Maria Theresia
Regentin zwischen Barock und Aufklärung
Armin Gebhardt
Eine Frau auf dem Thron: Im Habsburger Reich wird das Undenkbare 1740 Realität. Kaiser Karl VI. hat schon Jahrzehnte zuvor mangels lebender Söhne mit Pragmatischer Sanktion seine älteste Tochter zur Nachfolgerin bestimmt. Erzherzogin Maria Theresia von Österreich besteigt den Thron, doch Europas Großmächte intervenieren. Zur Kaiserin wird sie nie gekrönt. Dennoch führt sie Habsburgs Geschicke über vier Jahrzehnte mit fester Hand. Maria Theresia verliert zwar in den drei Aggressionskriegen des Preußenkönigs Friedrich II. die von ihr besonders geliebte Provinz Schlesien. Den Bestand ihres Habsburger Reiches kann sie jedoch trotz ständiger, teilweise höchster Gefährdungen erhalten. Staatsreformen fördert sie maßgeblich, führt die Schulpflicht ein, gründet eine Militärakademie und ein Höchstgericht. Im Denken der Barockzeit fest verwurzelt, widersetzt Maria Theresia sich dennoch allen Einflüssen der Aufklärung. Deren Siegeszug kann die Herrscherin nicht aufhalten. Bei ihrem Tod 1780 steht sie bereits sinnbildlich für eine verblassende Epoche.