folgen die Gesänge chronologisch aufeinander, sind, so traurig wie übermütig, aus jeweils einem Guß. Corona war ihr Hintergrund, ob in Shantou Ende des letzten Jahres oder in Bonn Anfang der Zeitenwende erarbeitet. Jede Strophe verlangte ihre tiefe Nacht vor dem zeitigen Morgen. Wolfgang Kubin, Pfingsten 2022 in Holzlar am Fuße des Ennert
Aktualisiert: 2023-06-18
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wege verzweigt

wege verzweigt von Bauer,  Christoph W.
Christoph W. Bauers erster Lyrikband versammelt fünf Zyklen, die der Autor auch als Episoden verstanden wissen will, Episoden eines lyrischen Films, der nicht nur – wie so oft in zeitgenössischen Gedichten – durch das eigene lyrische Ich führt (wie hier im Zyklus Stummzonen), sondern der den Blick für die Welt öffnet. Beobachtungen von Natur und Alltag (reichlich sonne tiefblau und wege verzweigt), von zeitlos zeitnahen Leidenschaften (Bajazzos Rache) und das Hinterfragen modischer Begriffe, aktueller Nachrichten und medienträchtiger Fakten (Im Schatten des Mörders) sind wichtige Motive für Bauers Dichten. Dabei setzt er hochartifizielle Stilmittel ein, spielt mit Bildern und Vergleichen, weiß poetologische Einschübe raffiniert zu plazieren, mit einem Wort: bei allem inhaltlichen Niveau überzeugt auch die intellektuell-handwerkliche Leistung des Poeten. Julian Schutting sagt von Christoph W. Bauer: „Er gehört unter den jungen und jüngeren Lyrikern gewiß zu den eigentümlichsten Begabungen. Er ist gesegnet mit einer eigenwilligen Vorstellung von dem, was ein Gedicht ausmacht, und mit einer daher unverwechselbaren Gedichtssprache.“
Aktualisiert: 2023-06-16
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wege verzweigt

wege verzweigt von Bauer,  Christoph W.
Christoph W. Bauers erster Lyrikband versammelt fünf Zyklen, die der Autor auch als Episoden verstanden wissen will, Episoden eines lyrischen Films, der nicht nur – wie so oft in zeitgenössischen Gedichten – durch das eigene lyrische Ich führt (wie hier im Zyklus Stummzonen), sondern der den Blick für die Welt öffnet. Beobachtungen von Natur und Alltag (reichlich sonne tiefblau und wege verzweigt), von zeitlos zeitnahen Leidenschaften (Bajazzos Rache) und das Hinterfragen modischer Begriffe, aktueller Nachrichten und medienträchtiger Fakten (Im Schatten des Mörders) sind wichtige Motive für Bauers Dichten. Dabei setzt er hochartifizielle Stilmittel ein, spielt mit Bildern und Vergleichen, weiß poetologische Einschübe raffiniert zu plazieren, mit einem Wort: bei allem inhaltlichen Niveau überzeugt auch die intellektuell-handwerkliche Leistung des Poeten. Julian Schutting sagt von Christoph W. Bauer: „Er gehört unter den jungen und jüngeren Lyrikern gewiß zu den eigentümlichsten Begabungen. Er ist gesegnet mit einer eigenwilligen Vorstellung von dem, was ein Gedicht ausmacht, und mit einer daher unverwechselbaren Gedichtssprache.“
Aktualisiert: 2023-06-16
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