Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Aktualisiert: 2023-05-29
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2019 jährt sich der TODESTAG KAISER MAXIMILIANS I. ZUM 500. MAL: Grund genug, diesen Herrscher, der eine Zeit des vielfältigen Umbruchs mitgestaltet hat, zu hinterfragen. Denn er gilt nach wie vor als Ikone, obwohl er seine Länder durch seine MACHTPOLITIK UND KRIEGSZÜGE an den Rand des Ruins getrieben hat. Dieses vor allem von ihm selbst vermittelte Bild wirkt bis heute nach und steht einer kritischen Auseinandersetzung entgegen.
Daraus ergibt sich eine Reihe von Fragen und Themen, die auch für den Unterricht fruchtbar gemacht werden können: "MASSENMEDIEN" zu Beginn der Neuzeit – Strategien zur MEINUNGSBILDUNG – Bilder/Images und PROPAGANDA – Reaktionen und Folgen.
Neben fachdidaktischen Beiträgen und solchen aus der Unterrichtspraxis enthält dieses IDE-Heft grundlegende Beiträge, die die historische Person mit seinem literarischen Werk im Kontext der frühen Neuzeit in den Blick nehmen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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2019 jährt sich der TODESTAG KAISER MAXIMILIANS I. ZUM 500. MAL: Grund genug, diesen Herrscher, der eine Zeit des vielfältigen Umbruchs mitgestaltet hat, zu hinterfragen. Denn er gilt nach wie vor als Ikone, obwohl er seine Länder durch seine MACHTPOLITIK UND KRIEGSZÜGE an den Rand des Ruins getrieben hat. Dieses vor allem von ihm selbst vermittelte Bild wirkt bis heute nach und steht einer kritischen Auseinandersetzung entgegen.
Daraus ergibt sich eine Reihe von Fragen und Themen, die auch für den Unterricht fruchtbar gemacht werden können: "MASSENMEDIEN" zu Beginn der Neuzeit – Strategien zur MEINUNGSBILDUNG – Bilder/Images und PROPAGANDA – Reaktionen und Folgen.
Neben fachdidaktischen Beiträgen und solchen aus der Unterrichtspraxis enthält dieses IDE-Heft grundlegende Beiträge, die die historische Person mit seinem literarischen Werk im Kontext der frühen Neuzeit in den Blick nehmen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ich messe der Dichtung eine Wichtigkeit bei, die weit über die Wichtigkeit andrer menschlicher Tätigkeiten emporragt. Sie setzt nicht nur Erkenntnis voraus, sondern setzt die Erkenntnis über sich hinaus fort, in das Gebiet der Ahnung, Mehrdeutigkeit, der Singularitäten, das bloß mit den Mitteln des Verstandes nicht mehr zu fassen ist.
Robert Musil, zitiert nach Alfred Doppler
Aktualisiert: 2021-11-25
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Inhaltsverzeichnis
Kalina Kupczyńska/ Jadwiga Kita-Huber
Vorwort
Paul Michael Lützeler
Erlebte transnationale Germanistik.
Erfahrungen und Möglichkeiten einer kosmopolitischen
Literaturwissenschaft
I. Positionen zur Autobiografieforschung
Christian Moser
Körpergraphien.
Automedialität zwischen Schrift, Bild und Spur
Małgorzata Sugiera
(Auto)Biografien der (nicht-)menschlichen Anderen
Robert Walter-Jochum
Nach der Authentizität.
Affekte in autobiografischen Texten und ihre Nutzung
zur Authentizitätssimulation am Beispiel von Ruth Klüger
und Wolfgang Herrndorf
Mateusz Chaberski
Towards Sym(bio)poiesis.
Human-and-Nonhuman Life-Making Practices
in Contemporary Performing Arts
Gudrun Heidemann
Auf den Spuren der Vorfahren oder Nachkommen.
Autogeografik in Katja Petrowskajas Vielleicht Esther,
Tomasz Różyckis Dwanaście stacji (Zwölf Stationen)
und Sabrina Janeschs Katzenberge
Christoph Schmitt-Maaß
Chronik der Verwahrlosung.
Eine andere Geschichte der Moderne im Medium
der Auto-Ethnographie – von Hubert Fichte zu Clemens Meyer
Autobiografische Selbstinszenierungen in literaturgeschichtlicher
Perspektive
Joachim Jacob
Schrift und Bild in der pietistischen Autobiographie
Hermann Korte
Autobiographien um 1800.
Theaterleidenschaft bei Karl Philipp Moritz
und August Wilhelm Iffland
Urszula Bonter
Autobiographische Strategien im pornographischen Roman
des 18. Jahrhunderts
Jan Röhnert /Nils Reichert
„In Gedanken in die Regionen jenseits des Grabes versezt“.
Christian von Massenbachs Memoiren zur Geschichte
des preußischen Staates – ein vergessenes autobiographisches
Großprojekt der Goethezeit und Möglichkeiten seiner Erschließung
Wolfgang Hackl
Mein Leben.
Adalbert Stifters autobiografischer Text als poetischer Schreibakt
Lorella Bosco
Subjektkonstitution und theatralische Sendung.
Autobiographie und Bildungsroman
in Emmy Hennings’ Blume und Flamme und Das flüchtige Spiel
Maria Kłańska
Die „Erinnerungspassagen“ von Ilma Rakusa Mehr Meer (2009).
Ein Beispiel für eine mitteleuropäische Mehrfachidentität?
Karolina Matuszewska
„Ich kann nicht lustiger sein – als ich bin!“
Autobiographische Elemente im Werk Paul Scheerbarts
Mediale Sonderformen I: (Verschiftlichte) Selbstporträts
Monika Schmitz-Emans
Lexika und Wörterbücher als Selbstporträts
Oliver Ruf
Visual Storytelling und Digital Design.
Autobiographie-Theorie und medienästhetische Praxis
von Web-Comics
Katarzyna Norkowska
Selbstinszenierung an den Rändern des Buches?
Zum paratextuellen Aufbau ostdeutscher Autobiographik nach 1989
Monika Szczepaniak
Haas spricht.
Wolf Haas’ automediale Spiele
Piotr Bukowski
„It ain‘t me…“
Bob Dylans autobiographisches Maskenspiel
Carola Hilmes
Ich, Selbst, Jetzt.
Modi autobiographischen Erzählens
Jadwiga Kita-Huber
„Ich als Text“.
Autobiografische Verfahren in den Frankfurter Poetikvorlesungen
2005-2015
Mediale Sonderformen II: Comic-Autobiografie
Ole Frahm
Parodien des Selbst.
Zur Zäsur der Comicgeschichte 1972
Kalina Kupczyńska
Autobiografie, confessional writing und Graphic Memoir
Bernd Dolle-Weinkauff
Autofiktion als Geschichtsschreibung?
Historisches und autobiografisches Erzählen im Comic
Nina Heindl
„Jimmy Corrigan has my grandfather’s hair, Charlie Brown’s eyes
and my self-doubt“.
Autobiografische und autofiktionale Beziehungen
in Chris Wares Comics
Marie Schröer
Arty/fiziell authentisch?!
Autobiografische Performance im Comic
Véronique Sina
Constructing the Gendered Jewish Self.
Geschlecht und Identität in den autobiografischen Comics
von Aline Kominsky Crumb
Autobiografie als existenzieller Text
Katarzyna Jaśtal
Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur.
Autobiografisches Schreiben am Rande des Lebens
Joanna Jabłkowska
„Dir bleibt aber nur die Liebe. Die zu dir selbst.“
Autobiographie und Ironie in Martin Walsers Werk
Magdalena Sitarz /Andrzej Pawelec
Dos lid fun oysgehargetn yidishn folk von Yitskhok Katsenelson
als Egodokument
Joanna Drynda
Das autobiographische Ich in Silvia Bovenschens Notizen Älter werden
Dorota Sośnicka
Provokative Selbstinszenierung: Autobiographisches
im Werk Hermann Burgers
Martin A. Hainz
„Wär nicht das Auge sonnenhaft...“
Philologie bzw. Literary Criticism als Autobiographie,
u.a. anhand von Johann W. Goethe und Ralph W. Emerson
Zu den Beiträger_innen
Aktualisiert: 2022-05-03
Autor:
Piotr de Boncza Bukowski,
Urszula Bonter,
Lorella Bosco,
Mateusz Chaberski,
Bernd Dolle-Weinkauff,
Joanna Drynda,
Ole Frahm,
Wolfgang Hackl,
Gudrun Heidemann,
Nina Heindl,
Carola Hilmes,
Joanna Jablkowska,
Joachim Jacob,
Katarzyna Jastal,
Jadwiga Kita-Huber,
Maria Klanska,
Hermann Korte,
Kalina Kupczynska,
Paul-Michael Lützeler,
Karolina Matuszewska,
Christian Moser,
Andrzej Pawelec,
Nils Reichert,
Jan Röhnert,
Oliver Ruf,
Christoph Schmitt-Maaß,
Monika Schmitz-Emans,
Marie Schröer,
Véronique Sina,
Magdalena Sitarz,
Dorota Sosnicka,
Malgorzata Sugiera,
Monika Szczepaniak,
Robert Walter-Jochum
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2019 jährt sich der TODESTAG KAISER MAXIMILIANS I. ZUM 500. MAL: Grund genug, diesen Herrscher, der eine Zeit des vielfältigen Umbruchs mitgestaltet hat, zu hinterfragen. Denn er gilt nach wie vor als Ikone, obwohl er seine Länder durch seine MACHTPOLITIK UND KRIEGSZÜGE an den Rand des Ruins getrieben hat. Dieses vor allem von ihm selbst vermittelte Bild wirkt bis heute nach und steht einer kritischen Auseinandersetzung entgegen.
Daraus ergibt sich eine Reihe von Fragen und Themen, die auch für den Unterricht fruchtbar gemacht werden können: "MASSENMEDIEN" zu Beginn der Neuzeit – Strategien zur MEINUNGSBILDUNG – Bilder/Images und PROPAGANDA – Reaktionen und Folgen.
Neben fachdidaktischen Beiträgen und solchen aus der Unterrichtspraxis enthält dieses IDE-Heft grundlegende Beiträge, die die historische Person mit seinem literarischen Werk im Kontext der frühen Neuzeit in den Blick nehmen.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Inhaltsverzeichnis
Kalina Kupczyńska/ Jadwiga Kita-Huber
Vorwort
Paul Michael Lützeler
Erlebte transnationale Germanistik.
Erfahrungen und Möglichkeiten einer kosmopolitischen
Literaturwissenschaft
I. Positionen zur Autobiografieforschung
Christian Moser
Körpergraphien.
Automedialität zwischen Schrift, Bild und Spur
Małgorzata Sugiera
(Auto)Biografien der (nicht-)menschlichen Anderen
Robert Walter-Jochum
Nach der Authentizität.
Affekte in autobiografischen Texten und ihre Nutzung
zur Authentizitätssimulation am Beispiel von Ruth Klüger
und Wolfgang Herrndorf
Mateusz Chaberski
Towards Sym(bio)poiesis.
Human-and-Nonhuman Life-Making Practices
in Contemporary Performing Arts
Gudrun Heidemann
Auf den Spuren der Vorfahren oder Nachkommen.
Autogeografik in Katja Petrowskajas Vielleicht Esther,
Tomasz Różyckis Dwanaście stacji (Zwölf Stationen)
und Sabrina Janeschs Katzenberge
Christoph Schmitt-Maaß
Chronik der Verwahrlosung.
Eine andere Geschichte der Moderne im Medium
der Auto-Ethnographie – von Hubert Fichte zu Clemens Meyer
Autobiografische Selbstinszenierungen in literaturgeschichtlicher
Perspektive
Joachim Jacob
Schrift und Bild in der pietistischen Autobiographie
Hermann Korte
Autobiographien um 1800.
Theaterleidenschaft bei Karl Philipp Moritz
und August Wilhelm Iffland
Urszula Bonter
Autobiographische Strategien im pornographischen Roman
des 18. Jahrhunderts
Jan Röhnert /Nils Reichert
„In Gedanken in die Regionen jenseits des Grabes versezt“.
Christian von Massenbachs Memoiren zur Geschichte
des preußischen Staates – ein vergessenes autobiographisches
Großprojekt der Goethezeit und Möglichkeiten seiner Erschließung
Wolfgang Hackl
Mein Leben.
Adalbert Stifters autobiografischer Text als poetischer Schreibakt
Lorella Bosco
Subjektkonstitution und theatralische Sendung.
Autobiographie und Bildungsroman
in Emmy Hennings’ Blume und Flamme und Das flüchtige Spiel
Maria Kłańska
Die „Erinnerungspassagen“ von Ilma Rakusa Mehr Meer (2009).
Ein Beispiel für eine mitteleuropäische Mehrfachidentität?
Karolina Matuszewska
„Ich kann nicht lustiger sein – als ich bin!“
Autobiographische Elemente im Werk Paul Scheerbarts
Mediale Sonderformen I: (Verschiftlichte) Selbstporträts
Monika Schmitz-Emans
Lexika und Wörterbücher als Selbstporträts
Oliver Ruf
Visual Storytelling und Digital Design.
Autobiographie-Theorie und medienästhetische Praxis
von Web-Comics
Katarzyna Norkowska
Selbstinszenierung an den Rändern des Buches?
Zum paratextuellen Aufbau ostdeutscher Autobiographik nach 1989
Monika Szczepaniak
Haas spricht.
Wolf Haas’ automediale Spiele
Piotr Bukowski
„It ain‘t me…“
Bob Dylans autobiographisches Maskenspiel
Carola Hilmes
Ich, Selbst, Jetzt.
Modi autobiographischen Erzählens
Jadwiga Kita-Huber
„Ich als Text“.
Autobiografische Verfahren in den Frankfurter Poetikvorlesungen
2005-2015
Mediale Sonderformen II: Comic-Autobiografie
Ole Frahm
Parodien des Selbst.
Zur Zäsur der Comicgeschichte 1972
Kalina Kupczyńska
Autobiografie, confessional writing und Graphic Memoir
Bernd Dolle-Weinkauff
Autofiktion als Geschichtsschreibung?
Historisches und autobiografisches Erzählen im Comic
Nina Heindl
„Jimmy Corrigan has my grandfather’s hair, Charlie Brown’s eyes
and my self-doubt“.
Autobiografische und autofiktionale Beziehungen
in Chris Wares Comics
Marie Schröer
Arty/fiziell authentisch?!
Autobiografische Performance im Comic
Véronique Sina
Constructing the Gendered Jewish Self.
Geschlecht und Identität in den autobiografischen Comics
von Aline Kominsky Crumb
Autobiografie als existenzieller Text
Katarzyna Jaśtal
Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur.
Autobiografisches Schreiben am Rande des Lebens
Joanna Jabłkowska
„Dir bleibt aber nur die Liebe. Die zu dir selbst.“
Autobiographie und Ironie in Martin Walsers Werk
Magdalena Sitarz /Andrzej Pawelec
Dos lid fun oysgehargetn yidishn folk von Yitskhok Katsenelson
als Egodokument
Joanna Drynda
Das autobiographische Ich in Silvia Bovenschens Notizen Älter werden
Dorota Sośnicka
Provokative Selbstinszenierung: Autobiographisches
im Werk Hermann Burgers
Martin A. Hainz
„Wär nicht das Auge sonnenhaft...“
Philologie bzw. Literary Criticism als Autobiographie,
u.a. anhand von Johann W. Goethe und Ralph W. Emerson
Zu den Beiträger_innen
Aktualisiert: 2019-10-23
Autor:
Piotr de Boncza Bukowski,
Urszula Bonter,
Lorella Bosco,
Mateusz Chaberski,
Bernd Dolle-Weinkauff,
Joanna Drynda,
Ole Frahm,
Wolfgang Hackl,
Gudrun Heidemann,
Nina Heindl,
Carola Hilmes,
Joanna Jablkowska,
Joachim Jacob,
Katarzyna Jastal,
Jadwiga Kita-Huber,
Maria Klanska,
Hermann Korte,
Kalina Kupczynska,
Paul-Michael Lützeler,
Karolina Matuszewska,
Christian Moser,
Andrzej Pawelec,
Nils Reichert,
Jan Röhnert,
Oliver Ruf,
Christoph Schmitt-Maaß,
Monika Schmitz-Emans,
Marie Schröer,
Véronique Sina,
Magdalena Sitarz,
Dorota Sosnicka,
Malgorzata Sugiera,
Monika Szczepaniak,
Robert Walter-Jochum
> findR *
In einer Zeit, da von einer Krise des (politischen) Kabaretts gesprochen wird, weil wir andauernd von der Wirklichkeit als Realsatire eingeholt werden – ein Beleg dafür ist, dass
eines der besten Kabarettprogramme der letzten Jahre „nur“ aus der Präsentation von Abhörprotokollen und diversen Korruptionsaffären bestand, ist es naheliegend, das Komische in den Blick zu nehmen. Inzwischen werden auch in Deutschland Möglichkeiten und Grenzen von (politischer) Satire teils polemisch, jedenfalls kontroversiell diskutiert, wobei klar wird, dass der Umgang mit Humor und Komik im öffentlichen Diskurs auch viel über die jeweilige Verfasstheit einer Gesellschaft aussagt. Insofern scheint es für die Geistes- und Kulturwissenschaften angebrachter denn je, genauer über die Rolle des Lachens nachzudenken und aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Neben diesen gesellschaftlichen und politischen Beweggründen waren auch andere Faktoren für die Wahl des Themas ausschlaggebend. Die Satire als literarische Gattung sowie Ironie und Parodie als ein Bündel stilistischer und literarischer Verfahren ermöglicht es, die Frage nach den Kategorien, Strukturen und Funktionen des Komischen sowohl diachron als auch synchron zu stellen. Neben Fragen der Rhetorik, der Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte spielten verstärkt auch medienlinguistische Fragestellungen sowie kommunikationstheoretische Ansätze eine Rolle, die für alle Teildisziplinen fruchtbar gemacht werden können.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL)veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Das Thema „Sprache – Literatur – Erkenntnis“ wurde im Hinblick darauf gewählt, dass in der permanenten Diskussion über die Krise der Germanistik immer wieder Überlegungen angestellt werden, wie sich diese Disziplin in der Öffentlichkeit legitimieren kann, welcher Nutzen ihr zukommt. In den beiden Eröffnungsvorträgen wird einerseits Robert Musil von Norbert Christian Wolf als ein Autor vorgestellt, der mit seiner Frage nach dem Wirklichkeits- und Möglichkeitssinn exemplarische und nachhaltige Überlegungen zum Verhältnis von Literatur und Erkenntnis angestellt hat. Die weiteren Beiträge sind thematisch nach den Sektionen der Tagung gebündelt: „Literatur – Erkenntnis – Poetik/Ästhetik“ befragt gattungspoetische, poetologische und ästhetische Konzepte auf ihre Erkenntnisfunktion hin, wobei es unter anderem um das „Erzählen als Erkenntnisweg“ bei Ernst Weiß, um Hofmannsthals Goethe-Inversionen, um das Wissen der Satire am Beispiel von Antonio Fian und Helmut Qualtingern, um das Verhältnis zwischen literarischer Erkenntnis und der Allmacht medialer Bilder sowie um die Vermittlungsmöglichkeiten von Literatur in Comics gegangen ist. Ebenso verhandelt wird das Verhältnis von „Literatur und Wissenschaft“. Epochengeschichtlich und thematisch wird dabei ein weiter Bogen gespannt, von der Funktion der Naturphilosophie in der deutschen Literatur des 13. Jahrhunderts über den epistemologischen Status der Anatomie in Lenaus 'Faust', die Möglichkeiten der Literatur als Antwort auf das Versagen von Medizin und Religion in Thomas Manns Novelle 'Die Betrogene', Bert Brechts Verhältnis zum logischen Empirismus bis hin zu Hans Magnus Enzensbergers Mathematik-Roman 'Der Zahlenteufel' und Felix Mitterers Bezügen zur feministischen Theologie. Weiters wird der Frage nachgegangen, was Autorinnen und Autoren und ihre Werke wissen. Auch hier zeigt sich ein breites Spektrum der Themenstellungen – teilweise auch aus komparatistischer Sicht –, was bereits aus folgender Aufzählung der besprochenen Autorinnen und Autoren ersichtlich wird: Heinrich v. Kleist, Annette v. Droste-Hülshoff, Karl Emil Franzos, Alexander Granach, Hermann Hesse, Joseph Roth, Ingeborg Bachmann, Sergej Jessenin, Elfriede Gerstl, Elfriede Jelinek und Hamid Sadr. „Sprache – Wissen – Medien“ schließlich hat den Schwerpunkt in der Analyse der Medien, insofern beispielsweise die Medienberichterstattung auf ihren Erkenntnisgewinn bezüglich der Sprache oder Werbetexte auf ihre Denk- und Textmuster hin untersucht werden.
Aktualisiert: 2020-01-08
> findR *
Das Buch enthält die Beiträge der Jahrestagung der ÖGG 2009 an der Universität Innsbruck aus Anlass des Jubiläums '150 Jahre Germanistik in Innsbruck' zum Thema 'Germanistik im Spannungsfeld von Regionalität und Internationalität'. Behandelt werden Aspekte der Standortbestimmung der Germanistik und ihrer öffentlichen Relevanz in unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Räumen. Sie bieten einen interessanten Querschnitt von Grundsatzfragen zu künftigen Aufgaben der Germanistik im regionalen wie internationalen Kontext sowie zur Theoriediskussion und zur Geschichte des Faches in verschiedenen nationalen Konstellationen. Darüber hinaus werden Fragen der Fachdidaktik in einer von Kultur- und Sprachenvielfalt geprägten Gesellschaft und der Literaturvermittlung in einer ausdifferenzierten Medienlandschaft reflektiert sowie Autorinnen und Autoren im Fokus gegenwärtiger germanistischer Forschung präsentiert.
Aktualisiert: 2020-01-08
> findR *
Die Achse Zentrum-Peripherie zählt zu den neuen Forschungschwerpunkten der Kulturwissenschaften – in der Literatur ist von dieser Spannung schon länger die Rede, man denke an Joseph Roths Überlegungen zum Untergang der Habsburgermonarchie. Eben diese bestimmt räumlich und historisch auch unsere Perspektive: Es geht um sprachliche und kulturelle Ränder Zentral- oder Mitteleuropas (im Sinne seiner ,altösterreichischen‘ Auffassung) besonders im 19. und 20. Jahrhundert; speziell um die Bukowina (für die und deren Nachbarregionen Franzos das bon mot „Halbasien“ geprägt hat) an der nordöstlichen und um Tirol an der südwestlichen Peripherie, beide weit entfernt vom Macht- und Kulturzentrum Wien (dem Czernowitz näher gestanden sein mag als Innsbruck und Bozen) und um das politische und kulturelle Schicksal dieser Provinzen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, die für beide massive sprachliche und kulturelle Veränderungen nach sich gezogen haben.
Pluralität als einheitliche kulturelle Marke Zentraleuropas weisen auch Beiträge über andere Regionen Mittelosteuropas nach: Transkarpathien, Galizien, das Banat; dieses Bild mitteleuropäischer Vielfalt ergänzen ein Aufsatz über jiddische Literatur und einer über einen ladinischen Autor aus Südtirol, der sich einer Sprache bedient, die sowohl gegenüber dem Deutschen als auch gegenüber dem Italienischen randständig ist – in einer Region die als ganze vom deutschen wie vom italienischen Sprachraum her Peripherie ist. (Leider ist ein erbetener Beitrag über die Literatur aus Südtirol in italienischer Sprache schließlich nicht zustande gekommen.)
Dem Status und den Charakteristika der deutschen Sprache an der westlichen und östlichen Extremität des ehemals habsburgischen Machtbereichs – die in Tirol in direkter ,Konkurrenz‘ zum Italienischen stand, während sie in der Bukowina als von einundzwanzig Prozent der Bevölkerung zur Umgangsprache deklarierten lingua franca zwischen dem mehrheitlich gesprochenen Rumänischen und Ukrainischen fungierte – wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mehrere Beiträge befassen sich mit Beziehungen zwischen dem Deutschen, dem Rumänischen und den slawischen Sprachen und Dialekten in der Bukowina und der Umgebung, sowie in einer weiteren Perspektive mit der rumänischen Sprache als einer Sprache am Rand der romanischen Sprachen. Die deutsche Sprache in Südtirol wird sowohl unter dem Aspekt ihrer Beziehungen zum ,Zentrum‘ der deutschen Sprache als auch zum Italienischen behandelt.
,Peripherie‘ gibt es aber auch im Ästhetischen, als Verweigerung traditioneller wie aktueller literarischer Konventionen. Dem spürt ein Beitrag über einen Tiroler Autor (Georg Decristel) und ein weiterer über Walter Pilar nach, der nicht zur räumlichen Peripherie gehört (sie jedoch zum Thema macht), aber bewusst am Rand des Literaturbetriebs steht.
Ausgangspunkt des gemeinsamen Unterfangens waren das Interesse an der Kultur der Bukowina in Jassy und die tirolbezogenen Forschungen in Innsbruck. Im Rahmen der Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten schien es reizvoll diese parallelen Interessen einmal in einem Projekt zusammenzuführen.
Auf Beziehungen zwischen den beiden Räumen gehen nur zwei Beiträge ein, trotz dem Wirken zahlreicher Tiroler vor allem in Czernowitz, wo Johann Georg Obrist und Hans v. Vintler auch für die lokalen Autoren Anreger waren, wo ab den 1870er Jahren Tiroler an der Universität tätig waren und von wo umgekehrt Czernowitzer Gelehrte nach Innsbruck berufen wurden, ein akademisches Beziehungsgeflecht, das Franz Hieronymus Riedl schon vor vielen Jahren dargestellt hat. Hier kommt die Tätigkeit des aus Tirol stammenden Historikers Zieglauer an der Czernowitzer Hochschule zur Sprache, ferner ein spätes und schon Bukowina-fernes Kapitel der Zusammenarbeit zwischen Karl Emil Franzos und dem Tiroler Literaten Johann Georg Obrist, schließlich ein reflektierter Erfahrungsbericht über die Lehre einer Innsbrucker Kollegin in Jassy.
Im Hintergrund steht freilich der von 1946 bis 1963 an der Universität Innsbruck wirkende Sprachhistoriker, Dialektforscher und Mediävist Karl Kurt Klein diesem Unternehmen Pate, hat doch seine akademische Karriere in Jassy begonnen, wo er an die zwei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen als Germanist und Bibliotheksdirektor gewirkt hat, und ist doch seine Literaturgeschichte des Deutschtums im Ausland von 1939 trotz manchen Spuren der Entstehungszeit ein Standardwerk über literarische Phänomene an der Peripherie geblieben. Das vorliegende Buch enthält einige Briefe des großen Gelehrten aus der Zeit seines Wirkens in Jassy.
Es bleibt uns die angenehme Pflicht zu danken, einerseits den Beiträgern, andererseits der Südtiroler Landesregierung, dem Südtiroler Kulturinstitut in Bozen und dem Österreichischen Kulturforum in Bukarest, deren Subventionen das Erscheinen des Bandes ermöglicht haben, obwohl er den zunächst vorgesehenen Umfang weit überschritten hat. Und ohne die Infrastruktur der beiden beteiligten germanistischen Institute wäre dieser Band nicht möglich gewesen.
Andrei Corbea-Hoisie, Sigurd Paul Scheichl
Aktualisiert: 2019-03-28
Autor:
Astrid Agache,
Klaus Amann,
Magdalena Bachmann,
Rut Bernardi,
Nora Chelaru,
Andrei Corbea-Hoisie,
Armin Eidherr,
Wolfgang Hackl,
Michael Metzeltin,
Victor Neumann,
Günter Pallaver,
Ana-Maria Prisacaru,
Oskar Putzer,
Raluca Radulesca,
Luigi Reitani,
Christine Riccabona,
Ioana Rostos,
Marc Sagnol,
Kurt Scharr,
Sigurd Paul Scheichl,
Hermann Scheuringer,
Cordula Schwarze,
Barbara Siller,
Paul Videsott,
Erika Wimmer,
Markus Winkler
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Der Bologna-Prozess hat die europäische Universitätslandschaft nachhaltig verändert. ECTS-Punkte, Modularisierung, Kompetenzorientierung sind die neuen Schlagworte. Von dieser Umstrukturierung besonders betroffen sind die Geistes- und Kulturwissenschaften. Der Ausdifferenzierung der Fachwissenschaften stehen die Forderung nach Berufsorientierung und Interdisziplinarität gegenüber. Dies hat selbstredend Einfluss auf die Curricula, die – stark verschult – Durchlässigkeit und Flexibilität erschweren. Zu fragen bleibt, ob diese Entwicklung einer fehlerhaften Umsetzung der Bologna-Architektur geschuldet ist, oder dieser immanent ist. Die Ergebnisse der ÖGG-Tagung in Bregenz (28.–30. Oktober 2010) reflektieren diese Veränderungen in Bezug auf das Fach Germanistik. Dabei werden Fragen nach der „Einheit des Faches“, nach dem Kompetenzbegriff und nach der Neuausrichtung des Lehramtsstudiums neu gestellt und näher in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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