Routinen im Tanz
Künstlerische Praktiken zwischen Stabilisierung und Destabilisierung. Jahrbuch TanzForschung 2022
Katja Schneider
Gerade in der Kunst haben Routinen kein gutes Renommee: zu starr, zu einengend, zu langweilig – so zumindest die weit verbreitete These. Dabei sind sich die stabilisierenden Kräfte von Routinen und die innovative Instabilität künstlerischer Praxis näher, als oft vermutet. Die Beiträger*innen widmen sich zum einen der produktiven Kraft und zum anderen den krisenhaften Momenten von eingeübten, gewohnheitsmäßigen Praktiken im Tanz. Dabei nehmen sie vor allem Routinen der Performanz in der Tanzausbildung, in Praxis und Wissenschaft sowie im Kontext digitaler Formate und postkolonialer Ansätze in den Blick – und zeichnen so ein Bild des Tanzes im Spannungsfeld von Stabilisierung und Veränderung.