Berlin 1930: Baron von Rotberg wird erpresst und steht vor dem Ruin. Erich Lammers, der Hauslehrer, will helfen und muss feststellen, dass der Erpresser sein eigener Bruder ist. Friedrich Radszuweit (1876–1932) war eine der Leitfiguren der frühen Emanzipationsbewegung.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Magnus Hirschfeld schrieb in seiner Studie Die Transvestiten (1910/12): »Der junge Transvestit Willi Pape, dessen Veranlagung durch einen Selbstmordversuch in Frauenkleidern bekannt wurde. Seine Eltern wurden vom Verfasser über seinen eigenartigen Zustand aufgeklärt und gestatteten ihm dann, zum Varieté zu gehen, wo er seitdem mit größtem Erfolg als Schlangentänzerin auftritt.« Willy Pape (1891–1940) war unter seinem Künstlernamen Voo Doo das Tanzphänomen der Varietébühnen der 1920er-Jahre in Berlin, Zürich, Paris und Wien. Mann oder Frau? Das war immer die Frage. Klassischer Damendarsteller oder frühes Beispiel von Trans*, queer oder non-binär? Voo Doo war immer mehr Bühne als Boulevard, mehr Spitzenartist als Sternchen, mehr fleißiger Arbeiter als Salonheld. Schließlich eröffnete er einen Club, zu dessen Gästen auch Klaus Mann zählte. Den Nationalsozialisten mit einem blauen Auge entkommen, verschwand Pape in der Versenkung, war aber nie ganz vergessen.
Jens Dobler erzählt das unglaubliche Leben von Willy Pape alias Voo Doo, und unternimmt damit zugleich einen Streifzug durch die große Zeit der europäischen Varietékultur.
Aktualisiert: 2022-09-22
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Polizei und Homosexuelle in der Weimarer Republik
Zur Konstruktion des Sündenbabels
Aktualisiert: 2020-07-17
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Am Molkenmarkt befanden sich bis Ende des 19. Jahrhunderts das Berliner Polizeipräsidium und das Stadtgefängnis. Der weitläufige Häuserkomplex mit seinen engen Höfen, dunklen Gängen und steilen Treppen war nicht nur bei Kriminellen berüchtigt und gefürchtet.
Jens Dobler erzählt die Geschichte dieses geschichtsträchtigen Ortes bis zum Umzug der Kriminalpolizei an den Alexanderplatz und dem Abriss der alten Gebäude im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Die zeitgenössischen Texte, die er in diesem Band versammelt, lassen die Atmosphäre und die Ereignisse am Molkenmarkt wieder lebendig werden. Sie berichten von Polizisten, Verbrechern, Obdachlosen und »sittenlosen« Mädchen, schildern lautstarke Verhöre, ereignisreiche Nächte im Polizeigewahrsam und Kuriositäten wie eine Auktion der Exkremente aus den Latrinen des »Königlichen Polizei-Präsidiums«.
Mit zahlreichen, zum Teil bislang unveröffentlichten Abbildungen.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Verfolgung, Diskriminierung und Entrechtung - auch nach dem Ende des Nationalsozialismus prägte dies den Alltag homosexueller Männer. Gleichzeitig suchten sie sich auch schon in der frühen Bundesrepublik dagegen zu wehren. Trotz der übermächtigen Allianz aus Staat und Kirche stritten sie für gesellschaftliche Anerkennung.
Das Buch präsentiert neue Studien zum Schicksal Homosexueller nach dem Ende der NS-Zeit, zur Homophilenbewegung der 1950er bis hin zum Generationskonflikt am Ende der 1960er Jahre. Es wirft damit die überraschende Frage auf, ob nicht auch schon zu Beginn der 1950er Jahre eine "Bewegung" existiert hat, die in späteren Jahren wieder erstickt wurde.
Aktualisiert: 2023-02-14
Autor:
Michael Bochow,
Martin Dannecker,
Jens Dobler,
Jan Feddersen,
Albert Knoll,
Gottfried Lorenz,
Stefan Micheler,
Andreas Pretzel,
Christian Schaefer,
Volker Weiß,
Raimund Wolfert
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Mit der Einführung des Code pénal in Frankreich 1810 und seiner Ausbreitung in Folge der napoleonischen Kriege setzte eine weitgehende Liberalisierung des Homosexualitätsstrafrechts ein. In Bayern waren homosexuelle Akte seit ab 1813 straffrei, in Württemberg waren sie ab 1839 nur noch Antragsdelikt, ebenso in Braunschweig ab 1840. In Hannover ab 1840 und Baden ab 1845 wurde Homosexualität nur noch im Zusammenhang mit der Erregung eines öffentlichen Ärgernisses bestraft. Das Preußische Landrecht hinkte mit seinen Strafbestimmungen also deutlich hinter der europäischen und "deutschen" Entwicklung hinterher. Dass seine Bestimmungen in ein erstes deutsches Reichsstrafgesetzbuch eingingen, war also alles andere als selbstverständlich.
Jens Dobler beschreibt die Geburtsstunde des § 175 StGB vor diesem Hintergrund nicht als einseitige Durchsetzung reaktionärer Politik, sondern als ein "Spektakel in verschiedenen Arenen": Er skizziert die widerstreitenden Kräfte innerhalb eines komplexen Systems von Politik, Jurisprudenz, anderen Wissenschaften und "Betroffenen", vor allem aber auch von einer Öffentlichkeit, deren schwankende Stimmung stark von brisanten, aktuellen Ereignissen geprägt wurde. Diese stark geweitete Perspektive auf ein folgenreiches Kapitel deutscher Rechtsgeschichte eröffnet neue Fragestellungen auch für die Erforschung der jeweiligen gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die spätere Reformbemühungen zum § 175 lange scheitern ließen.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Wie hat sich schwule Interessenpolitik seit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees im Jahr 1897 verändert? Was machte den Organisationsprozess von Homosexuellen zur sozialen Bewegung, und wer waren ihre Akteure? Welche Ziele wurden angestrebt, welcher Mittel bedienten sich die Aktivistinnen und was wurde erreicht? Welche Themen riefen interne Kontroversen hervor? Wie bewerten wir heute die unterschiedlichen Bewegungsformen und Politikentwürfe?
Nachdem die ersten vier Bände über die "Geschichte der Homosexuellen im Nachkriegsdeutschland" sich den Berichten von Zeitzeugen widmeten, haben nun die Wissenschaftler das Wort. Dieser Sammelband enthält Beiträge von Joachim Bartholomae & Detlef Grumbach, Claudia Bruns, Jens Dobler, Norman Domeier, Sigmar Fischer, Michael Holy, Georg Klauda, Marita Keilson-Lauritz, Kirsten Plötz, Stefan Micheler, Heike Schader und Volker Woltersdorff.
Aktualisiert: 2023-02-14
Autor:
Joachim Bartholomae,
Claudia Bruns,
Jens Dobler,
Norman Domeier,
Sigmar Fischer,
Detlef Grumbach,
Michael Holy,
Marita Keilson-Lauritz,
Georg Klauda,
Stefan Micheler,
Kirsten Ploetz,
Andreas Pretzel,
Heike Schader,
Volker Weiß,
Volker Woltersdorff
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Das Jahrzehnt begann mit Rosa v. Praunheims Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers.". Es endete mit "Homolulu", einem Polit-Festival voll hochfliegender Hoffnungen in Frankfurt, und einem politischen Skandal in Bonn: Vor der Bundestagswahl stellten sich die Parteien einer Diskussion mit Schwulen und Lesben – doch die "Fundis" verdarben den "Realos" ihren Erfolg und sprengten die Veranstaltung.
Der zweite Band zur Geschichte der Homosexuellen in Deutschland vergegenwärtigt ein aktionsgeladenes Jahrzehnt der westdeutschen Schwulenbewegung: Sie kämpfte für eine Befreiung der Sexualität in einer befreiten Gesellschaft, für ein neues, solidarisches Miteinander und provozierte die "spießige Öffentlichkeit". Während die politische Radikalität dieses Aufbruchs in Zeiten einer bürgerrechtlich ausgerichteten Homobewegung eher kritisch gesehen wird, werden die Zusammenhänge zwischen dem Erbe der "Bewegungsschwestern" und heutigen fortschrittlichen Ansätzen ausgelotet und aus der Perspektive einer Queer-Politik neu gewichtet.
Aktualisiert: 2023-02-14
Autor:
Martin Dannecker,
Jens Dobler,
Benno Gammerl,
Craig Griffiths,
Dominique Grisard,
Sebastian Haunss,
Patrick Henze,
Michael Holy,
Ralf König,
Elmar Kraushaar,
Rosa von Praunheim,
Andreas Pretzel,
Volker Weiß,
Volker Woltersdorff
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Schwule und Lesben in der DDR waren von Beginn an mit einer liberaleren Gesetzgebung konfrontiert als ihre Brüder und Schwestern in der BRD. Bedrohlich war ihre Lage dennoch, eine öffentliche Debatte über ihre Situation oder eigene Organisationen blieben lange unerwünscht. Und doch regten sich schon früh und vereinzelt Fürsprecher der sexuellen Minderheiten, entwickelten sich trotz eines enormen Anpassungsdrucks innerhalb einer uniformen Gesellschaft schon vor dem Aufbruch in den 1980er Jahren eigene Handlungsspielräume. Im Zentrum dieses Bands stehen die Erfahrungen und Rückwirkungen schwuler Selbstbehauptung in den 1970er und 1980er Jahren: Abgerundet wird er durch Rückblenden in die 1950er und 1960er Jahre sowie durch Betrachtungen über dieses abgeschlossene Kapitel der Geschichte aus heutiger Perspektive.
Aktualisiert: 2023-02-13
Autor:
Klaus Berndl,
Maria Borowski,
Jens Dobler,
Lothar Dönitz,
Michael Holy,
Ulrike Klöppel,
Rainer Marbach,
Kristine Schmidt,
Friedrich Schregel,
Eduard Stapel,
Teresa Tammer,
Bert Thinius,
Volker Weiß
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Pionierarbeiten zur Geschichte der Homosexualität und zur Kritik an der Heteronormativität kamen lange von Außenseitern des Wissenschaftsbetriebs. Die Reihe begann mit dem Publizisten Karl Heinrich Ulrichs und dem Medizinalrat Magnus Hirschfeld, wurde fortgesetzt bis zu den Aktivisten der Schwulenbewegung in den 1970er und 1980er Jahren. Erst in neuerer Zeit wenden sich immer mehr etablierte WissenschaftlerInnen diesem Gegenstand zu. In Würdigung ihrer außerakademischen Vorläufer führen hier einige von ihnen ihre Kabinettstückchen vor.
Der Band versammelt Anmerkungen zu Magnus Hirschfeld und zu einer "Magnetischen Gesellschaft", Beiträge über einen homophoben General, einen elsässischen Landgerichtsrat im Besenschrank, einen schwulen amerikanischen Maler in Deutschland, die Jünglingsliebe im alten Islam, das Keuschheitsgelübde eines schwulen Konfirmanden und eine Reihe weiterer Merkwürdigkeiten aus der Homohistorie.
Aktualisiert: 2023-02-14
Autor:
J Edgar Bauer,
Daniel F. Brandl-Beck,
Jens Dobler,
Norman Domeier,
Kevin Dubout,
Bernd Ulrich Hergemöller,
Marita Keilson-Lauritz,
Rüdiger Lautmann,
Florian Mildenberger,
James Steakley,
Siegfried Tornow,
Heinz-Jürgen Voß,
Wolfgang von Wangenheim
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Mit ihrem Buch über Literatur und Literaturkritik in den Anfängen der Schwulenbewegung («Die Geschichte der eigenen Geschichte», 1997) hat Marita Keilson-Lauritz einen überreichen Textfundus zugänglich gemacht, in zahlreichen Essays «Seitenwege der Männerliebe» nachgezeichnet («Kentaurenliebe», 2013).
Der vorliegende Band versammelt 18 Studien von Freunden und Gefährten. Der historische Bogen reicht vom Sexualdiskurs des 18. Jahrhunderts bis zur Gedenkkultur unserer Tage, die literaturwissenschaftlichen Beiträge von Shakespeare über Stefan George bis zu Jean Genet.
Aktualisiert: 2019-11-14
Autor:
Andreas Brunner,
Jens Dobler,
Beat Frischknecht,
Dino Heicker,
Gert Hekma,
Manfred Herzer,
Ernest W. B. Hess-Lüttich,
Thomas Karlauf,
Rüdiger Lautmann,
Lothar Machthan,
Andreas Marber,
Florian Mildenberger,
Wolfgang Nedobity,
Julius H. Schoeps,
Thomas Sparr,
Eike Stedefeldt,
Jos Versteegen,
Theo Vos
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Das Jahrzehnt begann mit Rosa v. Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers.“. Es endete mit „Homolulu“, einem Polit-Festival voll hochfliegender Hoffnungen in Frankfurt, und einem politischen Skandal in Bonn: Vor der Bundestagswahl stellten sich die Parteien einer Diskussion mit Schwulen und Lesben – doch die „Fundis“ verdarben den „Realos“ ihren Erfolg und sprengten die Veranstaltung.
Der zweite Band zur Geschichte der Homosexuellen in Deutschland vergegenwärtigt ein aktionsgeladenes Jahrzehnt der westdeutschen Schwulenbewegung: Sie kämpfte für eine Befreiung der Sexualität in einer befreiten Gesellschaft, für ein neues, solidarisches Miteinander und provozierte die „spießige Öffentlichkeit“. Während die politische Radikalität dieses Aufbruchs in Zeiten einer bürgerrechtlich ausgerichteten Homobewegung eher kritisch gesehen wird, werden die Zusammenhänge zwischen dem Erbe der „Bewegungsschwestern“ und heutigen fortschrittlichen Ansätzen ausgelotet und aus der Perspektive einer Queer-Politik neu gewichtet.
Aktualisiert: 2019-11-14
Autor:
Martin Dannecker,
Jens Dobler,
Benno Gammerl,
Craig Griffiths,
Sebastian Haunss,
Patrick Henze,
Michael Holy,
Ralf König,
Elmar Kraushaar,
Rosa von Praunheim,
Andreas Pretzel,
Volker Weiß,
Volker Woltersdorff
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