Kieler Lautgebärden. Wandkarten und Plakat
Birgit Haecker, Anni Imke Stotz
Die Kieler Lautgebärden unterstützen die Verbindung zwischen Lauten, Lautfolgen und Buchstaben in der Erinnerung des Kindes. Sie verankern das Gelernte über mehrere Kanäle (Sehen, Hören, Lesen, Sprechen, Bewegen) in beiden Gehirnhälften.
Beim Schreiben muss ein Kind einen gehörten Laut in ein abstraktes Symbol, den Buchstaben verwandeln. Beim Lesen muss es umgekehrt den gelesenen Buchstaben in einen Laut übertragen.
Buchstabenform und Laut werden durch die Lautgebärde mit einer Handbewegung bildhaft dargestellt. Das verbindet Laut und Buchstaben in der Erinnerung des Kindes fest miteinander.
Nachdem die Lautgebärden der einzelnen Buchstaben beherrscht werden, folgt das Verschleifen von Konsonant und Vokal fast spielerisch. Das Kind „fühlt“ den Rhythmus des Lesens und Schreibens und erkennt:
Lesen und Schreiben folgt nicht dem Prinzip „Von Buchstabe zu Buchstabe“ sondern „Von Silbe zu Silbe“.
In der deutschen Sprache braucht jede Silbe – also jedes Boot – mindestens einen Vokal: den Kapitän. Dieser Kapitän gibt den Ton an. Die meisten Silben haben darüber hinaus Mitfahrer, die Matrosen (Konsonanten).
Alle Kapitäne und Matrosen werden einzeln mit leicht verständlicher Erklärung und Zeichnung zur Lautgebärde auf den Wandkarten abgebildet. Auf dem Plakat werden Sie gemeinsam vorgestellt.
Mit enthalten sind auch Wandkarten mit Ä, Ö, Ü, AU, EI, CH, SCH, ÄU, EU sowie die Endungen -er und -el.
Je nach Unterrichtssituation können die Lautgebärden stehend oder auch am Tisch sitzend ausgeführt werden. Lassen Sie die Kinder entscheiden, welche Hand sie zum Zeigen der Lautgebärde benutzen möchten. Die Praxis zeigt, dass sich daraus kein Nachteil für den Leseerwerb ergibt.
Bei der Einführung kann man viele Kinder zusätzlich motivieren, wenn man die Lautgebärden „Geheimzeichen“ nennt.
Das kindgerechte Material wird mit viel Freude angenommen. Die Verbindung von Buchstaben, Lauten und Gebärden mit den fröhlichen Illustrationen fördern den Leselernprozess: Die Grafiken freuen die Kinder und entspannt wird das Lernen leichter. Sie verknüpfen Bilder, Geschichten und Gefühle mit Hilfe der Figuren und damit auch mit den Buchstaben, Lauten und Lautgebärden. Der Stoff wird plastischer.
Die Kieler Lautgebärden entstammen dem Kieler Leseaufbau, ein lautgetreuer Leselehrgang, der konsequent dem heilpädagogischen Grundsatz „Vom Einfachen zum Schwierigen“ folgt. Die Lautgebärden werden im Handbuch erläutert.
Das Material kann unabhängig von der Arbeit mit dem Kieler Leseaufbau eingesetzt werden.
Die Karten und das Poster sind Ideal zum Aufhängen im Klassenraum.