Die Architektur des Weges
Gestaltete Bewegung im gebauten Raum
Dietmar Kurapkat, Peter I. Schneider, Ulrike Wulf-Rheidt
Mit den 31 Beiträgen des Band 11 der Diskussionen zur Archäologischen Bauforschung wird der Versuch unternommen, diesen Ansatz auch auf antike Architektur anzuwenden. Es wird untersucht, wie Volumen positioniert und zueinander in Beziehung gesetzt werden, um Räume zu gestalten und Bewegungsabläufe zu lenken, wie Innenraum und Außenraum isoliert oder perforiert werden, um eine gegenseitige Durchdringung zu ermöglichen bzw. Wege zu versperren und so Bewegungsabläufe zu strukturieren, mit welchen gestalterischen Mitteln Bewegung in Räumen be- und entschleunigt, gefördert oder in sonstiger Weise beeinflusst wird, und in welchem Zusammenhang Nutzungs- und Bewegungskonzepte
unterschiedlicher Anlagen stehen. Die architektonische Gestaltung von Wegen wird dabei als eine historische Quelle verstanden, deren Untersuchung zur Identifikation und Rekonstruktion der Erlebnisqualitäten antiker Architektur beitragen kann. Das Phänomen Weg wird in unterschiedlicher Skalierung schwerpunktmäßig anhand antiker Architektur im Mittelmeerraum, aber auch anhand von Baubefunden aus dem vorderasiatischen Neolithikum, dem Alten Orient, dem pharaonischen Ägypten sowie dem präkolumbischen Südamerika und aus islamischer
Zeit thematisiert.