Studien zur politischen Kultur Alteuropas.
Festschrift für Helmut Neuhaus zum 65. Geburtstag.
Axel Gotthard, Andreas Jakob, Thomas Nicklas
Helmut Neuhaus wurde am 29. August 1944 im westfälischen Iserlohn geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Marburg, wurde mit einer Arbeit über die Tätigkeit des Supplikationsausschusses am Reichstag promoviert und habilitierte sich über die Reichskriegsverfassung und das Wirken der Reichsgeneralität. Seit 1989 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte I an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, engagiert sich Helmut Neuhaus in besonderem Maße in den Gremien und Organen der Wissenschaft. Seit 1998 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, war er von 2005 an Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“ im deutschen Historikerverband, 2006 wurde er Sekretär der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und zudem 1. Vorsitzender der Vereinigung für Verfassungsgeschichte.
Seit 1973 veröffentlichte Helmut Neuhaus acht Bücher, mehr als 70 Aufsätze sowie verschiedene Beiträge zu Lexika. Er war bei nahezu 30 Sammelbänden, bei Reihenwerken und Zeitschriften als Herausgeber tätig; daneben schrieb er für zahlreiche Fachzeitschriften weit über einhundert Buchbesprechungen. Außerdem fungierte sein Lehrstuhl als Sitz der Redaktion der Zeitschrift „Archiv für Kulturgeschichte“ und koordinierte die Publikationsreihe „Historische Studien“. 1996 begründete Helmut Neuhaus die seither bestens eingeführten „Erlanger Studien zur Geschichte“ mit.
Besonders intensiv beschäftigte sich Helmut Neuhaus mit der Verfassungs-, Verwaltungs- und Rechtsgeschichte der Frühen Neuzeit sowie der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches. Als Wissenschaftler und Hochschullehrer lieferte er neben der Quellenforschung und den Einzelstudien stets auch Gesamtdarstellungen, wie das „Zeitalter des Absolutismus. 1648 – 1789“ oder (zusammen mit Klaus Herbers) „Das Heilige Römische Reich. Schauplätze einer tausendjährigen Geschichte (843 – 1806)“.
Das weite Spektrum seiner Interessen spiegelt sich in der Festschrift, die ihm Schüler, Kollegen und Freunde anläßlich seines 65. Geburtstages widmen. Dabei spannt sich der Bogen von der Kultur- und Mentalitätsgeschichte bis hin zu neueren Forschungen zum Heiligen Römischen Reich und seinen Territorien. In den Beiträgen der Autoren aus Archiv und Hochschule werden neue Zugänge zu Politik, Kultur und Gesellschaft Alteuropas zwischen Antike und Moderne eröffnet.