Im Schnee
Stefan Zweig
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
Es schlägt an die Tür, die wehmütig-fröhliche Chanukka-Gesellschaft verstummt erschrocken. »Die Flagellanten sind da!« Doch es ist einer der Ihren, der sie zu warnen kommt. Eilig brechen die Verfolgten auf und verlassen ihre Heimatstadt in der Märkischen Heide.
Den Glauben seiner Figuren, gleich welcher Religion oder Konfession er ist, versteht Stefan Zweig als eine Dimension von Menschlichkeit. Das Suchen und Ringen um Gottesnähe ist der existentielle Versuch, sich mit dem Leben ins Verhältnis zu setzen. Und die Verfolgungen, denen sich Gläubige – Juden, Katholiken, Reformatoren – zu verschiedenen Zeiten ausgesetzt sehen, beschreibt er ausnahmslos als Versagen der Menschlichkeit.