Hegau und angrenzende Gebiete
Burgen – Schlösser – Festungen
Michael Losse
Zwischen Bodensee, Hochrhein, Klettgau, Randen, Baar und Donau erstreckt sich im Süden Baden-Württembergs der Hegau eine der burgenreichsten Landschaften Europas. Wahrzeichen dieser hügeligen Moränenlandschaft sind markante Vulkanberge, fast alle von Burgen „gekrönt“, wie Hohentwiel, Hohenhewen, Hohenkrähen, Hohenstoffeln und Mägdeberg.
Die Burg/Festung Hohentwiel ist ein burgenkundlich, historisch und kunsthistorisch gleichermaßen bedeutendes Bauwerk. Mit der (abgegangenen) Befestigung des 10. Jahrhunderts, der frühmittelalterlichen Herzogsresidenz, aus der die hoch- und spätmittelalterliche Adelsburg hervorging, die wiederum zum Herzogsschloss der Renaissance und zuletzt zur barocken Festung ausgebaut wurde, trägt der Berg ein Geschichts- und Baudenkmal europäischen Ranges.
Auch auf anderen Bergen, Hügeln, Spornen und in Niederungen des Hegaus stehen Burgen und Schlösser; die Vielfalt der Wehrbauten und Adelssitze ist bemerkenswert. Von vor- und frühgeschichtlichen Befestigungen, Keltenschanzen über römische Kastelle, mittelalterliche Pfalzen, Burgen, Orts-/Stadtbefestigungen, städtische Adelssitze und dörfliche Wohntürme, Wehrkirchen und -kirchhöfe, frühneuzeitliche Schlösser, Paläste, Herrenhäuser, Festungen und Schanzen sowie neuzeitliche „Dichterresidenzen“ bis hin zu den Schweizer Grenzbefestigungen der 1930er Jahre reicht die hochinteressante Objektvielfalt der Region.
Aufgrund historischer Zusammenhänge geht der Blick über die Grenzen des Hegaus hinaus in den angrenzenden Klettgau sowie in die auf dem Gebiet des schweizerischen Thurgaus gelegene Bischofsstadt Konstanz mit ihrer ehemaligen Pfalz, ihren Wohntürmen, Palästen und Domherrenkurien.