Leben mit dem Stern
Gustav Just, Jiri Weil
„Einer der herausragendsten Romane über das Schicksal der Juden unter den Nazis. Ich kenne keinen vergleichbaren.“ Philip Roth
Vielleicht hätte er doch auf sie hören sollen, auf seine Růžena, als sie zu ihm gesagt hatte: „Flieh Josi, du wirst ein furchtbares Leben haben.“
Aber er hatte sich gefürchtet, über die Grenze zu gehen. Und jetzt saß er da, in seinem leeren Zimmer, im verlassenen Haus mit zertrümmertem Dach, in der Kälte, vor einem Topf mit Wasser, das nicht kochen will, den gelben Stern auf der Jacke.
Wie schon in „Mendelssohn auf dem Dach“ erzählt Jiří Weil von der besetzten Stadt Prag. In diesem ergreifenden Roman geht er dem Schicksal des ehemaligen Bankangestellten Josef Roubíček nach, der von seiner bescheidenen Existenz in der einstmals blühenden Stadt träumt und nur noch in seinem Kopf lebt. Der Tod wird ihn nicht mehr vom Leben befreien können, denkt er, das Leben hatte ihn lange vergessen.