Aktualisiert: 2023-06-04
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Überwachen und Strafen
Im Panoptikum, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk Überwachen und Strafen (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von Panoptikum offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist - und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem Panoptikum jedem Menschen ebnen.
Ebook-Version ohne Interview mit Michel Foucault.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Überwachen und Strafen
Im Panoptikum, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk Überwachen und Strafen (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von Panoptikum offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist - und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem Panoptikum jedem Menschen ebnen.
Ebook-Version ohne Interview mit Michel Foucault.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Die Theoriebildung wendet sich wieder einer Sphäre zu, die mangels eines anderen Begriffs weiterhin Natur genannt wird. Solche Erneuerungen einer alten philosophischen Tradition kommen jedoch aus ideengeschichtlichen Zusammenhängen, die das anthropozentrische Erbe der klassischen Naturphilosophie dezidiert nicht antreten wollen, weil es weltanschaulich Kolonialismus und Ressourcenausbeutung den Boden bereitete. Zugleich meldet sich die Natur in Gestalt von Fluten, Dürren, Stürmen auf immer drängendere Weise zurück, und die Menschen lernen sich verstärkt als Erdlinge zu begreifen. Unter diesen Vorzeichen entstanden radikale Gesten der Dezentrierung in terrestrische Konstellationen als neue Formen über Natur nachzudenken. Der Band versammelt solche, in ihrer Gesamtheit notwendig fragmentarisch bleibende Vorstöße als vier – auf die Erde und ins Unbekannte geworfene – naturphilosophische Brocken.Unter Extraktionsregime fallen Texte, die die in der Moderne vorherrschende Fassung der Natur als Ressource problematisieren. Dieser Bestandsaufnahme gegenübergestellt werden im Rahmen von Naturepistemologien polyzentrische Modelle von Natur(en), die auf außereuropäische Kosmologien rekurrieren und dissidente Lesarten der europäischen Tradition in Erinnerung rufen. Körpersäfteanalysen zeigen, wie Natur in der leiblichen Auseinandersetzung mit (Kleinst-)Körpern und (an)organischen Stoffen zur Darstellung kommen kann. Der Brocken Wahlverwandtschaften handelt von sympoietischen Verbindlichkeiten: queeren und Xeno-Bindungen.Mit Beiträgen von: Heather Davis, Kai van Eikels, Donna Haraway und Karin Harrasser, Andreas L. Hofbauer, Maren Mayer-Schwieger, Kathrin Meyer, Johannes Neurath, Hermann Rauchenschwandtner, Salome Rodeck, Elisabeth von Samsonow, Oxana Timofeeva, Tom Turnbull, Daniel Tyradellis, Maria Zinfert und einer künstlerischen Bildstrecke von Jenny Michels.
Aktualisiert: 2022-10-14
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Als Agnes, die junge Frau des Erzählers, an einem strahlenden Frühlingstag aufbricht, um in der Stadt kleinere Besorgungen zu erledigen, ahnt noch niemand von dem Unwetter, das sich bereits über ihr zusammenbraut. Selbst das diffuse Gefühl ihres Mannes, dass sich von irgendeiner geheimen Stunde an immerzu ein Unheil auf ihn und seine Familie zubewege, rüstet keinen der beiden hinlänglich dafür, dass schon bald alle Marksteine eines erinnerungswürdigen Glücks hinweggefegt und von dem Frieden und dem Ansehen ihres bisherigen Lebens nur mehr Ruinen bleiben werden. Geschrieben in einer Zeit, als finanzielle Schwierigkeiten Thomas de Quincey und seine Familie zwangen, wiederholt Zuflucht in Edinburgh zu suchen, erzählt der Roman von den kulturellen wie gesellschaftlichen Kräften, die sich teilnahmslos und unerbittlich entwickeln, »unbekümmert darob, wen oder wie viele sie vernichten«. Es ist die Erzählung einer falschen Anschuldigung, basierend auf dem Fall der Mrs. Jane Leigh Perrot, einer Tante Jane Austens, die Anfang 1800 wegen Ladendiebstahls angeklagt worden war; einer Anschuldigung, die hier, anders als im wahren Streitfall, den individuellen Schuldspruch wie den verheerenden Untergang einer ganzen Familie nach sich zieht.
Aktualisiert: 2023-02-09
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Aktualisiert: 2023-05-02
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Die ossa carpi (Handwurzelknochen) bilden das menschliche Handgelenk. Im Gegensatz zu Gesicht, Torso oder auch den Händen selbst hat dieser für die Entstehung von Dichtung und Malerei so wichtige Körperteil bislang noch keine künstlerische Würdigung erfahren. Tobias Hantmann, Andreas L. Hofbauer und René Luckhardt haben diesem Mangel abgeholfen und Bilder und Zeilen so hingestellt, dass dabei ihr Umfeld – Wände, Decke, Boden, Tageslicht, Hinterhof –, also die Anmutung der Situation, gleich mit ins Bewusstsein tritt.
Aktualisiert: 2022-01-10
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Der Teufel hat Herrn F ewigen Ruhm versprochen – im Tausch für seine unsterbliche Seele. Doch Herr F erkennt, dass das ewige Leben früher oder später in einen ewigen Aufschrei mündet, weshalb er beschließt, Glanz und Ruhm zu entsagen, ins Dunkel zurückzukehren und einfach zu sterben. "Herr F" ist eine Wiederaufnahme der Faust-Legende aus der Feder des berüchtigten Musikers und Schriftstellers Momus. Die experimentelle Erzählung über das Feilschen um Unsterblichkeit ist gespickt mit Ideen von deutschsprachiger Literatur, die weitgehend auf englischen Übersetzungen berühmter Künstler und Denker des 20. Jahrhunderts wie Brecht, Kafka, Rilke, Klee, Fassbinder und Adorno fußen. Natürlich stehen auch Goethe und dessen (um- und nachbearbeiteter) Faust Pate bei der Geschichte. "Herr F" wurde von Andreas L. Hofbauer aus dem Englischen übersetzt.
Aktualisiert: 2021-12-04
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Überwachen und Strafen
Im Panoptikum, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk Überwachen und Strafen (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von Panoptikum offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist - und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem Panoptikum jedem Menschen ebnen.
Ebook-Version ohne Interview mit Michel Foucault.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Aktualisiert: 2023-04-04
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Eine zentrale Stelle unter den Antagonismen, die unsere Epoche charakterisieren, nimmt jener von Abstraktion und Überflutung mit pseudo-konkreten Bildern ein. Hinter den Aufzeichnungsflächen effektiver und affektiver Strukturierungsmächtigkeiten der neuen Medien stellt Slavoj Žižek systematisch und von einem lacanianischen Gesichtspunkt ausgehend den Voraussetzungen einer Pest nach, die alle medialen Folien kontaminiert. Kandidaten dafür sind der phantasmatische Hintergrund von Ideologie, die schillernde Beziehung zwischen Phantasie und Genießen, der Fetischismus, erörtert von seinen religiösen Wurzeln bis zu seinen postmodernen Ausläufern wie auch der cyberspace und seine Affektion auf den Status des Subjekts und die paradoxen Verwicklungen der kinematographischen Repräsentation des Sexualakts. Und da zeigt sich unter anderem, dass es einen Zusammenhang von Metaphysik und „fist fucking“ gibt wie auch zwischen dem Unterschied französischer, deutscher und amerikanischer Toiletten gegenüber den zumindest sieben Schleiern der Phantasie.
Aktualisiert: 2022-01-14
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»Fire and Forget« ist ein Begriff aus dem Militärjargon. Er bezeichnet Waffen, die vom Soldaten aus sicherer Distanz ausgelöst werden und dann eigenständig ihr Ziel erreichen. Das KW Institute for Contemporary Art in Berlin nimmt dieses Motiv zum Anlass für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die sich mit der Faszination und dem Schrecken von (Waffen-)Gewalt auseinandersetzt. Sie fragt nach den Affekten, die Waffen auslösen, ebenso wie nach der Notwendigkeit von Gewalt zur Verhinderung neuer Konfl ikte oder der Beendigung bereits bestehender. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial von Kunst der Gegenwart, verdrängte Gewalt ins Bewusstsein zu rufen und damit zukünftige Eskalationen zu verhindern – oder im Gegenteil auch zu befördern. Begleitend dazu versammelt »Friendly Fire & Forget. Texte« Originalbeiträge von zeitgenössischen Schriftstellern, in denen sie sich mit der Ambivalenz von Waffen und der von ihnen ausgehenden Gewalt auseinandersetzen. Kriegsfotografi en aus der Sammlung Martin Dammann/Archive of Modern Confl ict ergänzen die Originalbeiträge von Ulrike Draesner, Christoph Peters, Wladimir Kaminer, Katrin Passig, Oliver Rohe, Mark von Schlegell, Frank Witzel u. a.
Aktualisiert: 2022-05-01
Autor:
Ellen Blumenstein,
Ann Cotten,
Ulrike Draesner,
Alexander Heinich,
Andreas L Hofbauer,
Francis Nenik,
Christoph Peters,
Annika Reich,
Oliver Rohé,
Daniel Tyradellis,
Mark von Schlegell
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Eingerahmt von den wachsamen Ohren des Wachtmeisters Studer wird die Frage nach den tonalen Differenzen im Reden und Schreiben zur Konstitution von Gemeinschaft, Ort und Souveränität gestellt. Das Band (tonos), welches ein Bündel spannt und Orte anweist, wird auf seine Rissstellen hin befragt, indem in das Denken von oikos und nomos hineingefragt wird. Dabei muss alle Wachsamkeit auf der Form der Aufspannung liegen, welche sich in vorliegender Untersuchung zirkulärgenetisch, eschatologisch und disseminatorisch vorstellig und verdächtig macht. An Beispielen im Sprachdenken (von Herder und Hamann, zu Nietzsche, Heidegger, Bataille und Derrida) wird dergestalt Information und Formgabe sichergestellt. Das Scheitern polizeilicher Topologie, hermeneutischer Versammlung von Heimlichkeiten sowie technokratischer Vermessenheit lassen ein gegenstrebiges Band der Fügung und der nichtreaktiven Entscheidung durchtönen und weisen somit auf das tonlose Sprechen einer anderen Ökonomie.
Aktualisiert: 2022-01-14
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HER steht für Hermetic Experimental Research. Dabei handelt es sich um eine Raumforschung, die am eigenen Leib oder besser: im eigenen Gehirn, ausgetragen wird. Der von den Autoren Andreas L. Hofbauer und René Luckhardt entwickelte Begriff von Hermetik geht nicht einfach von einem abgeschlossenen Raum aus, vielmehr öffnet dieser Raum denjenigen, der ihn betritt. Dies setzt eine Entwicklung in Gang, von der man annehmen darf, dass die so im Durchgang entstandenen Attraktoren automatisch Singularitäten generieren. Zu den Attraktoren im vorliegenden Band gehören u. a. Endymion, Figur und Bild der Großmutter, der Traum, das Pandrogyne, die Anamorphose. An ihnen werden Prozess und Reflexion für den Leser greif- und übertragbar.
Aktualisiert: 2019-01-10
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Im Jahre 2003 machten die beiden bildenden Künstler Niko Sturm und Josef Zekoff auf einer Reise nach Kroatien erstmals die Bekanntschaft des istrischen Boškarin. Beharrlich folgten sie der Spur dieses mächtigen Relikts. Gemeinsam mit Eva Dertschei und Carlos Toledo, Foto i Diseño, folgten mehrere Besuche. Die Bekanntschaft vertiefte sich und die Idee zu diesem Buch entstand. Die AnziehunsKRAFT des 1,4t Boškarin wurde stärker. Der Kameramann Miha Dolinšek brachte eine neue (schräge) Perspektive ein und Andreas L. Hofbauer, Philosoph und Schriftsteller, folgte aus Berlin, um zwischen weißen Steinen und roter Erde einen Text über diese Erscheinung zu schreiben, der in die Sprachen aller beteiligten übersetzt wurde.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Im »Panoptikum«, Jeremy Benthams idealem Gefängnis- und Erziehungsbau, werden die Delinquenten permanenter Überwachung durch einen Aufseher unterzogen, der im Mittelpunkt eines kreisförmigen Gebäudes sitzt. Aber zu welchem Zweck? Michel Foucault interpretierte in seinem Werk ›Überwachen und Strafen‹ (1975) Benthams Bau als Prototyp für die latente Perversion bürgerlicher Aufklärung, die Schizophrenie eines Liberalismus, der stets das Gute will und stets das Böse schafft. Aber stimmt das wirklich?
Die erste deutsche Übersetzung von ›Panoptikum‹ offenbart die Aktualität von Benthams Gedankenwelt. Als Begründer des Utilitarismus und Anhänger des Wirtschaftsliberalismus war er davon überzeugt, dass der Kapitalismus der wahre Schlüssel zum Glück des Menschen ist – und nichts anderes als den Weg zum Glück wollte er mit dem »Panoptikum« jedem Menschen ebnen.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Der Mensch, geknechtet von seiner gewalttätigen Natur, muss sich einem permanenten Regime der Kultur unterziehen, um nicht in anarchischen Zuständen zu ersticken. Sahlins stellt diese Gewissheit in Frage und kommt zu der Einsicht, dass dem Nachdenken über die Natur des Menschen von Beginn an ein fundamentales
Missverständnis zugrunde liegt.
Aktualisiert: 2022-05-01
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Mittels unterschiedlicher Herangehensweisen und aus diversen Perspektiven verzeichnet dieser Band des jungen Philosophen Andreas Leopold Hofbauer eine luzide Kritik politischer Theologie und religiös gefärbter Politik. Eingesenkt in die Fundamente gesellschaftlicher und geschichtlicher Wirklichkeit bilden sie deren virtuellen Zement, durch dessen Widerständigkeit sich die Schraubendrehung der Untersuchung fräst. – Dabei schärft sich das Gewinde, angefangen bei der Ultrapolitisierung der Theologie durch Erich Przywara (dem Stichwortgeber Carl Schmitts) über das Verhältnis spekulativer Selbstidentifizierung bei Hegel im Verhältnis zu den Anagrammstudien Ferdinand de Saussures bis hin zu den pietistischen und protestantischen Anmaßungen und dem positiven Eskapismus eines Albert Drach als würdigem Sadianer und zur Analyse von Herman Melvilles Billy Budd.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Eingeleitet von Chantal Mouffe, sind die Diskussionsbeiträge sowohl grundlegende Positionsbestimmungen als auch geeignete Einführungen in die Philosophie der Autoren.Dekonstruktion und Pragmatismus, die beiden zur Zeit einflussreichsten philosophischen Positionen, treten sich hier in direkter Konfrontation gegenüber, um das jeweilige Politikverständnis und dessen Bedeutung für die Demokratien am Ende des Jahrtausends zu konturieren. Wo das Konzept Demokratie jenseits von universalistischen Fundierungen, „Vernunft“ und „Wahrheit“ bedacht wird, treten entscheidende Differenzen, aber auch Übereinstimmungen deutlich zutage.Zwischen individueller Autonomie und dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit sondieren die Beiträge ein Terrain radikalisierter demokratischer Strategien und antworten so auf den immer wieder an „die Postmoderne“ erhobenen Vorwurf, allein einem privatistischen oder relativistischen Zynismus zu folgen, der auf lange Sicht nur in ein politisches Chaos führen könne. Richard Rortys und Jacques Derridas Beiträge stecken einen Rahmen ab, in den Simon Critchley und Ernesto Laclau mit eigenständigen, dennoch verwandten Ansätzen intervenieren: Einerseits einer Levinasschen Öffnung zugewandt, bringen sie andererseits Dekonstruktion mit einer Kritik des hegemonialen Denkens in Reibung. Alle Beiträge sondieren somit die Möglichkeiten einer Engführung von Pragmatismus und Dekonstruktion.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Die Medien bombardieren uns mit der Idee, dass die größte Gefahr heutzutage der intolerante (ethnische, religiöse, sexistische.) Fundamentalismus ist, der sich nur durch eine konsequente Haltung bekämpfen lässt.Aber: Ist diese Idee so selbstverständlich? Ist die vorherrschende Form der multikulturellen Toleranz nicht viel weniger unschuldig, als sie zu sein scheint? Immerhin lässt sie die Entpolitisierung der Ökonomie zu. Diesem Multikulturalismus liegt die Überzeugung zugrunde, dass wir in einer post-ideologischen Welt leben, die Gegensätze zwischen Links und Rechts überwunden und die wichtigsten Auseinandersetzungen jene um die Anerkennung der verschiedenen Lebenskonzepte sind.Ein zweites Aber: Könnte man nicht diese Idee als die Ideologie des aktuellen globalen Kapitalismus bezeichnen?Was nun? Was wir heute brauchen, zeigt Žižek, ist eine starke Dosis Intoleranz – und zwar gerade im Hinblick auf die eigentlich politische Landschaft der Opposition. Vielleicht ist es nötig, die multikulturelle Haltung von Links zu kritisieren und für eine neue Politisierung des Ökonomischen zu plädieren.
Aktualisiert: 2022-01-14
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