2018 zeigt das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit der Schallaburg in dem prachtvollen Renaissanceschloss nahe Melk (Niederösterreich) die Ausstellung »Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre«. Beide, Byzanz und der europäische Westen, entspringen dem römischen Weltreich, doch nehmen sie schon ab dem 5. Jahrhundert unterschiedliche Entwicklungen. Während das Römische Reich im Osten Bestand hatte und sich zum Byzantinischen Reich des Mittelalters wandelte, traten im Westen gentile Herrschaften an dessen Stelle, Königreiche der Goten, Vandalen, Angelsachsen, Langobarden und Franken. Zwar blieb Byzanz zumindest 800 Jahre lang das Vorbild für die anderen europäischen Entitäten, doch kam es sehr schnell zu Missverständnissen, Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten. Die Verständigung wurde immer schwieriger – im orthodoxen Osten sprach man zumeist Griechisch, im katholischen Westen war die Verkehrssprache Latein. Auch bei der Auslegung des christlichen Glaubens war man sich zusehends uneinig. Aber immer noch bewunderte man die byzantinischen Schätze – die herrlichen Seiden, Elfenbeinreliefs, technische Wunderwerke, die vielen Reliquien, grandiose Bauwerke. Die Wende kam 1204 mit der Eroberung und Plünderung Konstantinopels durch die Bischöfe und Ritter des Vierten Kreuzzugs. Für das bereits vorher geschwächte Byzantinische Reich bedeutete diese Katastrophe den Abstieg in die zweite politische Liga. Im Osten machten sich Kreuzfahrerstaaten breit, Venedig und Genua waren schon früher im Handel erfolgreich, jetzt hatten sie praktisch die alleinige Kontrolle. Anlässlich dieser Schau erscheinen insgesamt zwei Begleitbände mit insgesamt Beiträgen zu den ebenso vielfältigen wie wechselhaften Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und dem Byzantinischen Reich. Die Bände sind nach den Medien der Kommunikation strukturiert: Menschen, Bilder, Sprache, Dinge. Sie versammeln Beiträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit arc
Aktualisiert: 2023-01-07
Autor:
Livia Bevilacqua,
Antje Bosselmann-Ruickbie,
Charalampos G. Chotzakoglou,
Lukas Clemens,
Falko Daim,
Arne Effenberger,
Dominik Heher,
Martina Horn,
Ulrike Koenen,
Athanassios Mailis,
Michael Matheus,
Claudia Rapp,
Susanne Rühling,
Barbara Schellewald,
Jessica Schmidt,
Simon Ungerman
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Beide, Byzanz und der europäische Westen, entspringen dem römischen Weltreich, doch nehmen sie schon ab der Spätantike unterschiedliche Entwicklungen. Während das Römische Reich im Osten Bestand hatte und nahtlos in das Byzantinische Reich des Mittelalters u¨berging, traten im Westen gentile Herrschaften an dessen Stelle, Königreiche der Goten, Vandalen, Angelsachsen, Langobarden und Franken. Zwar blieb Byzanz zumindest 800 Jahre lang fu¨r die anderen europäischen Entitäten respektierte oder akzeptierte Großmacht, doch kam es sehr schnell zu Gebietsstreitigkeiten, Zwistigkeiten und kulturellen Differenzen. Zudem wurde die Verständigung immer schwieriger – im »orthodoxen« Osten war Griechisch Verkehrssprache, im »katholischen« Westen Latein die lingua franca. Unterschiede in Liturgie und Glaubensfragen verstärkten die Differenzen oder wurden (religions)politisch zur Betonung der Verschiedenheit sogar noch unterstrichen. Aber immer noch bewunderte man das »reiche Konstantinopel« und die byzantinischen Schätze – darunter die herrlichen Seiden, Elfenbeinreliefs, technische Wunderwerke, die vielen Reliquien, grandiose Bauwerke. Die Wende kam 1204 mit der Eroberung und Plu¨nderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer. Fu¨r das bereits vorher geschwächte Byzantinische Reich bedeutete diese Katastrophe eine völlige neue Situation als ein Exilreich, dessen Kaiser und Patriarch nach Kleinasien ausweichen mussten. In einem Großteil des ehemals europäischen Byzantinischen Reiches machten sich Kreuzfahrerstaaten breit; Venedig und Genua, die durch Sonderverträge schon zuvor als Handelsmächte stark präsent waren, wurden zu bestimmenden Faktoren der westlichen Mächte im Osten. Anlässlich dieser Schau erscheinen zwei Begleitbände mit insgesamt 41 Beiträgen zu den ebenso vielfältigen wie wechselhaften Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und dem Byzantinischen Reich. Die Bände sind nach den Medien der Kommunikation strukturiert: Menschen, Bilder, Sprache, Dinge. Sie ver
Aktualisiert: 2023-01-07
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Begleitbände zur Ausstellung des Römisch-Germanische Zentralmuseums Mainz vom 17. März bis 11. November 2018 auf der Schallaburg (Niederösterreich)
Anlässlich dieser Schau erscheinen drei Begleitbände mit insgesamt 40 Beiträgen zu den ebenso vielfältigen wie wechselhaften Beziehungen zwischen dem lateinischen Westen und dem Byzantinischen Reich.
Die drei Bände versammeln Beiträge namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit archäologischer, kunsthistorischer, philologischer und historischer Schwerpunktsetzung. Das vielschichtige Bild an Überblicksdarstellungen und Detailstudien gewinnt zusätzlichen Wert durch teils erstmals veröffentlichte Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte vornehmlich des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz „Byzanz zwischen Orient und Okzident“ sowie der byzantinistischen Forschungseinrichtungen in Wien.
Der Grundkonzeption der Ausstellung entsprechend, stehen die Sammelbände unter dem Zeichen der vielfältigen Kommunikation zwischen der byzantinischen und der lateinischen Welt. Hierfür werden archäologische und kunsthistorische Befunde herangezogen (Band 1), ebenso wie primär über Schriftquellen erschlossene Austauschprozesse (Band 2). Fallstudien aus verschiedensten Bereichen runden das Bild ab (Band 3).
Aktualisiert: 2022-11-29
Autor:
Livia Bevilacqua,
Antje Bosselmann-Ruickbie,
Charalampos G. Chotzakoglou,
Lukas Clemens,
Falko Daim,
Arne Effenberger,
Dominik Heher,
Martina Horn,
Ulrike Koenen,
Athanassios Mailis,
Michael Matheus,
Clauda Rapp,
Claudia Rapp,
Susanne Rühling,
Barbara Schellewald,
Jessica Schmidt,
Simon Ungerman
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2018 zeigt das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit der Schallaburg in dem prachtvollen Renaissanceschloss nahe Melk (Niederösterreich) die Ausstellung »Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre«.
Aktualisiert: 2022-09-06
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