Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Oliver Dyma,
Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
Kristin Weingart
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Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-06-28
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Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
Kristin Weingart
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Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Oliver Dyma,
Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
Kristin Weingart
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Der dritte Band der Genesis ist vor allem der über die Theologie hinaus literarisch und inhaltlich hochgeschätzten Jospehsgeschichte gewidmet. Gegenüber älteren Entwürfen will der Kommentar Gen 37-50 als Gesamtkonzeption begreifen, die erst mit dem Blick auf das Heilige Land zur Ruhe kommt. Er führt zwar die klassische Quellenscheidung weiter, ist aber mehr an der großen Perspektive interessiert, dass am Ende des ersten Buches der Bibel glanzvoll und vorbildlich Ägypten als eine der beiden polaren Großmächte des Alten Orients die Szene beherrscht, nachdem in der Urgeschichte die andere, die mesopotamische, dominierte. Im Rahmen eines so großen Geschehens wird trotz eines Verbrechens an Joseph die kleine Familie Israels, die zum Volk erst werden sollte, zu einem alle Zukunft vorprägenden Frieden gebracht.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die Annahme einer Quelle E(lohist) stellt keinen »Irrweg« der Forschung dar, sondern wird durch jene Phänomene erzwungen, die die moderne Pentateuchkritik allererst angestoßen haben: die Doppelung des Stoffes, den Wechsel des Gottesnamens und-vor allem-die Koinzidenz beider Phänomene. Hauptanliegen des Elohisten ist die erzählende Begründung des von der Prophetie des 9. Jh. eingeforderten Bekenntnisses »Jahwe - er ist der Gott« (1Kön 18,21) durch die Darstellung der Gründungsgeschichte Israels als fortschreitende Selbstentbergung Gottes in seinem Mitsein. Der Gott, dessen Mitsein Israel seine Existenz verdankt, ist niemand anderer als Jahwe (Num 23,8.19.21 f); denn Mitsein ist seinem Namen nach sein Wesen (Ex 3,14). Andere theologische Anliegen des Werkes sind auf dieses »Kerygma« bezogen.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Oliver Dyma,
Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
Kristin Weingart
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Der dritte Band der Genesis ist vor allem der über die Theologie hinaus literarisch und inhaltlich hochgeschätzten Jospehsgeschichte gewidmet. Gegenüber älteren Entwürfen will der Kommentar Gen 37-50 als Gesamtkonzeption begreifen, die erst mit dem Blick auf das Heilige Land zur Ruhe kommt. Er führt zwar die klassische Quellenscheidung weiter, ist aber mehr an der großen Perspektive interessiert, dass am Ende des ersten Buches der Bibel glanzvoll und vorbildlich Ägypten als eine der beiden polaren Großmächte des Alten Orients die Szene beherrscht, nachdem in der Urgeschichte die andere, die mesopotamische, dominierte. Im Rahmen eines so großen Geschehens wird trotz eines Verbrechens an Joseph die kleine Familie Israels, die zum Volk erst werden sollte, zu einem alle Zukunft vorprägenden Frieden gebracht.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Die Annahme einer Quelle E(lohist) stellt keinen »Irrweg« der Forschung dar, sondern wird durch jene Phänomene erzwungen, die die moderne Pentateuchkritik allererst angestoßen haben: die Doppelung des Stoffes, den Wechsel des Gottesnamens und-vor allem-die Koinzidenz beider Phänomene. Hauptanliegen des Elohisten ist die erzählende Begründung des von der Prophetie des 9. Jh. eingeforderten Bekenntnisses »Jahwe - er ist der Gott« (1Kön 18,21) durch die Darstellung der Gründungsgeschichte Israels als fortschreitende Selbstentbergung Gottes in seinem Mitsein. Der Gott, dessen Mitsein Israel seine Existenz verdankt, ist niemand anderer als Jahwe (Num 23,8.19.21 f); denn Mitsein ist seinem Namen nach sein Wesen (Ex 3,14). Andere theologische Anliegen des Werkes sind auf dieses »Kerygma« bezogen.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-05-10
Autor:
Oliver Dyma,
Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
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Trumah 13 ist dem Werk des Rabbiners Benno Jacob (1862-1945) gewidmet, der als einer der bedeutendsten jüdischen Bibelwissenschaftler des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts gilt. Benno Jacob hat der Nachwelt ein umfangreiches exegetisches Oeuvre hinterlassen, von dem heute vor allem seine Kommentare zu den beiden ersten Büchern der Tora, Genesis und Exodus, bekannt sind. Die Fertigstellung seiner Bibelkommentare fiel in die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft (1934, 1944). Sein Werk unterlag damit demselben Schicksal wie das der meisten deutsch-jüdischen (Bibel)-Wissenschaftler seiner Zeit: Sie wurden für eine Leserschaft geschrieben, die schon kurze Zeit später entweder umgebracht wurde oder sich ins Ausland (v.a. Israel; USA) retten konnte. 1997 bzw. 2000 wurden sie neu ediert und fordern zur Auseinandersetzung heraus.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Oliver Dyma,
Ulla Fix,
Jörg Frey,
Friedhelm Hartenstein,
Raik Heckl,
Bernd Janowski,
Matthias Konradt,
Andreas Kunz-Lübcke,
Werner H. Schmidt,
Thomas Wagner,
Kristin Weingart
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Der dritte Band der Genesis ist vor allem der über die Theologie hinaus literarisch und inhaltlich hochgeschätzten Jospehsgeschichte gewidmet. Gegenüber älteren Entwürfen will der Kommentar Gen 37-50 als Gesamtkonzeption begreifen, die erst mit dem Blick auf das Heilige Land zur Ruhe kommt. Er führt zwar die klassische Quellenscheidung weiter, ist aber mehr an der großen Perspektive interessiert, dass am Ende des ersten Buches der Bibel glanzvoll und vorbildlich Ägypten als eine der beiden polaren Großmächte des Alten Orients die Szene beherrscht, nachdem in der Urgeschichte die andere, die mesopotamische, dominierte. Im Rahmen eines so großen Geschehens wird trotz eines Verbrechens an Joseph die kleine Familie Israels, die zum Volk erst werden sollte, zu einem alle Zukunft vorprägenden Frieden gebracht.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Die Annahme einer Quelle E(lohist) stellt keinen »Irrweg« der Forschung dar, sondern wird durch jene Phänomene erzwungen, die die moderne Pentateuchkritik allererst angestoßen haben: die Doppelung des Stoffes, den Wechsel des Gottesnamens und-vor allem-die Koinzidenz beider Phänomene. Hauptanliegen des Elohisten ist die erzählende Begründung des von der Prophetie des 9. Jh. eingeforderten Bekenntnisses »Jahwe - er ist der Gott« (1Kön 18,21) durch die Darstellung der Gründungsgeschichte Israels als fortschreitende Selbstentbergung Gottes in seinem Mitsein. Der Gott, dessen Mitsein Israel seine Existenz verdankt, ist niemand anderer als Jahwe (Num 23,8.19.21 f); denn Mitsein ist seinem Namen nach sein Wesen (Ex 3,14). Andere theologische Anliegen des Werkes sind auf dieses »Kerygma« bezogen.
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