Aktualisiert: 2023-06-13
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Aktualisiert: 2023-05-25
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Aktualisiert: 2023-05-22
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Aktualisiert: 2023-05-19
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Victor kann sein albernes Siegerdasein als erfolgreicher Investmentbanker schon lange nicht mehr ernst nehmen. Alle Versuche, sich zu verlieben, scheinen ebenso zum Scheitern verdammt zu sein, wie es seine Ehe war. Er ist ein Produkt der marktorientierten deutschen Gesellschaft und dieselben Fähigkeiten, auf denen sein Erfolg in diesem System basiert, weisen ihm jetzt den Ausweg – eine Revolution.
Er bewohnt eine gläserne Villa im Taunus, hat bei Bedarf Sex im Spa-Bereich des Hotel Adlon und schafft es, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter seiner Bank in einem rentablen Ungleichgewicht zu halten. Doch all das führt zu nichts. Zum Glück lernt er den italophilen Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland kennen, dessen Lebenstraum es ist, nach seiner politischen Laufbahn als steinreicher Investmentbanker mit dem Ferrari durch Mailand zu gleiten. Dafür braucht er Victors Hilfe und unterstützt ihn im Gegenzug dabei, eine populistische Bewegung zu gründen, deren rohe Lebendigkeit Victor erlösen wird. In seinem Roman wirft Alexander Schimmelbusch ein grelles Licht auf die deutsche Volksseele und stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Was ist Elite? Können wir überhaupt noch kommunizieren? Haben wir Prinzipien? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde null, wie nach einem Krieg?
Aktualisiert: 2023-05-12
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Victor kann sein albernes Siegerdasein als erfolgreicher Investmentbanker schon lange nicht mehr ernst nehmen. Alle Versuche, sich zu verlieben, scheinen ebenso zum Scheitern verdammt zu sein, wie es seine Ehe war. Er ist ein Produkt der marktorientierten deutschen Gesellschaft und dieselben Fähigkeiten, auf denen sein Erfolg in diesem System basiert, weisen ihm jetzt den Ausweg – eine Revolution.
Er bewohnt eine gläserne Villa im Taunus, hat bei Bedarf Sex im Spa-Bereich des Hotel Adlon und schafft es, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter seiner Bank in einem rentablen Ungleichgewicht zu halten. Doch all das führt zu nichts. Zum Glück lernt er den italophilen Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland kennen, dessen Lebenstraum es ist, nach seiner politischen Laufbahn als steinreicher Investmentbanker mit dem Ferrari durch Mailand zu gleiten. Dafür braucht er Victors Hilfe und unterstützt ihn im Gegenzug dabei, eine populistische Bewegung zu gründen, deren rohe Lebendigkeit Victor erlösen wird. In seinem Roman wirft Alexander Schimmelbusch ein grelles Licht auf die deutsche Volksseele und stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Was ist Elite? Können wir überhaupt noch kommunizieren? Haben wir Prinzipien? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde null, wie nach einem Krieg?
Aktualisiert: 2023-05-12
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Victor kann sein albernes Siegerdasein als erfolgreicher Investmentbanker schon lange nicht mehr ernst nehmen. Alle Versuche, sich zu verlieben, scheinen ebenso zum Scheitern verdammt zu sein, wie es seine Ehe war. Er ist ein Produkt der marktorientierten deutschen Gesellschaft und dieselben Fähigkeiten, auf denen sein Erfolg in diesem System basiert, weisen ihm jetzt den Ausweg – eine Revolution.
Er bewohnt eine gläserne Villa im Taunus, hat bei Bedarf Sex im Spa-Bereich des Hotel Adlon und schafft es, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter seiner Bank in einem rentablen Ungleichgewicht zu halten. Doch all das führt zu nichts. Zum Glück lernt er den italophilen Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland kennen, dessen Lebenstraum es ist, nach seiner politischen Laufbahn als steinreicher Investmentbanker mit dem Ferrari durch Mailand zu gleiten. Dafür braucht er Victors Hilfe und unterstützt ihn im Gegenzug dabei, eine populistische Bewegung zu gründen, deren rohe Lebendigkeit Victor erlösen wird. In seinem Roman wirft Alexander Schimmelbusch ein grelles Licht auf die deutsche Volksseele und stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Was ist Elite? Können wir überhaupt noch kommunizieren? Haben wir Prinzipien? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde null, wie nach einem Krieg?
Aktualisiert: 2023-05-12
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Aktualisiert: 2023-05-12
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Victor kann sein albernes Siegerdasein als erfolgreicher Investmentbanker schon lange nicht mehr ernst nehmen. Alle Versuche, sich zu verlieben, scheinen ebenso zum Scheitern verdammt zu sein, wie es seine Ehe war. Er ist ein Produkt der marktorientierten deutschen Gesellschaft und dieselben Fähigkeiten, auf denen sein Erfolg in diesem System basiert, weisen ihm jetzt den Ausweg – eine Revolution.
Er bewohnt eine gläserne Villa im Taunus, hat bei Bedarf Sex im Spa-Bereich des Hotel Adlon und schafft es, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter seiner Bank in einem rentablen Ungleichgewicht zu halten. Doch all das führt zu nichts. Zum Glück lernt er den italophilen Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland kennen, dessen Lebenstraum es ist, nach seiner politischen Laufbahn als steinreicher Investmentbanker mit dem Ferrari durch Mailand zu gleiten. Dafür braucht er Victors Hilfe und unterstützt ihn im Gegenzug dabei, eine populistische Bewegung zu gründen, deren rohe Lebendigkeit Victor erlösen wird. In seinem Roman wirft Alexander Schimmelbusch ein grelles Licht auf die deutsche Volksseele und stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Was ist Elite? Können wir überhaupt noch kommunizieren? Haben wir Prinzipien? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde null, wie nach einem Krieg?
Aktualisiert: 2023-05-10
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Am 12. Februar 1989 starb der legendenumwobene Schriftsteller Thomas Bernhard in Oberösterreich. Die Öffentlichkeit erfuhr erst drei Tage später von seinem Tod, nachdem er bereits auf dem Grinzinger Friedhof in Wien beerdigt worden war. So zumindest die offizielle Version.
In Wahrheit war sein Tod, wie alles andere in seinem Leben, eine Inszenierung, die er von New York aus verfolgte, wo er sich unter strengster Geheimhaltung einer experimentellen Antikörperbehandlung unterzogen hatte, um sich von seiner lange für unheilbar gehaltenen Autoimmunerkrankung zu befreien. Zur Rehabilitation buchte er sich ins Plaza ein, unter dem Namen „Murau, Franz-Josef“. Er terrorisierte den Roomservice und las im Bett seine Nachrufe. Er wusste, er war entkommen. Seinem Ruhm, seiner Heimat, seinen alten Geschichten. Es war Zeit, ein neues Leben zu beginnen.
In Die Murau Identität, einem ebenso leichtfüßigen wie unterhaltsamen Enthüllungsroman, macht sich der abgehalfterte Journalist Alexander Schimmelbusch auf die Suche nach dem weltbekannten Misanthropen. Zuerst in Manhattan, wo er Bernhards Sohn Esteban trifft, und dann in den Küstenorten der mallorquinischen Tramuntana. Ausgestattet mit den versiegelten Protokollen des Verlegers, der Bernhard half, sein Verschwinden zu planen, findet Schimmelbusch schließlich einen eleganten alten Mann, der alles, was ihm jemals bedeutsam war, der Auslöschung preisgegeben hat.
Aktualisiert: 2023-02-16
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Victor kann sein albernes Siegerdasein als erfolgreicher Investmentbanker schon lange nicht mehr ernst nehmen. Alle Versuche, sich zu verlieben, scheinen ebenso zum Scheitern verdammt zu sein, wie es seine Ehe war. Er ist ein Produkt der marktorientierten deutschen Gesellschaft und dieselben Fähigkeiten, auf denen sein Erfolg in diesem System basiert, weisen ihm jetzt den Ausweg – eine Revolution.
Er bewohnt eine gläserne Villa im Taunus, hat bei Bedarf Sex im Spa-Bereich des Hotel Adlon und schafft es, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter seiner Bank in einem rentablen Ungleichgewicht zu halten. Doch all das führt zu nichts. Zum Glück lernt er den italophilen Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland kennen, dessen Lebenstraum es ist, nach seiner politischen Laufbahn als steinreicher Investmentbanker mit dem Ferrari durch Mailand zu gleiten. Dafür braucht er Victors Hilfe und unterstützt ihn im Gegenzug dabei, eine populistische Bewegung zu gründen, deren rohe Lebendigkeit Victor erlösen wird. In seinem Roman wirft Alexander Schimmelbusch ein grelles Licht auf die deutsche Volksseele und stellt die zentralen Fragen unserer Zeit: Ist unser System kaputt? Was ist Elite? Können wir überhaupt noch kommunizieren? Haben wir Prinzipien? Welchen Preis zahlt man dafür, nach seinen eigenen Regeln zu leben? Ist es Zeit für einen radikalen Neuanfang? Für eine Stunde null, wie nach einem Krieg?
Aktualisiert: 2023-02-14
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Aktualisiert: 2023-03-31
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Aktualisiert: 2023-04-15
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Ein Rückzug, ein Aufbruch aus der Felsenlandschaft der Insel Manhattan in die Fremde eines tiefen Kontinents hinein: der junge Ich-Erzähler in Alexander Schimmelbuschs Debütroman Im Sinkflug ist an seinem Ende angekommen. In präziser Sprache berichtet er von Erfolgsdeutschen und Beautyfarmschönheiten, von Bettlern und Bohemiens, von den Wodkaküssen der New Yorker Bardamen und Schlaflosigkeit in klimatisierten Hotelsuiten, von hinter Felskämmen verborgenen Atomkraftwerken und der Tiefe des pazifischen Ozeans. Zuflucht findet er nur in der Kälte des Rationalen, im fortwährenden Ausschöpfen der Fülle des Sagbaren. In einer ins Abstrakte übersetzten Welt, die er kontrolliert zu Ende führen kann. Alexander Schimmelbusch hat ein Buch gegen die Verdrängung geschrieben, gegen alle auf Selbstbetrug basierenden Ebenen des Trostes. Er hat einen Abschiedsgruß verfasst: die Geschichte einer minutiösen Selbstauslöschung.
"Eine Entdeckung [.] Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie? Die permanenten Haßausbrüche des Erzählers sind letztlich beides zugleich - sowohl von brütendem, depressivem Ernst, als auch von brüllender, selbstironischer Komik." (Uwe Wittstock, Die Welt)
"Unabhängig von der exotischen Oberklassenbeschau handelt dieser Roman von seelischer Verlotterung. Im Sinkflug ist ein böses Buch und deshalb manchmal sehr komisch. Für gute Menschen, die besonders gute Taten bewundern, ist es aufgrund seines deprimierenden Potentials nicht zu empfehlen." (Gustav Mechlenburg, taz)
"Wie ist es wohl, von Beginn an bereits dort zu sein, wo alle anderen ihr Leben lang hinwollen? [.] Ein interessanter Debütroman von einem nicht alltäglichen Autor." (Michaela Schmitz, Titel-Magazin)
"Mit unerbittlicher Härte stellt Schimmelbusch die Sinnfrage; sein Roman ist eine beängstigende Reise in die Ausweglosigkeit." (Phillip Haibach, Welt kompakt)
Aktualisiert: 2023-03-15
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"Die Wirklichkeit spotte jeder Beschreibung, sagte Bernhard. Das sei die Wahrheit."
Am 12. Februar 1989 starb der legendenumwobene Schriftsteller Thomas Bernhard in Oberösterreich. So lautet zumindest die offizielle Version. In Wahrheit war sein Tod, wie alles andere in seinem Leben, eine Inszenierung, die er von New York aus verfolgte, wo er sich unter strengster Geheimhaltung einer experimentellen Antikörperbehandlung unterzogen hatte, um sich von seiner lange für unheilbar gehaltenen Autoimmunkrankheit zu befreien. Zur Rehabilitation buchte er sich in Plaza ein, unter dem Namen Murau, Franz- Josef, terrorisierte den Roomservice und las im Bett seine Nachrufe. Er wusste, er war entkommen, seinem Ruhm, seiner Heimat, seinen alten Geschichten. Es war Zeit ein neues Leben zu beginnen.
Aktualisiert: 2021-12-02
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19 Editorial
Dossier:
'Autofiktion'
zusammengestellt
von Claudia Gronemann
und der Redaktion,
Zeichnungen von
Marcel van Eeden
DER SICH ENTFREMDETE GEIST DIE
BILDUNG
23 Das Selbst – und das Andere nicht! Über
kulturellen Narzissmus und politischen
Beuteverzicht
Robert Pfaller
45 Die Wiederkehr der Katharsis. Über ein paar
Möglichkeiten, das popkulturelle Vergnügen
an drastischen Gegenständen zu erklären
Dirck Linck
75 Return to Sender.
Uwe Nettelbecks Zitatenmontagen
Stefan Ripplinger
DIE VERSTELLUNG
101 Bildstrecke
Philipp Schewe
DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT
115 Selbstbiographische Studien –
Prolegomena zur Einleitung in den
Versuch jeder Selbstbiographie (1887)
Kurd Lasswitz
125 Nah am Text
Serge Doubrovsky
137 Autofiktion & Gespenster
Martina Wagner-Egelhaaf
153 Bin ich jetzt wirklich ein Mitglied in einem
Club? Unterhaltung mit Tom Kummer
Thomas Palzer
169 Bramfeld 5 Szenen mit 4x2 Alter Egos
Comic von claire Lenkova
und Jan-Frederik Bandel
181 Die Masken des Orpheus.
Wie man in die Unterwelt steigt, um
am Leben zu bleiben. Überlegungen
zum intermedialen Bilderwerk 'Leben?
oder Theater?' von Charlotte Salomon
Sarah Schmidt
DIE SINNLICHE GEWISSHEIT
199 'Star' 2007 Bildstrecke
Rabea Eipperle
209 Die dunckle Finsterniß hatte hier
allenthalben ihren Schweins-Braten
ausgestreuet. Ein Ausstellungsbesuch
Alexander Rischer
231 'Das Kunstartige', Wie die Kunst
mit sich selbst Probleme bekommt,
aber kein Problem damit hat
Simon Starke
245 Von Ob Cindy Sherman ›ihr Fett abkriegt‹?
Ein Gespräch mit Hanne Loreck
Max Hinderer
DIE TUGEND UND DER WELTLAUF
249 Un Jardin sur le Nil
Alexander Schimmelbusch
288 Impressum
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Jens Asthoff,
Jan Bandel,
Jan F Bandel,
Serge Doubrovsky,
Marcel van Eeden,
Rabea Eipperle,
Claudia Gronemann,
Max Hinderer,
Tom Kummer,
Kurd Lasswitz,
Claire Lenkova,
Dirck Linck,
Hanne Loreck,
Gustav Mechlenburg,
Thomas Palzer,
Herbert Perl,
Robert Pfaller,
Stefan Ripplinger,
Alexander Rischer,
Philipp Schewe,
Alexander Schimmelbusch,
Sarah Schmidt,
Nora Sdun,
Simon Starke,
Christoph Steinegger,
Martin Wagner-Egelhaaf
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„Kultur & Gespenster“ widmet sich, nach der ersten Nummer zu Hubert Fichte (Juli 2006), in seinem zweiten Dossier Gesprächen und Interviews. Das neuerdings wieder heiß geliebte, so genannte „Authentische“ in Gesprächen und Interviews gilt es zu analysieren. „Kultur & Gespenster“ Nummer zwei trägt den Titel: „Unter vier Augen – Das Interview als Form“.
Kultur & Gespenster: Unter vier Augen – Das Interview als Form
Das neue und lautstark artikulierte Interesse der Theoretiker und Praktiker an Begrifflichkeiten des „Authentischen“, des „Dokumentarischen“, des „O-Tons“, aber auch der „Stimme“ des „Autors“, der „Geschichte“ usw. erweist sich zunehmend als Teil einer kritischen Wende: Die langjährig perfektionierten Exekutionen von Autorschaft, Realität, Sinn und Intention haben einen Phantomschmerz hinterlassen, der mit rapide sinkendem Sensationswert der verschiedenen Postmodernismen und -strukturalismen immer deutlicher spürbar wird. So recht zurück ins 19. Jahrhundert möchte man dann aber auch nicht.
In den jüngeren Formen des Dokumentarischen – im ganzen Spektrum von „fake interviews“ bis „Doku-“ und „Autofiktion“, von „reality soaps“ bis zum „performativen Dokumentarfilm“ – gehen die Sehnsucht nach etwelcher Unmittelbarkeit und die Restklugheit, daran nicht zu glauben, Hand in Hand: „Authentizität“, das rettende Schlagwort, ist dann immer schon tausendfach gebrochenes rhetorisches Modell mit einem ganzen Schatz registrierbarer und katalogisierbarer Effekte. In der Literatur kommt vor allem das Interview mit seiner Rhetorik des Authentischen ins Spiel: Sei’s in den Gesprächssendungen und -büchern Alexander Kluges, in den semifiktiven Interviews der Leipziger Spector-Gruppe, in den Interviewromanen und -stücken Kathrin Rögglas oder in den Protokollen Ingo Niermanns. Und auch die Sozio- und Ethnologen, vor allem des US-amerikanischen Universitätsbetriebs, diskutieren unter Schlagwörtern wie „postmodern interviewing“ oder „interviewing at the border of fact and fiction“ über die Voraussetzungen des Informationsgesprächs und die Möglichkeiten, in einer artistischen Repräsentation genauer das Setting und das unendlich weite Ensemble von Informationen zu dokumentieren, die schon ein halbstündiges Interview enthält.
Dass Schriftsteller wie Hubert Fichte und Ethnologen wie Kevin Dwyer oder Vincent Crapanzano in den letzten Jahren wieder vermehrt gelesen und gepriesen werden, erklärt sich sicherlich nicht zuletzt aus ihrer Vorreiterrolle auf diesem Gebiet: Jenseits der ästhetischen und theoretischen Simplizität der „Bottroper Protokolle“ oder der Versuche der „Hervorlockung und Analyse von Erzählungen thematisch relevanter Geschichten im Rahmen soziologischer Feldforschung“ (um nur zwei einschlägige, historisch gewordene Titel zu zitieren) haben sie das Interview zugleich als Erkenntnisinstrument und als Literatur ernst genommen.
Hieran zu erinnern und Gespräch und Interview als poetische Formen zu analysieren und in ihrem Potenzial für künstlerische wie wissenschaftliche Praxis zu erschließen, ist erklärter Vorsatz des Dossiers „Unter vier Augen – Das Interview als Form“, mit dem „Kultur & Gespenster“ anschließt an seine erste Nummer. Ging es dort um die verschiedenen Facetten des Werks von Hubert Fichte, wird die zweite Ausgabe neben Fichte vor allem Alexander Kluge, Kathrin Röggla und Arnfrid Astel in ihrem Arbeiten mit der Form des Interviews vorstellen.
Theoretische und poetologische Arbeiten ergänzen das Dossier und bereiten bereits die folgende dritte Ausgabe vor, in der es um das gesamte heutige Spektrum dokumentarischer Formen in Film, bildender Kunst und Literatur gehen wird. Das Dossier versucht damit, ästhetische Strategien innerhalb der „Interview Society“ zu konturieren und zugleich Anstöße zu geben, Interview und Gespräch als poetische Formen ernst zu nehmen.
Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de
KULTUR & GESPENSTER
www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Jens Asthoff,
Jan F Bandel,
Martin Beck,
Thomas Bernhard,
Mathias Brandstädter,
Marc Degens,
Mathias Deutsch,
Anna Echterhölter,
Leena Eilittä,
Gernot Faber,
Sabine Feichtner,
Ole Frahm,
Mario Fuhse,
Thomas Gann,
Gudny Gudmundsdottir,
Lasse O Hempel,
Max Hinderer,
Alexander Hoepfner,
Herbert Holl,
Christian Hückstädt,
Chrisine Ivanovic,
Barbara Kalender,
Jens Kiefer,
Carsten Klook,
Karin Krauthausen,
Pierangelo Maset,
Gustav Mechlenburg,
Karolin Meunier,
Robert Neumann,
Betie Pankoke,
Thomas Raab,
Peter Riedel,
Kathrin Röggla,
Oliver Ross,
Gerd Schäfer,
Alexander Schimmelbusch,
Birgit Schlieps,
Jörg Schröder ,
Anne Schülke,
Ralf Schulte,
Nora Sdun,
Enno Stahl,
Thomas von Steinaecker,
Christoph Steinegger,
Tim Trzaskalik,
Dieter Wenk,
Hubert Winkels,
Justin Winz,
Werner Wögerbauer
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HOCHSTAPLER II
Inhalt
DER SICH ENTFREMDETE GEIST
DIE BILDUNG
Erkenntnis und Bilder
Paul Feyerabend
Michael Glasmeier
DIE LUST UND
DIE NOTWENDIGKEIT
Peter von Boor – Begründer der ersten
niederösterreichischen Sparcasse,
Kunstmäzen und Banknotenfälscher
Karl Emil Franzos (1883)
Impostors Revisited – oder warum
Hochstapler hochstapeln
Harald Nicolas Stazol
Haute Couture (Mode)
Ruth Löffelholz & Nadia Geis
Anmerkungen aus dem Zettelkasten
eines angestellten Hochstaplers
nebst Theorie zum Verschwinden
der Hochstapelei im Digitalismus
Thorsten Pannen
'Im Grunde verletzt es meine
Eitelkeit, dass jeder Name in
der Geschichte Ich bin'
Helmut Höge
Techniken zur Herstellung gefälschter
Identität. Eine soziologische Analyse
der Hochstapelei
Sonja Veelen
Hochstapler – Der fast unmögliche Film
Alexander Adolph
'Bist du der Staat?'
Herbert Achternbuschs Film 'Bierkampf'
Sebastian Burdach
Zeiten des Abschwungs
Richard Yates – der ideale Autor für die
entlassenen Investmentbanker von heute
Alexander Schimmelbusch
Schröder erzählt: Die Doktormacher
Barbara Kalender & Jörg Schröder
DIE SINNLICHE GEWISSHEIT
Craft, 2009 (Bildstrecke)
Dirk Stewen
DAS GESETZ DES HERZENS
UND DERWAHNSINN DES
EIGENDÜNKELS
Unsäglich. Zum Stand der deutschen
Comic-Forschung
Ole Frahm
Die gesungene Tagesschau und ein
langsamer Wiener Sommer der Boheme,
zwei DVD-Editionen
Lasse Ole Hempel
Dicke Titel – Über Gruppenausstellungen
ohne Thema, aber mit Namen
Christian Janecke
Torhüter der Aufklärung. Habermas
lobt die Religion in ihre Schranken
Ralf Schulte
DAS GEWISSEN, DIE SCHÖNE
SEELE, DAS BÖSE UND SEINE
VERZEIHUNG
'Ich werde alle deine Männer töten'
Wu Wei ving Comic
Nele Budelmann
DIE TUGEND UND
DER WELTLAUF
Wandern ohne Karten
Fritz W. Kramer
Impressum
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Alexander Adolph,
Jan F Bandel,
Nele Budelmann,
Sebastian Burdach,
Janecke Christian,
Ole Frahm,
Karl Emil Franzos,
Nadia Geis,
Michael Glasmeier,
Lasse Ole Hempel,
Helmut Höge,
Barbara Kalender,
Fritz Kramer,
Ruth Löffelholz,
Gustav Mechlenburg,
Thorsten Pannen,
Alexander Schimmelbusch,
Jörg Schröder ,
Ralf Schulte,
Nora Sdun,
Harald Stazol,
Christoph Steinegger,
Dirk Stewen,
Sonja Veelen
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Aufklärung im besten Sinne
Wirklich Wahr: Dritte Ausgabe von Kultur & Gespenster
Mitte Februar erscheint im Textem-Verlag die dritte Ausgabe des Magazins Kultur & Gespenster. Der Taxierung von Techniken und Effekten des Interviews in Heft Nr. 2 folgt nun unter dem Titel Wirklich Wahr der Versuch einer übergreifenden gegenwärtigen Ästhetik des Dokumentarischen in Kunst, Literatur, Film und Comic. Aufgrund der Dimension des Unternehmens wurde das Magazin in zwei mal 400 Seiten gesplittet: Die dritte Ausgabe, Wirklich Wahr (I von II), hat einen literarischen, die vierte, Wirklich Wahr (II von II), im April dann einen filmischen Schwerpunkt.
Geisteswissenschaft, kokette Forschung, Faustregeln, mögliche Downloads sowie Handgreiflichkeiten jeder Art. Durst macht Erfolg, das war schon immer so läppisch wie protzig. Warum?
Der Dokumentarismus gehört zweifellos zu den ästhetisch intrikatesten und gerade darum anhaltend faszinierenden ästhetischen Verfahren. Dokumentarische Produkte sind hybrid: Die so genannte Darstellung des Wirklichen umfasst ein entwickeltes Repertoire fiktionalisierender, fingierender Techniken, die dazu dienen, den Effekt der Unmittelbarkeit zu vermitteln, Authentizität zu inszenieren. Das Dossier WIRKLICH WAHR – zur Inszenierung des ‚Authentischen‘ beschäftigt sich mit Dokumentarfilmen, mit dem – von der jüngeren Wissen-schaft vernachlässigten, in der Praxis aber immer attraktiver werdenden – literarischen Dokumentarismus, mit Comicreportagen, mit dem ethnografischen Hörspiel, den Audiopietisten wie den Paläonthologen, mit Zeichnungen der Innenstädte Deutschlands und vielem weiteren mehr. Autoren der dritten Nummer sind: Jesko Bender, Christine Ivanovic, Mathias Brandstädter, Robert Pfaller, Dirck Linck, Tim Trzaskalik, Anna Echterhölter, Gabi Schaffner, Alexander Schimmelbusch, Holger Schulze, Katharina Picandet u.v.a.
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Jens Asthoff,
Bernardino C Avellanas,
Jan F Bandel,
Adelaida C Bär,
Jesko Bender,
Mathias Brandstädter,
Thorsten Brinkmann,
Sebastian Burdach,
Werner Büttner,
Thomas Dashuber,
Marc Degens,
Anna Echterhölter,
Jonas Engelmann,
Ole Frahm,
Mario Fuhse,
Nele Heitmeyer,
Lasse O Hempel,
Henrik Hold,
Sascha Hommer,
Christine Ivanovic,
Ben Katchor,
Leo Leowald,
Dirck Linck,
Gustav Mechlenburg,
Torsten Michaelsen,
Hanna Mittelstädt,
moki,
Stefan Moos,
Robert Pfaller,
Katharina Picandet,
Jens Ruchatz,
Gerd Schäfer,
Gabi Schaffner,
Alexander Schimmelbusch,
Lutz Schulenburg,
Ralf Schulte,
Holger Schulze,
Nora Sdun,
Enno Stahl,
Simon Starke,
Thomas von Steinaecker,
Christoph Steinegger,
Gabi Steinhauser,
Ove Sutter,
Mirjam Thomann,
Tim Trzaskalik,
Christoph Ziegler
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