Das Havelland zählt zu den markanten Großlandschaften Norddeutschlands. In seinen Grundstrukturen wurde es von der letzten Eiszeit gestaltet. Die vielfältigen eiszeitlichen Spuren sind heute noch als prägende Landschaftselemente gut zu erkennen. Aber auch der Mensch hatte starken Einfluss auf das Landschaftsbild, etwa durch die Trockenlegung des Havelländischen Luchs. So stellt sich das Havelland heute auch als eine wichtige Agrarlandschaft dar. Von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Landschaftsbildes und der ökologischen Verhältnisse ist die Renaturierung der Unteren Havel. Während die Dörfer bis heute ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bewahren konnten, haben sich mit Rathenow und Premnitz zwei bedeutende Industriestädte entwickelt, die jeweils ein eigenes industrielles Profil aufbauen konnten.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Marcus Apel,
Erik Borg,
Rocco Buchta,
Bernd Fichtelmann,
Reinhard E Fischer,
Bettina Götze,
Matthias Helle,
Thomas Kersting,
Sebastian Kinder,
Michael Lissok,
Ralf-Udo Mühle,
Erik Nagel,
Haik Thomas Porada,
Hans-Jürgen Rach,
Friedrich-Manfred Wiegank,
Lutz Zaumseil
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Das Havelland zählt zu den markanten Großlandschaften Norddeutschlands. In seinen Grundstrukturen wurde es von der letzten Eiszeit gestaltet. Die vielfältigen eiszeitlichen Spuren sind heute noch als prägende Landschaftselemente gut zu erkennen. Aber auch der Mensch hatte starken Einfluss auf das Landschaftsbild, etwa durch die Trockenlegung des Havelländischen Luchs. So stellt sich das Havelland heute auch als eine wichtige Agrarlandschaft dar. Von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Landschaftsbildes und der ökologischen Verhältnisse ist die Renaturierung der Unteren Havel. Während die Dörfer bis heute ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bewahren konnten, haben sich mit Rathenow und Premnitz zwei bedeutende Industriestädte entwickelt, die jeweils ein eigenes industrielles Profil aufbauen konnten.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Marcus Apel,
Erik Borg,
Rocco Buchta,
Bernd Fichtelmann,
Reinhard E Fischer,
Bettina Götze,
Matthias Helle,
Thomas Kersting,
Sebastian Kinder,
Michael Lissok,
Ralf-Udo Mühle,
Erik Nagel,
Haik Thomas Porada,
Hans-Jürgen Rach,
Friedrich-Manfred Wiegank,
Lutz Zaumseil
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Das 20. Jahrhundert wird zu Recht als Jahrhundert der Lager bezeichnet. Im Umland der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin, dem heutigen Land Brandenburg, hatten zwei Konzentrationslager, drei große Kriegsgefangenen-Stammlager, mehrere Hundert Außenlager und noch mehr »zivile« Zwangsarbeits- und weitere Lager ihren Platz. Diese vielfach vergessenen Orte aufzuspüren, ihre materiellen Reste zu erforschen, sie als Denkmale und (Ge)Denkorte zu bewahren und gleichzeitig neue Zugänge zu ihnen ermöglichen, ist seit über 25 Jahren die Aufgabe der Archäologie.
Zugänge zu den dort eingesperrten Menschen ermöglichen die zahllosen Funde: Sie sprechen für die mittlerweile aussterbende Zeitzeugen-Generation. Sie bezeugen sowohl Einzelschicksale als auch Massenverbrechen im 20. Jahrhundert: gegen jeden Versuch der Relativierung und Leugnung. Die Erforschung der jüngsten Vergangenheit mit Mitteln der Archäologie wird hier erstmals für ein deutsches Bundesland exemplarisch vorgeführt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Kämme, Löffel und Stacheldraht–archäologische Funde erzählen vom Leben in den nationalsozialistischen Zwangslagern. Zwischen 1933 und 1945 bildeten Lager, in denen Menschen inhaftiert oder zwangsweise untergebracht wurden, ein wichtiges Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Dabei hatten Konzentrationslager, KZ-Außenlager, Lager für zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie Kriegsgefangenenlager verschiedene Funktionen im System der Zwangslager.
Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Dieser reich bebilderte Band zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal.
Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Das 20. Jahrhundert wird zu Recht als Jahrhundert der Lager bezeichnet. Im Umland der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin, dem heutigen Land Brandenburg, hatten zwei Konzentrationslager, drei große Kriegsgefangenen-Stammlager, mehrere Hundert Außenlager und noch mehr »zivile« Zwangsarbeits- und weitere Lager ihren Platz. Diese vielfach vergessenen Orte aufzuspüren, ihre materiellen Reste zu erforschen, sie als Denkmale und (Ge)Denkorte zu bewahren und gleichzeitig neue Zugänge zu ihnen ermöglichen, ist seit über 25 Jahren die Aufgabe der Archäologie.
Zugänge zu den dort eingesperrten Menschen ermöglichen die zahllosen Funde: Sie sprechen für die mittlerweile aussterbende Zeitzeugen-Generation. Sie bezeugen sowohl Einzelschicksale als auch Massenverbrechen im 20. Jahrhundert: gegen jeden Versuch der Relativierung und Leugnung. Die Erforschung der jüngsten Vergangenheit mit Mitteln der Archäologie wird hier erstmals für ein deutsches Bundesland exemplarisch vorgeführt.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 befanden sich Hunderttausende Soldaten der Roten Armee westlich der Oder. Dieses Buch beschreibt den Übergang von einer mobilen Frontarmee, die auf Waldlager und andere schnell zu errichtende Unterkünfte setzte, hin zu einer Besatzungsarmee, die sich in festen Garnisonen einquartierte.
Dabei wird anhand archäologischer Funde aus den zahlreichen Waldlagern rund um Berlin das Alltagsleben der sowjetischen Soldaten in der unmittelbaren Nachkriegszeit rekonstruiert und in den historischen Kontext eingebettet. Die Erkenntnisse der zeitgeschichtlichen Archäologie ergänzen das bisherige Bild der Ereignisse um wertvolle und anschauliche Details.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Kämme, Löffel und Stacheldraht–archäologische Funde erzählen vom Leben in den nationalsozialistischen Zwangslagern. Zwischen 1933 und 1945 bildeten Lager, in denen Menschen inhaftiert oder zwangsweise untergebracht wurden, ein wichtiges Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Dabei hatten Konzentrationslager, KZ-Außenlager, Lager für zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen sowie Kriegsgefangenenlager verschiedene Funktionen im System der Zwangslager.
Seit den 1990er Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Dieser reich bebilderte Band zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal.
Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Die Begleitpublikation zum Themenjahr »KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg« setzt sich mit den Lebensschicksalen, den Hinterlassenschaften des Krieges und dem, durch die politische Neuordnung bedingten, gesellschaftlichen und erinnerungskulturellen Wandel in Brandenburg auseinander. Historisch-kritische, philosophische, persönliche und literarische Beiträge sollen zu einem Diskurs über Krieg und Frieden heute anregen.
In seinen Fotostrecken begibt sich Frank Gaudlitz auf eine Spurensuche nach Orten und Menschen im Krieg und im Frieden.
U.a. mit Beiträgen von Aleida Assmann, Norbert Frei, Thomas Kersting, Knut Elstermann und Manja Präkels.
Aktualisiert: 2021-10-26
Autor:
Aleida Assmann,
Christoph Bernhardt,
Knut Elstermann,
Norbert Frei,
Frank Gaudlitz,
Thomas Kersting,
Katinka Meyer,
Christian Müller-Lorenz,
Manja Präkels,
Noemi Schneider,
Matthias Simmich,
Andreas Weigelt,
Michael Zajonz
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St. Prokulus in Naturns ist weit über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt. Vor allem die bestens erhaltenen, vorromanischen Malereien mit ihren noch immer schwer zu deutenden Inhalten sind ein Faszinosum.
Die Resultate einer 2016 abgehaltenen Tagung zeichnen ein umfassendes, den derzeitigen Forschungsstand darstellendes Bild zur Kirche. Zahlreiche neue Ergebnisse haben althergebrachte Thesen und Datierungen widerlegt. Archäologie, Baugeschichte, Bautypologie, Kunstgeschichte und Geschichte, alle angerissen Themenkreise, können mit Neuigkeiten aufwarten. Dieser reich bebilderte Band wird der St.-Prokulus-Forschung wieder einen deutlichen Impuls geben.
Aktualisiert: 2021-05-22
Autor:
Leo Andergassen,
Gian Pietro Brogiolo,
Silvia Codreanu-Windauer,
Fabrizio Crivello,
Stefan Demetz,
Matthias Exner,
Brigitte Gebauer-Hellmann,
Günther Kaufmann,
Annette T. Keller,
Thomas Kersting,
Martin Mittermaier,
Kurt Nicolussi,
Hans Nothdurfter,
Klaus Oeggl,
Hans Rudolf Sennhauser,
Simon Peter Terzer
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Die Kirche St. Prokulus bei Naturns am Eingang zum Vinschgau ist bekannt für ihren frühmittelalterlichen Freskenschmuck, der zu den frühesten Beispielen vorromanischer Wandmalerei im Alpenraum zählt. Ein internationales Autorenteam präsentiert in diesem Kunstführer auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse alles Wissenswerte rund um dieses einzigartige Baudenkmal: von den bauhistorischen Untersuchungen und der archäologischen Grabung, über die Entdeckung, Restaurierung, Datierung und inhaltliche Deutung der frühmittelalterlichen wie auch der gotischen Fresken sowie deren kunsthistorische Einordnung, bis hin zur Gründung des Prokulusmuseums im Jahr 2006. - Die ältesten Fresken Südtirols? - Kunstführer auf dem neuesten Forschungsstand - Reich bebildert mit hochwertigen Aufnahmen
Aktualisiert: 2021-05-22
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Seit fast 12000 Jahren leben Menschen in Brandenburg. Sie alle haben hier ihre Spuren hinterlassen. Einige davon, wie die Slawenwälle, sind jüngeren Datums und fallen sogar dem ungeübten Betrachter ins Auge. Andere, wie der meso-lithische Fundplatz von Friesack, liegen unter meterdicken Erdschichten verborgen, und nur der Zufall lässt uns darauf stoßen, bevor die jahrelange Arbeit der Archäologen sie ans Tageslicht bringt. Durch die rege Bautätigkeit seit den 1990er Jahren hat sich der Blick in die Vergangenheit vertieft und geweitet. Neben die bekannten Fundplätze wie Eberswalde oder Seddin sind zahlreiche neue getreten. Viele von ihnen wurden museal aufbereitet und touristisch erschlossen, so-dass eine Reise in die lange Geschichte Brandenburgs an vie-len Orten jederzeit möglich und lohnenswert ist.
Inhalt:
DIE BRANDENBURGER LANDESARCHÄOLOGIE Zukunft für Vergangenheit
Franz Schopper/Thomas Kersting
STEINZEITJÄGER IM HAVELLAND
Bernhard Gramsch
Altes und Neues
DER HORTFUND VON EBERSWALDE
Manfred Nawroth
NEUES ZUR SLAWISCHEN FRÜHGESCHICHTE BRANDENBURGS
Felix Biermann
Auf den Spuren des Dreißigjährigen Krieges
DAS MASSENGRAB AUF DEM SCHLACHTFELD VON WITTSTOCK
Antje Zeiger
DER BERLINER UNTERGRUND Archäologie in der deutschen Hauptstadt
Uwe Michas
»Die Russen lagen im Wald« WALDLAGER DER ROTEN ARMEE
Thomas Kersting
STADTWÜSTUNG FREYENSTEIN – ein brandenburgisches Pompeji?
Thomas Schenk
Aktualisiert: 2022-02-07
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Erst seit den 1990er Jahren sind Reste aus der NS-Zeit in den Fokus der Archäologischen Denkmalpflege gerückt, die dann auch den Blick der anderen Verantwortlichen für die Bedeutung der vergänglichen Strukturen schärfte und ihre eigenen Methoden ausbaute. Häufig waren es Relikte in ehemaligen Konzentrationslagern, die zunächst freigelegt wurden. In diesem Zusammenhang sind Kooperationen mit den Gedenkstätten elementar, nicht zuletzt, weil dort auch die archäologischen Ergebnisse mit in die Gedenkstättenpräsentation einfließen.
Eine interdisziplinäre Konferenz im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel im September 2015 beschäftigte sich mit den Schnittstellen von Archäologie, Bauforschung, Geschichte und Gedenken. Die Wirkung archäologischer Forschung auf den Umgang mit den Denkmälern sowie ihr Effekt in der Öffentlichkeitswirkung wurde beleuchtet. Problemorientierte, bilanzierende Beiträge reflektieren den aktuellen Forschungsstand und den derzeitigen Umgang mit originaler Denkmalsubstanz in der Vermittlungsarbeit.
Inhaltlich steht nicht nur Brandenburg im Zentrum, sondern auch Beiträge aus Thüringen, Sachsen, Niedersachsen, Bayern, Österreich und Polen sind vertreten.
Aktualisiert: 2019-10-10
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Die slawische Expansion zwischen dem 6. und dem 8. Jh. in Mittel- und Osteuropa - die das Schwerpunktthema der Sektion zur slawischen Frühgeschichte des 8. Deutschen Archäologiekongresses in Berlin (06.-10. Oktober 2014) bildete - wird kontrovers betrachtet. Dieser Prozess betraf nicht nur ein riesiges Gebiet, sondern entfaltete politisch-kulturelle Räume, die bis heute im östlichen Mitteleuropa als Bezugspunkte der kulturellen Identität empfunden werden. Vielfältig ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Problemkreis der
slawischen Expansion. Umstritten sind der Ausgangspunkt, die Zeitverhältnisse und die Art und Weise der Ausbreitung. So wird diskutiert, ob ein Wirtschafts- und Kulturmodell. ob Identitäten, die Sprache oder Gruppen von Menschen wanderten. Handelte es sich in erster Linie um Migrationen oder um einen Transfer kultureller Aspekte in verschiedenen sozialen Milieus?
Die Forschungen der vergangenen Jahre haben byzantinische und awarische wie fränkische und skandinavische Bezugspunkte bei den frühen Westslawen herausgestellt. Entsprechend ist das Vorhandensein einer einheitlichen
frühslawischen Kultur, der Prager Kultur bzw. dem Prager Horizont, hinterfragt worden. Im Norden des westslawischen Raumes stellt sich zudem wiederkehrend die Frage nach Art und Umfang des Kontaktes mit der spätvölkerwanderungszeitlichen Bevölkerung, deren Umfang für die nördlichsten Gebiete unterschiedlich eingeschätzt wird. Eigens erörtert wurde dies auf der Tagung in einem gemeinsamen Panel mit der AG Römische Kaiserzeit im Barbaricum. Bewusst greift das Schwerpunktthema einen weiten zeitlichen Horizont und einen großen, bis in das ostslawische Gebiet reichenden Raum auf, um die ganze Vielfältigkeit eines heterogenen Prozesses zu erfassen, der im 8./9. Jh. in annähernd allen westslawisch besiedelten Gebieten in der Formation politischer Verbände sozial und ökonomisch komplexer Gesellschaften kulminierte. Diese werden als gentes und nationes in den schriftlichen Aufzeichnungen ihrer Nachbarn sichtbar und ihre Herrschaftsstrukturen
zeichnen sich im archäologischen Fundbild u. a. durch die Errichtung von Burgen ab.
Weitere 19 der 36 Beiträge dieser Veröffentlichung (Teilband 2) widmen sich aktuellen Forschungen zur slawischen Archäologie. Es befinden sich darunter kritische Reflexionen der Interpretation von Schriftquellen, wissenschaftsgeschichtliche Arbeiten und die Vorlage neuer Grabungsfunde und -befunde.
(Auszug Vorwort)
INHALTSVERZEICHNIS:
TEIL 2 -ALLGEMEINE BEITRÄGE
Anna Bartrow:
• Die spätslawische Siedlung auf der Klosterhalbinsel von Seehausen in der Uckermark
Sandy Bieler:
• Eine spätslawische Siedlung bei Alt Stassow, Lkr. Rostock
Corina Franke:
• Zeiten des Übergangs - Dynamik und struktureller Wandel im mittelalterlichen
ländlichen Siedlungswesen Nordsachsens
Denny Neumann und Thomas Kinkeldey:
• Die Befestigung der mittelslawischen Burg von Repten (Niederlausitz) - Rekonstruktion, Visualisierung und Analyse
Felix Biermann, Thomas Kersting, Philipp Roskoschinski und Susanne Storch:
• Neue slawenzeitliche Schatz- und Grabfunde von Stolpe an der Oder
Eric Müller:
• Neue Aspekte des Grabbaus auf slawischen Gräberfeldern des Mittelelbe-Saale-Gebietes
Drahomira Frolikova-Kaliszova:
• Ein Gräberfeld des 10. Jahrhunderts aus dem Umfeld der Prager Burg
Bettina Jungklaus:
• Der karantanische Kirchfriedhof von Molzbichl/Kärnten-Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung
Jasper von Richthofen:
• Der Hacksilberschatz von Meschwitz und die Oberlausitzer Silberschätze um 1000
Normen Posselt:
• Sonderformen nordwestslawischer Gefäße aus Keramik und Holz
Ottilie Blum:
• Eine kreuzfärmige Fibel von der Hildagsburg bei Wolmirstedt-Elbeu
Philipp Roskoschinski:
• Überlegungen zu Herkunft und Bedeutung des spätslawischen Amuletts von Herzsprung (Uckermark)
Ingo Petri:
• Ein beinernes Schwertgefäßteil des 11. Jahrhunderts aus Hamburg-Zeuge eines Slawenüberfalls?
Normen Posselt:
• Die spätwikingerzeitlichen Schwertortbänder aus Mecklenburg und Vorpommern
Achim Leube:
• Wilhelm Unverzagt und die Prähistorie nach 1945 - die Jahre 1945-1948
Katrin Frey:
• Joachim Otto von der Hagen und Karl Hucke - frühe Forschungen zu den Slawen in der Uckermark
Marcin Woloszyn, Iwona Florkiewicz and Aldona Garbacz-Klempka:
• The "Sphinx of Slav Sigillography" - Dorogichin Seals in their East European Context (a preliminary report)
Stefan Albrecht:
• Vladimir der Heilige und Nebukadnezar- Bemerkungen zu einem typologischen Verständnis des slawischen Pantheons
Günther Bock:
• Das Ende des Abodritenreiches - Helmold von Bosau kritisch hinterfragt
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die slawische Expansion zwischen dem 6. und dem 8. Jh. in Mittel- und Osteuropa - die das Schwerpunktthema der Sektion zur slawischen Frühgeschichte des 8. Deutschen Archäologiekongresses in Berlin (06.-10. Oktober 2014) bildete - wird kontrovers betrachtet. Dieser Prozess betraf nicht nur ein riesiges Gebiet, sondern entfaltete politisch-kulturelle Räume, die bis heute im östlichen Mitteleuropa als Bezugspunkte der kulturellen Identität empfunden werden. Vielfältig ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Problemkreis der
slawischen Expansion. Umstritten sind der Ausgangspunkt, die Zeitverhältnisse und die Art und Weise der Ausbreitung. So wird diskutiert, ob ein Wirtschafts- und Kulturmodell. ob Identitäten, die Sprache oder Gruppen von Menschen wanderten. Handelte es sich in erster Linie um Migrationen oder um einen Transfer kultureller Aspekte in verschiedenen sozialen Milieus?
Die Forschungen der vergangenen Jahre haben byzantinische und awarische wie fränkische und skandinavische Bezugspunkte bei den frühen Westslawen herausgestellt. Entsprechend ist das Vorhandensein einer einheitlichen
frühslawischen Kultur, der Prager Kultur bzw. dem Prager Horizont, hinterfragt worden. Im Norden des westslawischen Raumes stellt sich zudem wiederkehrend die Frage nach Art und Umfang des Kontaktes mit der spätvölkerwanderungszeitlichen Bevölkerung, deren Umfang für die nördlichsten Gebiete unterschiedlich eingeschätzt wird. Eigens erörtert wurde dies auf der Tagung in einem gemeinsamen Panel mit der AG Römische Kaiserzeit im Barbaricum. Bewusst greift das Schwerpunktthema einen weiten zeitlichen Horizont und einen großen, bis in das ostslawische Gebiet reichenden Raum auf, um die ganze Vielfältigkeit eines heterogenen Prozesses zu erfassen, der im 8./9. Jh. in annähernd allen westslawisch besiedelten Gebieten in der Formation politischer Verbände sozial und ökonomisch komplexer Gesellschaften kulminierte. Diese werden als gentes und nationes in den schriftlichen Aufzeichnungen ihrer Nachbarn sichtbar und ihre Herrschaftsstrukturen
zeichnen sich im archäologischen Fundbild u. a. durch die Errichtung von Burgen ab.
Weitere 19 der 36 Beiträge dieser Veröffentlichung (Teilband 2) widmen sich aktuellen Forschungen zur slawischen Archäologie. Es befinden sich darunter kritische Reflexionen der Interpretation von Schriftquellen, wissenschaftsgeschichtliche Arbeiten und die Vorlage neuer Grabungsfunde und -befunde.
(Auszug Vorwort)
INHALTSVERZEICHNIS:
Vorwort
TEIL 1 - BEITRÄGE ZUM SCHWERPUNKTTHEMA
Felix Biermann:
• Über das „dunkle Jahrhundert“ in der späten Völkerwanderungs- und frühen Slawenzeit im nordostdeutschen Raum
Jürgen Udolph:
• Heimat und Ausbreitung slawischer Stämme aus namenkundlicher Sicht
Matthias Hardt:
• Warlords bei den frühen Slawen?
Marcin Woloszyn:
• Slawen von der Ostsee beim byzantinischen Kaiser Maurikios um 595? Zur Glaubwürdigkeit der Überlieferung bei Theophylaktos Simokates, Historiae VI.2
Elena F. Kasjuk:
• Die Ostslawen auf dem Gebiet Weißrusslands im letzten Viertel des 1. Jahrtausends n. Chr. - ein Überblick zum gegenwärtigen archäologischen Forschungsstand
Armin Volkmann:
• Archaeological Information Systems (AIS) for Digital Cultural Heritage Management: Identifying Prehistoric Iron Age and Early Middle Ages Settlement Dynamics in the Lower Oder Region
Miroslaw Ciesielski, Bartlomiej Gruszka und Anna Luczak:
• Sozioökonomische und geografische Bedingungen der Entwicklung der frühmittelalterlichen Besiedlung (6.-11. Jahrhundert) im Tal der mittleren Oder
Hans-Iörg Nüsse:
• Das Hannoversche Wendland zwischen der jüngeren Römischen Kaiser- und der frühen Slawenzeit
Uwe Michas:
• Die frühslawische Besiedlung des Berliner Raums
Alexander Pust:
• Die frühslawische Besiedlung im Land Lebus
Elisabeth Nowotny:
• The archaeology of early Slavic settlements in Lower Austria
Torsten Geue:
• Slawen auf dem Altstädtischen Markt in BrandenburgjHavel - ein unbekanntes Gräberfeld der Brandenburg?
Thomas Kersting, Ottilie Blum, Bettina Jungklaus und Barbara Teßmann:
• Bestattungsritus im Wandel- slawische Gräber bei Leest, Lkr. Potsdam-Mittelmark
Heike Kennecke:
• Burg und Siedlung von Hohennauen (Havelland) in früh- und mittelslawischer Zeit
Nad'a Profantova:
• Errichtung und Zerstörung der ersten frühmittelalterlichen Burgwälle in Böhmen (8./9. Jahrhundert)
Dominik Nowakowski:
• Überlegungen zum frühmittelalterlichen Siedlungskomplex Gustau (Costyn) in Niederschlesien aufgrund archäologischer und toponomastischer Quellen
Andreas Kieseler:
• „Hoffentlich sind uns die Geister der Burgbesatzung günstig gestimmt“ - zur Funktion des Gustauer „Schmiedebergs“ aufgrund der Ausgrabungsergebnisse Kurt Langenheims von 1938
Aktualisiert: 2023-01-03
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Das Havelland zählt zu den markanten Großlandschaften Norddeutschlands. In seinen Grundstrukturen wurde es von der letzten Eiszeit gestaltet. Die vielfältigen eiszeitlichen Spuren sind heute noch als prägende Landschaftselemente gut zu erkennen. Aber auch der Mensch hatte starken Einfluss auf das Landschaftsbild, etwa durch die Trockenlegung des Havelländischen Luchs. So stellt sich das Havelland heute auch als eine wichtige Agrarlandschaft dar. Von großer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Landschaftsbildes und der ökologischen Verhältnisse ist die Renaturierung der Unteren Havel. Während die Dörfer bis heute ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bewahren konnten, haben sich mit Rathenow und Premnitz zwei bedeutende Industriestädte entwickelt, die jeweils ein eigenes industrielles Profil aufbauen konnten.
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Marcus Apel,
Erik Borg,
Rocco Buchta,
Bernd Fichtelmann,
Reinhard E Fischer,
Bettina Götze,
Matthias Helle,
Thomas Kersting,
Sebastian Kinder,
Michael Lissok,
Ralf-Udo Mühle,
Erik Nagel,
Haik Thomas Porada,
Hans-Jürgen Rach,
Friedrich-Manfred Wiegank,
Lutz Zaumseil
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Durch die ostdeutsche Kolonisation wird das gesamte östliche Mitteleuropa neu strukturiert. Die Slawen verlieren ihre Selbständigkeit. Neue Siedler kommen ins Land. Es entstehen neue Herrschaftsstrukturen ebenso wie eine neu materielle Kultur. Diese Fragen untersuchen die Archäologen und Historiker in diesem Band.
Transformationen und Umbrüche des 12./13. Jahrhunderts - mit diesem Schwerpunktthema fand im März 2010 in Görlitz im Rahmen der 19. Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (MOVA) eine Sektion zur slawischen Archäologie statt, das vierte Mal nach den Treffen 2005 in Frankfurt an der Oder, 2007 in Halle an der Saale und 2009 in Greifswald. Insgesamt wurden an drei Tagen 47 Vorträge gehalten und von einem großen Publikum lebhaft diskutiert. Wir freuen uns, diese interessante Veranstaltung in dem vorliegenden Band dokumentieren zu können. Mit über 30 Aufsätzen gelangt ein erfreulich großer Teil der Beiträge zur Publikation.
In Görlitz stand eine bedeutende Umbruchszeit des slawischen Raums im Mittelpunkt, die Epoche des hochmittelalterlichen Landesausbaus und der deutschen Ostsiedlung während des 12. und 13. Jhs. So deutlich sich in vielen Bereichen die künftigen Strukturen des hoch- bis spätmittelalterlichen Ostmitteleuropas bereits abzeichnen, so schwierig und kontrovers ist die Beurteilung der nur vergleichsweise kurzen Transformationszeit. Die vielseitigen Beiträge dieses Bandes beleuchten zahlreiche Aspekte dieses Prozesses, so die Traditionen und Umbrüche im Handwerk, in der Wirtschaftsweise, im Hausbau und Siedlungswesen, die
Gründung und Frühphasen ländlicher und städtischer Siedlungen, die Organisation des Landesausbaus durch Klöster und Landesherren, die Christianisierung und die politisch-herrschaftlichen Veränderungen.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
Felix Biermann:
• Transformationen und Umbrüche des 12./13. Jahrhunderts – Einführung
HOCH- UND SPÄTMITTELALTERLICHES SIEDLUNGSWESEN UND LANDESAUSBAU
Thomas Kersting:
• Transformation oder Umbruch? Archäologische Zeugnisse hochmittelalterlichen Wandels im heutigen Brandenburg
Dominik Nowakowski:
• Landesausbau des hohen Mittelalters am Beispiel des Fläming (Brandenburg)
Gerson H. Jeute:
• Die Wüstung Berlinchen (Niederlausitz) in der Transformationszeit
Ulrich Waack:
• Der Bau von Kirchen in Dörfern mit slawischer Vorbesiedlung im Unterschied zu Dörfern aus frühdeutscher „wilder Wurzel“ am Beispiel des Barnim
Dirk Scheidemantel:
• Dörfer des Mittelalters im Südraum Leipzig – zur Genese von Breunsdorf, Heuersdorf und Großhermsdorf im Tagebau »Vereinigtes Schleenhain« (Grabungsstand Sommer 2010)
Günther Bock:
• Umbrüche in Polabien während des 11. Jahrhunderts
Fred Ruchhöft:
• Archäologische Spuren in klösterlichen Grundherrschaften
Ottilie Blum:
• Eine spätslawische Siedlung bei Anklam in Ostvorpommern
Katrin Frey:
• Der Fundplatz von Wodarg und die Siedlungsstrukturen vom 7. bis 14. Jahrhundert auf dem Treptower Werder in Vorpommern
Kazimierz Grążawski:
• Kulturtransformationen im slawisch-prussischen Grenzland im 12./13. Jahrhundert
Artur Boguszewicz:
• Burgen und Landesausbau im 12./13. Jh. im südlichen Schlesien
FRÜH- UND RECHTSSTÄDTE ZWISCHEN HOHEM UND SPÄTEM MITTELALTER
Elisabeth Anna Krüger:
• Wollin – ein slawisch-wikingischer Seehandelsplatz an der polnischen Ostsee
Anna B. Kowalska:
• From a Homemade Product to Guild Production – the Development of Leather Production in Early Medieval Szczecin
Thomas Westphalen:
• Meißen und die Anfänge der Städte in Sachsen
Oliver Heidekorn:
• Mittenwalde im Spiegel archäologischer und schriftlicher Quellen – Untersuchungen zur Frühgeschichte der Stadt im Nottetal
Christine Lutz:
• Die Entwicklung des Burgfleckens Baruth/Mark im hohen und späten Mittelalter
Uwe Michas:
• Vom slawischen Zentralort zur deutschen Rechtsstadt – Spandau im Mittelalter
ALLGEMEINE BEITRÄGE
Felix Biermann und Jiři Machaček:
• Pennigsberg und Pohansko – vergleichende Untersuchungen zu Landnutzungssystemen und Siedlungsstrukturen im frühmittelalterlichen Ostmitteleuropa
Jörg Christiansen und Susanne Jahns:
• Paläoökologische Untersuchungen über die Entwicklung der Pflanzendecke zur Slawenzeit – ein Beitrag zu den Beziehungen zwischen Umwelt und Besiedlung in der westlichen Peripherie des slawischen Siedlungsraums
Kai Schirmer:
• Eine frühslawische Siedlung in Berlin-Biesdorf, „Habichtshorst“
Norbert Goßler:
• Steppennomadische Einflüsse im hoch- und spätmittelalterlichen Mitteleuropa? Neues zur Pferdebestattung von Schleenhain, Kr. Leipzig
Agnès Guénolé:
• Auftreten und Bedeutung der königlichen Heiligkeit während der skandinavischen Expansionsbestrebungen in slawische und finnische Gebiete und die Frage der sogenannten skandinavischen Kreuzzüge des 12. bis 13. Jahrhunderts
Andreas Kieseler:
• Der slawische Burgwall von Poppschütz (Popęszyce, pow. nowosolski) – eine frühe Burgwallgrabung in der Provinz Niederschlesien
Krzysztof Fokt:
• Die Burgwallbefestigungen der östlichen Oberlausitz aufgrund alter und neuer Forschungen
Eberhard Böhnisch:
• Slawische Initialsiedlungen am Niederlausitzer Landrücken – zu den Vorgängern der hochmittelalterlichen Plandörfer in der Niederlausitz
Rainer Kuhn:
• Die Forschungsgrabung im Magdeburger Dom – erste Anmerkungen zu den Baubefunden und zu zwei bedeutenden Männergräbern
Karsten Lehmann:
• Die slawenzeitliche Siedlung auf dem Crostigall in Wurzen
Martin Planert:
• Die slawische Keramik vom Burgberg Lenzen
Hendrik Rohland:
• Die mittelslawische Siedlung von Klitschmar bei Delitzsch – Überlegungen zur Rekonstruktion slawischer Grubenhäuser
Ines Spazier:
• Saalfeld/Thüringen – Die Entwicklung von der Königspfalz zum Benediktinerkloster St. Peter und Paul vom 10. bis 13. Jahrhundert
Felix Biermann, Cecilia Hergheligiu, Heidrun Voigt, Marc Bentz, Ottilie Blum:
• Das mittelalterliche Gräberfeld von Stangenwalde auf der Kurischen Nehrung
Aktualisiert: 2020-01-29
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Facettenreicher Blick auf slawische Eliten
Die Anlage von Leitungsgräben an der Stadtkirche St. Peter und Paul von
Wusterhausen an der Dosse, Lkr. Ostprignitz-Ruppin, im Jahre 2006 betraf
einen bodendenkmalpflegerisch sensiblen Bereich im Herzen der
spätmittelalterlichen Stadt. Vorhergehende archäologische Untersuchungen
hatten hier bereits vorgeschichtliche, slawenzeitliche und
spätmittelalterliche Siedlungsbefunde sowie auch Gräber aufgedeckt. So
rechnete man mit einer interessanten stadtarchäologischen Befundlage.
Die baubegleitenden archäologischen Untersuchungen des Jahres 2006
übertrafen dann aber alle Erwartungen: In den schmalen Trassen der
Tiefbauarbeiten kamen zahlreiche Gräber eines spätslawischen
Bestattungsplatzes ans Tageslicht, darunter insbesondere zwei Grablegen
des 12. Jhs. mit reicher Ausstattung: Die Toten hatten Schwerter mit in
ihr Grab bekommen, in einem Fall in prunkhafter Ausführung mit
Silbertauschierung und -plattierung; überdies war einer der Toten mit
einem goldbetressten Gewand niedergelegt worden. Derartig reich
ausgestattete Personen, die wir unschwer den sozialen Eliten der
slawischen Gesellschaft zurechnen können, sind im nordwestslawischen
Raum eine große Seltenheit. Im heutigen Land Brandenburg stehen die
Gräber ganz ohne Vergleich da. Die glücklichen Funde von Wusterhausen
werfen insofern ein interessantes Schlaglicht auf die sozialen
Verhältnisse bei den Elbslawen, auf Repräsentationsgebaren und
Selbstverständnis ihrer Eliten gerade in jener Phase, in der sie sich
mit der Expansion deutscher Herrschaftsträger in den ostelbischen Raum
konfrontiert sahen.
Die besondere Bedeutung, die die Gräber von Wusterhausen für das
Verständnis jener Epoche haben, war Anlass für ein größeres
wissenschaftliches Aufarbeitungsprojekt unter Leitung der
Unterzeichneten, zu dem die Ausgräber – Dr. U. Bauer, O. Brauer M. A.
und H. Lettow M. A. (Berlin) – den Anstoß gegeben hatten. In diesem
Projekt taten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
verschiedener Disziplinen (Anthropologie, Archäologie, Archäozoologie,
Isotopenforschung, Landesgeschichte und Materialkunde) zusammen, um die
Grabungsergebnisse auszuwerten, unter verschiedenen Fragestellungen zu
untersuchen und in den Kontext ihrer Zeit einzuordnen.
Erfreulicherweise entschied sich die Gerda Henkel Stiftung (Düsseldorf),
dieses Unterfangen mit einer namhaften finanziellen Zuwendung zu
unterstützen. Dadurch waren einige interessante, insbesondere
naturwissenschaftliche Untersuchungen möglich, die sonst aus
Kostengründen häufig unterbleiben müssen. So können die Wusterhausener
Gräber hier sehr umfassend und facettenreich beleuchtet, die
Forschungsergebnisse recht kurze Zeit nach der Ausgrabung in Buchform
vorgelegt werden.
Aktualisiert: 2020-01-10
Autor:
Jette Anders,
Uli Bauer,
Felix Biermann,
Stephan Brather,
Olaf Brauer,
Andrea Czermak,
Heidemarie Eilbracht,
Lieselott Enders,
Susanne Hanik,
Bettina Jungklaus,
Thomas Kersting,
Hartmut Lettow,
Franz Schopper
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Das Schwerpunktthema der Sektion zur slawischen Frühgeschichte, die im Rahmen der 20. Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (MOVA)
vom 16. bis 18. April 2012 in Brandenburg an der Havel stattfand, lautete: "Soziale Gruppen
und Gesellschaftsstrukturen im westslawischen Raum". Dieser Themenkreis ist entscheidend
für das Verständnis der Slawenzeit überhaupt und beschäftigt die historische wie archäologische Forschung seit langem. Es handelt sich um ein komplexes Forschungsfeld, denn die sozialen Verhältnisse des frühen und hohen Mittelalters im westslawischen Raum waren nicht nur regional sehr vielgestaltig, sondern unterlagen zudem einem steten Wandel. Neben Sippen- und Kleinstammeshierarchien entstanden komplexe Herrschaften und große, durch gemeinsame Herrschaft und Glauben vereinte Verbände. Innerhalb dieser Herrschaften und "gentes" gab es sozial, rechtlich und materiell unterschiedlich privilegierte Gruppen, von den herrschenden Eliten über Handwerker und Kaufleute zu Unfreien und Sklaven. Die lebhaft diskutierten Vorträge der Tagung beleuchteten diese Problematik von verschiedenen Seiten, unter Bezug auf Burgwälle, offene Siedlungen, auf die Sachkultur und natürlich auf die Gräberfelder. Sie loteten dabei aus, welche sozialen Gruppen und gesellschaftlichen Strukturen wir durch unsere Forschungen erfassen, charakterisieren und definieren können. In Brandenburg an der Havel, am alten Hauptsitz der Hevellerfürsten, erschien die Erörterung dieser spannenden Thematik besonders passend.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Anne Klammt:
• Soziale Gruppen und Gesellschaftsstrukturen im westslawischen Raum. Überlegungen zum Schwerpunktthema des Treffens
BESTATTUNGEN UND GRÄBERFELDER
Jan Frolík:
• Das Gräberfeld im Lumbe-Garten auf der Prager Burg – eine Fallstudie zur Untersuchung der Sozialstruktur des 10. Jahrhunderts
Kateřina Tomková:
• Urbs Praga und Levý Hradec. Von Sklaven zu Fürsten
Naďa Profantová:
• Frühmittelalterliche Gräber mit Sporen aus Böhmen
Norbert Goßler:
• Zur Deutung von Gräbern mit Sporenbeigabe im westslawischen Raum
Felix Biermann, Thomas Kersting, Philipp Roskoschinski, Susanne Storch:
• Eine spätslawische Elitenbestattung von Stolpe an der Oder (Vorbericht)
Jette Anders:
• Neue Ausgrabungen auf dem spätslawischen Körpergräberfeld in Wusterhausen/Dosse
Diana Megel:
• Das spätslawische Körpergräberfeld von Ribbeck, Lkr. Havelland
Eric Müller:
• Slawische Bestattungssitten im Saalegebiet. Die Gräberfelder von Niederwünsch und Oechlitz (Saalekreis, Sachsen-Anhalt)
Ines Spazier:
• Die Gräbergruppe von Oberwellenborn, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, im Vergleich zu anderen slawischen Gräberfeldern in Thüringen
Bettina Jungklaus:
• Ein Beitrag zur Ernährung der Westslawen -Ergebnisse paläodontologischer Untersuchungen an Skeletten des 10. bis 13. Jhs. aus Nordostdeutschland
BURGWÄLLE
Fred Ruchhöft und C. Michael Schirren:
• Spuren der Eliten? Zur systematischen Funderfassung am Beispiel frühgeschichtlicher Burgwälle des südlichen Peeneraums
Uwe Michas:
• Der Burg-, Siedlungs- und Handelskomplex Spandau. Versuch einer sozialen Differenzierung
Peggy Morgenstern:
• Archäozoologische Studien zur Nahrungsmittelwirtschaft des Burg-Siedlungskomplexes von Spandau vor dem Hintergrund sozialer Strukturen
Ottilie Blum:
• Hildagsburg und Schlossberg Wolmirstedt. Zwei frühgeschichtlich-mittelalterliche Burgen im Elbraum nördlich Magdeburgs
Thomas Kinkeldey:
• Die Toranlage des mittelslawischen Burgwalls von Repten bei Calau (Niederlausitz)
Dorothea Feiner:
• Die früh- bis mittelslawische Keramik des Burgwalls Friedrichsruhe, Lkr.
Ludwigslust-Parchim
Andreas Kieseler:
• Zur Holznutzung einer hochmittelalterlich-slawischen Burgsiedlung am Beispiel von Oppeln (Opole) in Oberschlesien
Karsten Lehmann:
• Pirna-Sonnenstein - eine neu entdeckte früh- und hochmittelalterliche Befestigung am Rand des Gaues Nisan
OFFENE SIEDLUNGEN
Normen Posselt:
• Die spätslawische Siedlung von Leyerhof in Vorpommern
Alexander Pust:
• Eine Siedlung der späten Slawenzeit bei Heinersdorf, Lkr. Oder-Spree
Christoph Unglaub:
• Die spätslawische Siedlung von Weselitz. Eine Siedlung im Wirtschaftsraum des Burgwalls von Drense?
Ulrike Pöhlmann:
• Der slawische Siedlungsplatz bei Göhl – eine ländliche Siedlung im Umfeld von Starigard/Oldenburg
Benjamin Irkens:
• Högersdorf – Pfostenbauten einer frühmittelalterlichen Siedlung im Gebiet des „Limes Saxoniae“ westlich der Trave
Felix Rösch:
• Neue Forschungsergebnisse zur Ostsiedlung in Schleswig-Holstein. Die Wüstung Bad Malente-Grellenkamp
ALLGEMEINE BEITRÄGE
Stefan Eichert:
• Archäologische und historische Evidenzen für soziale Strukturen im frühmittelalterlichen Ostalpenraum
Lumír Poláček und Petr Velemínský:
• Mikulčice und die Problematik der Sozialstruktur Großmährens. Möglichkeiten und Grenzen der Untersuchung
Felix Biermann, Anna Bartrow und Katrin Frey:
• Die Gründung des Zisterzienserinnenklosters Seehausen in einem slawischen Siedlungsgebiet
Philipp Roskoschinski und Renè Bräunig:
• Ein Silbermünzschatz des späten 11. Jahrhunderts und ein Amulettfund bei Herzsprung in der Uckermark
Thomas Kersting:
• Ein slawischer Einbaum aus Ziesar im westlichen Brandenburg
Rainer Kuhn:
• Die Forschungsgrabung im Magdeburger Dom 2006-2010. Baubefunde aus ottonischer und romanischer Zeit
Dominik Nowakowski:
• Schlesische Ritterburgen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit im Lichte der archäologischen Quellen
Felix Biermann:
• Das mittelalterliche Gräberfeld von Stangenwalde auf der Kurischen Nehrung. Nachtrag
Aktualisiert: 2020-01-29
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