'Kleider machen Leute' – das galt in Antike und Mittelalter nicht anders als heute und so verwundert es nicht, dass Kleidung in sozialen Systemen schon immer repräsentative und machtpolitische Funktionen erfüllte. Adel und Klerus versuchten einander mit prachtvoller Kleidung, Schmuck und Insignien zu übertreffen, zugleich reglementierten Kleidungsvorschriften soziale Hierachien. Zum repräsentativen Prunk formierte sich jedoch auch eine Gegenbewegung: Nach biblischem Vorbild forderten die mittelalterlichen Mönche der Bettelorden möglichst schlichte Gewänder. Der Band 'Kleidung und Repräsentation in Antike und Mittelalter' fasst Beiträge eines Kolloquiums des Paderborner Mittelalter-Kollegs zusammen, die die Bedeutung der interdisziplinä-ren Zusammenarbeit zwischen Archäologen, Historikern, Kunsthistorikern, Theologen und Philologen einmal mehr sichtbar machen und konkrete Ansätze für aktuelle Forschungsfelder liefern.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik.
Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
Aktualisiert: 2021-04-13
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Dieser Band benennt in weit über 30 knappen und gut lesbaren Beiträgen alte und neue Herausforderungen für den Geschichtsunterricht in Gegenwart und Zukunft. Er bietet somit einen einzigartigen Überblick über Interessengebiete und Forschungsfelder der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik.
Der Band ist Joachim Rohlfes (*1929) gewidmet, der weit über seine Tätigkeit als Professor in Bielefeld hinaus über mehrere Jahrzehnte hinweg die Disziplin geprägt hat. Brennpunkte des Geschichtsunterrichts waren immer wieder Gegenstand seiner zahlreichen Publikationen.
Aktualisiert: 2021-06-01
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800 Jahre franziskanische Präsenz in Deutschland: 1230 wurde die Sächsische Franziskanerprovinz gegründet. 2010 fusionierte sie mit den drei anderen deutschen Provinzen. In fünf Bänden wird die Geschichte der Saxonia wissenschaftlich aufgearbeitet.Band 5 widmet sich handbuchartig dem künstlerischen Erbe der Franziskaner von den Anfängen der Provinz im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert: der Lage, Architektur und Ausstattung von Kirchen und Klöstern. Insgesamt 20 Autoren unternehmen eine bislang nie gewagte Suche nach franziskanischer Kunst und dem Franziskanischen in der Kunst - in einem Gebiet, das zu seiner Glanzzeit von Aachen bis Königsberg reichte.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Jürgen Bärsch,
Stefan Bürger,
Maria Deiters,
David Gropp,
Markus Hörsch,
Carola Jäggi,
Esther Meier,
Claus Peter,
Roland Pieper,
Peter Riedel,
Siegfried Rudigkeit,
Leonie Silberer,
Heidrun Stein-Kecks,
Matthias Untermann,
Konrad von Rabenau,
Barbara Welzel,
Evelin Wetter,
Marius Winzeler
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Der Autor beschreibt in einer Verbindung von kirchen- und landesgeschichtlichen Forschungsansätzen, wie die Bischöfe von Brandenburg von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation durch liturgisch-pontifikale Handlungen und diözesane Gesetzgebung einen eigenen Handlungsspielraum gegenüber den weltlichen Landesherren behaupten konnten. Die Arbeit setzt dabei drei Schwerpunkte: Eine Fallstudie zeigt eingangs am Beispiel der geistlichen Institutionen der Stadt Zerbst die Praxis pontifikaler Handlungsmöglichkeiten auf. Die Diözesanstatuten des 14. und 15. Jahrhunderts spiegeln bischöfliches Handeln dagegen im Licht normativer Quellen; eine Betrachtung der bischöflichen Stellvertreter – Weihbischöfe, Generalvikare, Offiziale, Archidiakone und Pröpste – schließlich verbindet kirchen-, sozial- und verwaltungsgeschichtliche Aspekte pontifikaler Tätigkeitsfelder. Die vom Historischen Institut der Universität Potsdam mit dem Dr. Elisabeth Hamacher-Stiftungspreis ausgezeichnete Dissertation hebt somit anders als in der bisherigen Forschung die Bedeutung der Bischöfe in der brandenburgischen Landesgeschichte neu hervor.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Ein ritterlicher Aufzug vor den Communs des Neuen Palais’ in Potsdam: Das Mittelalter stand im Juli 1829 im Mittelpunkt eines Festes am preußischen Königshof, das großes Aufsehen erregte. Fast zweihundert Jahre nach dieser Inszenierung von Geschichte ist heute am selben Ort das Historische Institut der Universität Potsdam ansässig, wo Geschichtswissenschaftler in Forschung und Lehre einen kritischeren Umgang mit der Vergangenheit vermitteln. Das gilt auch für das Mittelalter, wie die sechzehn Beiträge dieses Bandes zeigen, die einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen der Potsdamer Mediävistik und ihres wissenschaftlichen Umfelds gewähren. Die Autoren – zumeist jüngere Historikerinnen und Historiker – widmen sich dabei zum einen Fragen der brandenburgischen und vergleichenden Landeskulturgeschichte. Zum anderen thematisieren sie insbesondere die Rolle der Bettelorden in unterschiedlichen Beziehungsnetzen und beschäftigen sich mit der religiösen Prägung von Landschaften. Betrachtungen zum 'Mittelalter im Museum' verdeutlichen, dass nicht nur Perspektiven zeitgemäßer Forschung, sondern auch aktuelle Darstellungen und Inszenierungen dazu beitragen, dass das Mittelalter bis an unsere Gegenwart heranreicht.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Geschichtsdidaktische Begriffe neu betrachten und weiterdenken
Die Geschichtsdidaktik braucht Grundbegriffe. Sie sind notwendig, um ein Problem auf den Punkt zu bringen, eine Frage zu formulieren, einen Text zu verstehen oder zu verfassen, in Seminaren diskutieren zu können. Gegenseitige Verständigung setzt dabei ein annährend gleiches Verständnis wichtiger Fachbegriffe voraus. Das klingt simpel, ist es aber nicht.
Zwar besteht in der Geschichtsdidaktik ein weitgehender Konsens darüber, welche Begriffe in der Disziplin besonders wichtig sind. Über ihre genaue Bedeutung und Verwendung ist man sich allerdings weniger einig; eindeutige Definitionen erweisen sich zumeist als schwierig. „Geschichtsdidaktische Grundbegriffe“ verzichtet daher darauf, kanonische Lehrformeln festzulegen. Mit seiner Gestaltung bietet es vielmehr einen neuen und offenen Zugang zu geschichtsdidaktischen Grundbegriffen. Jeder Begriff wird nicht nur in einem Text erläutert, sondern durch ein Bild ergänzt und dadurch in seiner Definitionsschärfe reflektiert. Diese visuell-künstlerischen Impulse laden im Zusammenspiel mit den darstellenden Texten die Leser*innen ein, sich mit den Begriffen auseinanderzusetzen.
Dieses Buch möchte Studierende, Referendar*innen, Lehrerkräfte aller Schulformen und Wissenschaftler*innen befähigen, geschichtsdidaktische Grundbegriffe reflektiert zu gebrauchen, kritisch zu hinterfragen und konstruktiv weiterzuentwickeln.
Aktualisiert: 2022-01-01
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Der Autor beschreibt in einer Verbindung von kirchen- und landesgeschichtlichen Forschungsansätzen, wie die Bischöfe von Brandenburg von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Reformation durch liturgisch-pontifikale Handlungen und diözesane Gesetzgebung einen eigenen Handlungsspielraum gegenüber den weltlichen Landesherren behaupten konnten. Die Arbeit setzt dabei drei Schwerpunkte: Eine Fallstudie zeigt eingangs am Beispiel der geistlichen Institutionen der Stadt Zerbst die Praxis pontifikaler Handlungsmöglichkeiten auf. Die Diözesanstatuten des 14. und 15. Jahrhunderts spiegeln bischöfliches Handeln dagegen im Licht normativer Quellen; eine Betrachtung der bischöflichen Stellvertreter – Weihbischöfe, Generalvikare, Offiziale, Archidiakone und Pröpste – schließlich verbindet kirchen-, sozial- und verwaltungsgeschichtliche Aspekte pontifikaler Tätigkeitsfelder. Die vom Historischen Institut der Universität Potsdam mit dem Dr. Elisabeth Hamacher-Stiftungspreis ausgezeichnete Dissertation hebt somit anders als in der bisherigen Forschung die Bedeutung der Bischöfe in der brandenburgischen Landesgeschichte neu hervor.
Aktualisiert: 2021-11-11
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Poverello – das beliebte Liederbuch für Familien, Gemeinden und junge Leute ist seit Jahren bewährt. Es enthält Lieder für den Tages- und Jahreskreis, für Feste und Feiern sowie Lieder, die gern am Lagerfeuer oder in froher Runde gesungen werden. Begleitgriffe für Gitarre und Hinweise zum Musizieren runden das Angebot ab. Die Lieder sind thematisch geordnet. Ein alphabetisches Register hilft zusätzlich bei der schnellen Suche nach einem Lied. Besonders praktisch ist das neuartige strapazierfähige Flexcover.
Aktualisiert: 2021-01-01
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Die zweite Ausgabe des Temp Magazins zum Thema "Macht" – eine ambitionierte Ansage, tiefgründig und interessant zugleich. In Zeiten von Social Media, Web 2.0 und Like-Buttons, stellt Temp die Möglichkeit dar, aus nutzergenerierten Inhalten ein Magazin zu gestalten, in dessen Entstehung Kreative aktiv einbezogen werden.
Jede Ausgabe lebt davon, dass User ihre visuellen und textlichen Beiträge auf der Temp-Website hochladen. Durch das Einreichen eigener Arbeiten und das Bewerten anderer, bestimmen sie so die Inhalte des Magazins. Denn die 40 Arbeiten, die bis zum Ende der Voting-Phase die meisten Stimmen erhalten haben, werden Teil der Printausgabe.
Temp ist analog und digital, lebt vom Mitmachen und Mitbestimmen und wird von Ausgabe zu Ausgabe neu erfunden.
Aktualisiert: 2017-11-30
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800 Jahre franziskanische Präsenz in Deutschland: 1230 wurde die Sächsische Franziskanerprovinz gegründet. 2010 fusionierte sie mit den drei anderen deutschen Provinzen. In fünf Bänden wird die Geschichte der Saxonia wissenschaftlich aufgearbeitet.Band 5 widmet sich handbuchartig dem künstlerischen Erbe der Franziskaner von den Anfängen der Provinz im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert: der Lage, Architektur und Ausstattung von Kirchen und Klöstern. Insgesamt 20 Autoren unternehmen eine bislang nie gewagte Suche nach franziskanischer Kunst und dem Franziskanischen in der Kunst - in einem Gebiet, das zu seiner Glanzzeit von Aachen bis Königsberg reichte.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Jürgen Bärsch,
Stefan Bürger,
Maria Deiters,
David Gropp,
Markus Hörsch,
Carola Jäggi,
Esther Meier,
Claus Peter,
Roland Pieper,
Peter Riedel,
Siegfried Rudigkeit,
Leonie Silberer,
Heidrun Stein-Kecks,
Matthias Untermann,
Konrad von Rabenau,
Barbara Welzel,
Evelin Wetter,
Marius Winzeler
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Im ‚christlichen’ Mittelalter standen sich religiöser Ur-Anspruch nach Frieden und der – gerechtfertigte oder ungerechtfertigte – Griff nach den Waffen nicht nur konträr gegenüber, sondern gingen, im vermeintlichen Dienste des Glaubens, immer wieder auch unheilige Allianzen ein: Über Jahrhunderte hinweg waren geistliche und weltliche Herrschaft oft nicht zu trennen. Laien wie Kleriker mussten ihre Rolle im Spektrum zwischen Gottesfrieden und Gewaltanwendung immer wieder neu definieren. Welche Handlungsstrategien sie in diesem Spannungsfeld entwickelten und wie sie auf Emotion und Gewalt reagierten, wurde anhand der vorliegenden Beiträge im Kolloquium des Paderborner MittelalterKollegs „Kloster und Welt“ von Kulturwissenschaftlern verschiedener Disziplinen näher betrachtet. Das Themenspektrum reicht dabei von der Sakralisierung des Krieges im frühmittelalterlichen Westgotenreich bis zur bischöflichen Herrschaftspraxis in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Klöster,Stifte und Kommenden prägten als christliche Lebensräume die brandenburgische Kulturlandschaft des Mittelalters. Ihre Zeugnisse im städtischen und ländlichen Gebiet machen sie für die Gegenwart zu besonderen Erinnerungsorten. Mit dem Brandenburgischen Klosterbuch liegt dazu erstmals ein verlässliches Werk hoher fachlicher Qualität mit zahlreichen Karten und Abbildungen vor, das umfassend Auskunft gibt über Bedeutung und Selbstverständnis der mehr als 100 ehemaligen geistlichen Gemeinschaften in den historischen Landschaften der Mark Brandenburg und der heutigen Länder Brandenburg und Berlin. Die alphabetisch und systematisch gegliederten Beiträge sowie übergreifende Aufsätze beschreiben die brandenburgische Klosterlandschaft, sie zeigen in mannigfaltigen europäischen Bezügen deren Gesicht. Das Brandenburgische Klosterbuch ist ein Handbuch für ein breites Lesepublikum und die Fachwissenschaft.
Opulentes Nachschlagewerk zur Landesgeschichte. Über 100 Klosterstandorte mit zahlreichen, durchgängig vierfarbigen Abbildungen und detaillierten Karten.
Aktualisiert: 2022-11-24
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Riedel - dieser Name steht im Erzgebirge für vergangene Bestleistungen im alpinen Skisport und für aktuelle Erfolge im Bereich des Skisprung-Schanzenbaus. Eberhard Riedel war der erfolgreichste Skirennläufer der DDR, Teilnehmer an drei Olympischen Winterspielen und unter anderem Sieger im Riesentorlauf von Adelboden (Schweiz) 1961. Sein Sohn Peter Riedel ist mit seinem Unternehmen seit einigen Jahren Weltmarktführer in den Skisprung-Anlaufspur-Technologien und rüstet u. a. die Anlagen in Oberwiesenthal, Garmisch-Partenkirchen, Hinzenbach in Österreich, Trondheim in Norwegen, Tschaikowski und Nischny Tagil in Russland oder Zao in Japan aus. Dieses Buch beschreibt ihre Geschichte. Eine Geschichte, die stellvertretend für den Willen und die Tatkraft der Erzgebirgler, der Sachsen, der Deutschen steht, und deren Credo sich in einem einzigen Satz zusammenfassen lässt: Nichts ist Unmöglich!
Aktualisiert: 2021-05-12
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Der 1945 in Krakau geborene Kameramann Slawomir Idziak ist entscheidend geprägt durch die berühmte Filmschule von Lodz und die dort praktizierte Arbeitsweise. Ein enger Zusammenhang von Regie und Kamera, von Technik und Ästhetik, von Dokumentarischem und Inszenierten ist daher für ihn selbstverständlich. Ende der 1960er Jahre begann er als Kameramann beim polnischen Fernsehen und erhielt rasch die Möglichkeit, mit den wichtigsten Regisseuren des polnischen Kinos zusammen zu arbeiten, mit Krzysztof Kieslowski, Krzysztof Zanussi und Andrzey Wajda. Vor allem in der Kooperation mit Kieslowski konnte er in Dekalog 5 (1988) zum ersten Mal seine ausgefeilte Kunst der Farbgebung, der Verschiebung und der Variation von Farbwerten erproben. Seit den 1980er Jahren ist Slawomir Idziak auch international ein sehr gefragter Kameramann. Am Ende der 1990er Jahren gelang ihm schließlich mit Gattaca (1997), Proof of Life (2000) und mit Black Hawk Down (2001) der Sprung nach Hollywood. In allen seinen Filmen zeigt sich Idziak als ein Virtuose der Farben und der Filter, als ein Kameramann, der selbstbewusst in die Bilder eingreift.
Seit langem streitet er leidenschaftlich für eine stärkere Beachtung und Würdigung der bildgestaltenden Arbeit des Kameramanns.
Aktualisiert: 2021-04-08
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„Kultur & Gespenster“ widmet sich, nach der ersten Nummer zu Hubert Fichte (Juli 2006), in seinem zweiten Dossier Gesprächen und Interviews. Das neuerdings wieder heiß geliebte, so genannte „Authentische“ in Gesprächen und Interviews gilt es zu analysieren. „Kultur & Gespenster“ Nummer zwei trägt den Titel: „Unter vier Augen – Das Interview als Form“.
Kultur & Gespenster: Unter vier Augen – Das Interview als Form
Das neue und lautstark artikulierte Interesse der Theoretiker und Praktiker an Begrifflichkeiten des „Authentischen“, des „Dokumentarischen“, des „O-Tons“, aber auch der „Stimme“ des „Autors“, der „Geschichte“ usw. erweist sich zunehmend als Teil einer kritischen Wende: Die langjährig perfektionierten Exekutionen von Autorschaft, Realität, Sinn und Intention haben einen Phantomschmerz hinterlassen, der mit rapide sinkendem Sensationswert der verschiedenen Postmodernismen und -strukturalismen immer deutlicher spürbar wird. So recht zurück ins 19. Jahrhundert möchte man dann aber auch nicht.
In den jüngeren Formen des Dokumentarischen – im ganzen Spektrum von „fake interviews“ bis „Doku-“ und „Autofiktion“, von „reality soaps“ bis zum „performativen Dokumentarfilm“ – gehen die Sehnsucht nach etwelcher Unmittelbarkeit und die Restklugheit, daran nicht zu glauben, Hand in Hand: „Authentizität“, das rettende Schlagwort, ist dann immer schon tausendfach gebrochenes rhetorisches Modell mit einem ganzen Schatz registrierbarer und katalogisierbarer Effekte. In der Literatur kommt vor allem das Interview mit seiner Rhetorik des Authentischen ins Spiel: Sei’s in den Gesprächssendungen und -büchern Alexander Kluges, in den semifiktiven Interviews der Leipziger Spector-Gruppe, in den Interviewromanen und -stücken Kathrin Rögglas oder in den Protokollen Ingo Niermanns. Und auch die Sozio- und Ethnologen, vor allem des US-amerikanischen Universitätsbetriebs, diskutieren unter Schlagwörtern wie „postmodern interviewing“ oder „interviewing at the border of fact and fiction“ über die Voraussetzungen des Informationsgesprächs und die Möglichkeiten, in einer artistischen Repräsentation genauer das Setting und das unendlich weite Ensemble von Informationen zu dokumentieren, die schon ein halbstündiges Interview enthält.
Dass Schriftsteller wie Hubert Fichte und Ethnologen wie Kevin Dwyer oder Vincent Crapanzano in den letzten Jahren wieder vermehrt gelesen und gepriesen werden, erklärt sich sicherlich nicht zuletzt aus ihrer Vorreiterrolle auf diesem Gebiet: Jenseits der ästhetischen und theoretischen Simplizität der „Bottroper Protokolle“ oder der Versuche der „Hervorlockung und Analyse von Erzählungen thematisch relevanter Geschichten im Rahmen soziologischer Feldforschung“ (um nur zwei einschlägige, historisch gewordene Titel zu zitieren) haben sie das Interview zugleich als Erkenntnisinstrument und als Literatur ernst genommen.
Hieran zu erinnern und Gespräch und Interview als poetische Formen zu analysieren und in ihrem Potenzial für künstlerische wie wissenschaftliche Praxis zu erschließen, ist erklärter Vorsatz des Dossiers „Unter vier Augen – Das Interview als Form“, mit dem „Kultur & Gespenster“ anschließt an seine erste Nummer. Ging es dort um die verschiedenen Facetten des Werks von Hubert Fichte, wird die zweite Ausgabe neben Fichte vor allem Alexander Kluge, Kathrin Röggla und Arnfrid Astel in ihrem Arbeiten mit der Form des Interviews vorstellen.
Theoretische und poetologische Arbeiten ergänzen das Dossier und bereiten bereits die folgende dritte Ausgabe vor, in der es um das gesamte heutige Spektrum dokumentarischer Formen in Film, bildender Kunst und Literatur gehen wird. Das Dossier versucht damit, ästhetische Strategien innerhalb der „Interview Society“ zu konturieren und zugleich Anstöße zu geben, Interview und Gespräch als poetische Formen ernst zu nehmen.
Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de
KULTUR & GESPENSTER
www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Jens Asthoff,
Jan F Bandel,
Martin Beck,
Thomas Bernhard,
Mathias Brandstädter,
Marc Degens,
Mathias Deutsch,
Anna Echterhölter,
Leena Eilittä,
Gernot Faber,
Sabine Feichtner,
Ole Frahm,
Mario Fuhse,
Thomas Gann,
Gudny Gudmundsdottir,
Lasse O Hempel,
Max Hinderer,
Alexander Hoepfner,
Herbert Holl,
Christian Hückstädt,
Chrisine Ivanovic,
Barbara Kalender,
Jens Kiefer,
Carsten Klook,
Karin Krauthausen,
Pierangelo Maset,
Gustav Mechlenburg,
Karolin Meunier,
Robert Neumann,
Betie Pankoke,
Thomas Raab,
Peter Riedel,
Kathrin Röggla,
Oliver Ross,
Gerd Schäfer,
Alexander Schimmelbusch,
Birgit Schlieps,
Jörg Schröder ,
Anne Schülke,
Ralf Schulte,
Nora Sdun,
Enno Stahl,
Thomas von Steinaecker,
Christoph Steinegger,
Tim Trzaskalik,
Dieter Wenk,
Hubert Winkels,
Justin Winz,
Werner Wögerbauer
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Ein ritterlicher Aufzug vor den Communs des Neuen Palais’ in Potsdam: Das Mittelalter stand im Juli 1829 im Mittelpunkt eines Festes am preußischen Königshof, das großes Aufsehen erregte. Fast zweihundert Jahre nach dieser Inszenierung von Geschichte ist heute am selben Ort das Historische Institut der Universität Potsdam ansässig, wo Geschichtswissenschaftler in Forschung und Lehre einen kritischeren Umgang mit der Vergangenheit vermitteln. Das gilt auch für das Mittelalter, wie die sechzehn Beiträge dieses Bandes zeigen, die einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen der Potsdamer Mediävistik und ihres wissenschaftlichen Umfelds gewähren. Die Autoren – zumeist jüngere Historikerinnen und Historiker – widmen sich dabei zum einen Fragen der brandenburgischen und vergleichenden Landeskulturgeschichte. Zum anderen thematisieren sie insbesondere die Rolle der Bettelorden in unterschiedlichen Beziehungsnetzen und beschäftigen sich mit der religiösen Prägung von Landschaften. Betrachtungen zum 'Mittelalter im Museum' verdeutlichen, dass nicht nur Perspektiven zeitgemäßer Forschung, sondern auch aktuelle Darstellungen und Inszenierungen dazu beitragen, dass das Mittelalter bis an unsere Gegenwart heranreicht.
Aktualisiert: 2020-01-06
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'Kleider machen Leute' – das galt in Antike und Mittelalter nicht anders als heute und so verwundert es nicht, dass Kleidung in sozialen Systemen schon immer repräsentative und machtpolitische Funktionen erfüllte. Adel und Klerus versuchten einander mit prachtvoller Kleidung, Schmuck und Insignien zu übertreffen, zugleich reglementierten Kleidungsvorschriften soziale Hierachien. Zum repräsentativen Prunk formierte sich jedoch auch eine Gegenbewegung: Nach biblischem Vorbild forderten die mittelalterlichen Mönche der Bettelorden möglichst schlichte Gewänder. Der Band 'Kleidung und Repräsentation in Antike und Mittelalter' fasst Beiträge eines Kolloquiums des Paderborner Mittelalter-Kollegs zusammen, die die Bedeutung der interdisziplinä-ren Zusammenarbeit zwischen Archäologen, Historikern, Kunsthistorikern, Theologen und Philologen einmal mehr sichtbar machen und konkrete Ansätze für aktuelle Forschungsfelder liefern.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Der Band versammelt zahlreiche Beiträge von Geisteswissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen ebenso wie von Medienpraktikern, Autoren, Regisseuren und Kameraleuten, die den renommierten Medienwissenschaftler Prof. Dr. Karl Prümm während seiner Lehr- und Forschungstätigkeit begleitet haben.
Seit den 1970er Jahren steht Karl Prümm für die Etablierung und den Ausbau der damals noch jungen Disziplin der Medienwissenschaft, zu deren Emanzipation und Profilierung er durch seine Arbeiten im Bereich der Film- und Fernsehwissenschaft, durch Beiträge zu den Debatten um Bildgestaltung und -theorie und Untersuchungen zur Geschichte, Ästhetik und Theorie der Kameraarbeit entscheidend beigetragen hat.
Mit Beiträgen von Thomas Koebner, H.-J. Wulff, Helmut Scheuer, Jens M. Fischer, Peter Seibert, Wolf Reif, Waltraud Wende, Karl Riha, Günter Helmes, Joachim Paech, Christine Noll Brinckmann, Ludwig Harig, Benno Rech, Bernd Kiefer, Wolfgang Jacobsen, Rainer Rother, Panja Mücke, Heinz B. Heller, Andreas Dörner, Guntram Vogt, Heike Radeck, Inga Lemke, Jürgen E. Müller, Erhard Schütz, Günter Rohrbach und Norbert Grob und vielen anderen
Aktualisiert: 2019-01-11
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