Georg Ratzinger (1844–1899)
Ein Leben zwischen Politik, Geschichte und Seelsorge
Johann Kirchinger, Ernst Schütz
Dr. Georg Ratzinger (1844-1899) war eine der eigenwilligsten und schillerndsten Persönlichkeiten, die Bayern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorbrachte. Der ultramontane Priester befasste sich sowohl in der frühen katholischen Publizistik als auch in Land- und Reichstag ausführlich mit den kirchenpolitischen Konflikten des Kulturkampfes und den Herausforderungen der Sozialen Frage. Mit seinem vielbeachteten Hauptwerk „Die Volkswirtschaft in ihren sittlichen Grundlagen“ gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren der sich entfaltenden katholischen Sozialethik. Als Schüler Ignaz von Döllingers legte er zahlreiche kirchenhistorische Studien vor. Ob er politisch, wissenschaftlich oder journalistisch tätig war – stets verstand sich Georg Ratzinger als Priester und Seelsorger. Mit den in diesem Band versammelten zwölf Beiträgen aus der Geschichtswissenschaft, der katholischen Theologie und der Volkswirtschaft wird Ratzingers Lebenswerk erstmals umfassend und kritisch gewürdigt.