Wessen Wissen?
Materialität und Situiertheit in den Künsten
Simone Ayivi, Josef Barla, Trixi Bücker, Kathrin Busch, Christina Dörfling, Sebastian Döring, Helmut Draxler, Ina Driemel, Knut Ebeling, Katja Eydel, Marcel Finke, Barbara Gronau, Karin Harrasser, Ulf Heidel, Marc Higgin, Tom Holert, Ute Holl, Clemens Krümmel, Ralf Liptau, Heather Love, Katharina Maly, Michaela Melian, Yvette Mutumba, Bonaventure Ndikung, Onur Suzan Nobrega, Kathrin Peters, Philip Scheffner, Jan-Peter Sonntag, Ildikó Szántó, Stephan Trinkaus, Michaela Wünsch
Der Titel des Bandes behauptet eine Pluralität von Wissen und rückt die Vielheit materiell-semiotischer Akteur_innen in den Blick.
Fokussiert werden dabei zwei zentrale Aspekte: „Wessen Wissen?“ ist einerseits eine Frage nach Akteur_innen, Körpern, Materialien und Technologien, die in künstlerischen Produktions- und Wissensprozessen miteinander interagieren. Diese lassen sich als Übersetzungen und Transformationen beschreiben, in denen Künstler_innen längst nicht mehr die einzigen Subjekte des Wissens sind. Denn in den künstlerischen Praktiken des Entwerfens, Skizzierens, Modellierens, Probens und Experimentierens entfalten Medien und Materialien ihre je eigene agentielle Kraft. Es ist andererseits eine Frage nach der Heterogenität von Wissensformationen in ihren partikularen und partialen Perspektiven, also nach situated knowledges. Damit wird die Vorstellung einer allgemeingültigen, körperlosen, neutralen Objektivität bestritten. Im Gegenzug nimmt das situierte Wissen der Künste für sich in Anspruch, Erkenntnisse hervorzubringen und zur Verfügung zu stellen. Es steht demnach für verkörperte Kenntnisse, die in das Feld des zugelassenen und legitimen Wissens kritisch intervenieren.