Kritik der Lebenswelt
Eine soziologische Auseinandersetzung mit Edmund Husserl und Alfred Schütz
Frank Welz
Die Lebenswelt hat Konjunktur – insbesondere in der Soziologie (Akteurperspektive, Alltag, qualitative Forschung). Ihr Pate ist Schütz. Dessen ‚phänomenologische‘ Sozialtheorie wird hier auf ihre vielfach unterstellten, aber nie geprüften Voraussetzungen in der Phänomenologie Husserls untersucht: Wie ist es bestellt um die Theorie der Lebenswelt in Soziologie und Philosophie? – Dabei interessiert die Denkform der Lebensweltphänomenologie aus soziologischer Sicht. Wie Husserl nach dem fundierenden ‚Ego‘, das seine Lebenswelt kreiert, sucht Schütz nach dem Wesenskern der erfahrbaren Wirklichkeit, der ihre Variabilität verständlich machen soll. So steht Husserls Phänomenologie am Scheitelpunkt einer Denkbewegung, deren epistemologischer Fundamentalismus noch Schütz‘ Überwindungsversuch charakterisiert.