Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E.T.A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E.T.A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E.T.A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Im Gehör dringt die Welt körperlich in den Geist ein. Der »Gehör-Gang« ist als »Vor-Zimmer« des Geistes (Johann Heinrich Zedler) Ort des commercium mentis et corporis. Anders als der Gesichtssinn steht das Gehör immer offen. Musik und Geräusch, so Kant, drängen sich dem Menschen auf, indem sie ihn durchdringen und zum Lauschen zwingen. Der vorliegende Band befasst sich literatur- und medienwissenschaftlich mit dem Lauschen und seiner Offenheit, wie sie theoretisch im Nachgang von Giorgio Agambens Das Offene und Jean-Luc Nancys Zum Gehör diskutiert worden sind.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E.T.A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte.
Aktualisiert: 2023-05-24
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Zur Aktualität von Literaturpreisen und Literaturpreisforschung – A. Pontzen / D. Borghardt / S. Maaß: Einleitung. Literaturpreise im gegenwärtigen Literaturbetrieb: Autorenbefragung und Roundtable-Diskussion mit Akteuren aus Kulturbetrieb, Stiftungs- und Verlagswesen – Historische Paradigmen und Entwicklungen – D. Borghardt: Literarische Prämierungen in der Antike – M. Schubert: Der Dichter und sein Henker. Literaturwettstreit und Literaturpreise bis zum Spätmittelalter – J. Wesche: Über die Anfänge der Literaturpreiskultur in der neueren deutschen Dichtung – H. Krauss: Sozialistischer Wettbewerb? Literaturpreise in der DDR – Theorie: Modelle und Funktionen von Literaturpreisen – M. Hutter: Praktiken der Valorisierung und Validierung in Sprachkunstspielen – B. Dücker: Zur kulturökonomischen Struktur von Literaturpreisen – N. Cichon: Trianguläre Konsekrationsprozesse. Gabe und Gegengabe am Beispiel des Thomas-Mann-Preises – D. Borghardt / S. Maaß: Valorisierung, Heterarchisierung und Diversifizierung. Überlegungen zur Modellierung der Literaturpreislandschaft – Politiken und Ökonomien: Literaturpreise in der Praxis – A. J. Wiesand: Literaturpreise im Kontext individueller Kulturförderung – A. Köbrich: Der E.T.A. Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg 1989–2018: Eine systematische Analyse der Preisverleihungen eines Autor- und Stadtpreises – A. Schoon: Literaturpreise und europäische Integration – ›Win-Win‹ für Literatur und Politik? – T. Casimir: Und machet zu Lesern…! Der deutsche Buchpreis zwischen Marketing und Mission. Ein Praxisbericht – L. Huff: Wie repräsentiert man Diversität? Der Preis der Hotlist und seine kulturpolitische Strategie – B. Kolb: Der Autor als Unternehmer: Literaturpreise, Social Reading und Selfpublishing – C. Amlinger: Der Preis des Autors. Zur Funktion von literarischen Auszeichnungen für die gegenwärtige Autorschaft.
Aktualisiert: 2021-06-03
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Im Gehör dringt die Welt körperlich in den Geist ein. Der »Gehör-Gang« ist als »Vor-Zimmer« des Geistes (Johann Heinrich Zedler) Ort des commercium mentis et corporis. Anders als der Gesichtssinn steht das Gehör immer offen. Musik und Geräusch, so Kant, drängen sich dem Menschen auf, indem sie ihn durchdringen und zum Lauschen zwingen. Der vorliegende Band befasst sich literatur- und medienwissenschaftlich mit dem Lauschen und seiner Offenheit, wie sie theoretisch im Nachgang von Giorgio Agambens Das Offene und Jean-Luc Nancys Zum Gehör diskutiert worden sind.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Im Gehör dringt die Welt körperlich in den Geist ein. Der »Gehör-Gang« ist als »Vor-Zimmer« des Geistes (Johann Heinrich Zedler) Ort des commercium mentis et corporis. Anders als der Gesichtssinn steht das Gehör immer offen. Musik und Geräusch, so Kant, drängen sich dem Menschen auf, indem sie ihn durchdringen und zum Lauschen zwingen. Der vorliegende Band befasst sich literatur- und medienwissenschaftlich mit dem Lauschen und seiner Offenheit, wie sie theoretisch im Nachgang von Giorgio Agambens Das Offene und Jean-Luc Nancys Zum Gehör diskutiert worden sind.
Aktualisiert: 2023-04-21
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In dem vorliegenden Band, der dem Literatur- und Medienwissenschaftler Rolf Parr als Festschrift zu seinem 60. Geburtstag zugeeignet ist, zeigen knapp fünfzig Kolleginnen und Kollegen die vielfältigen theoretischen, methodologischen und analytischen Anschlüsse an sein umfangreiches Oeuvre. Eindrucksvoll arbeiten die Autoren das hermeneutische Potential der von Rolf Parr maßgeblich entwickelten Interdiskurstheorie für die Analyse literarischer Texte heraus. In diesem Zusammenhang werden vor allem Fragen des literarischen Realismus diskutiert – insbesondere in Auseinandersetzung mit dem Werk von Theodor Fontane und Wilhelm Raabe. Darüber hinaus analysieren die Beiträger Phänomene der Interkulturalität, indem sie sich transitorischen Räumen in der Literatur sowie kulturellen Austausch- und Übersetzungsprozessen zuwenden. Schließlich setzen sich Beiträge mit intermedialen Literaturen und den digitalen Medien der Gegenwart auseinander.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Frank Almai,
Wilhelm Amann,
Iuditha Balint,
Isabell Baumann,
Roland Berbig,
Julia Bertschik,
Klaus-Michael Bogdal,
Evelin Brosi,
Nicole Colin,
Claude D. Conter,
Ralf Georg Czapla,
Arne de Winde,
Till Dembeck,
William Collins Donahue,
Heinz Eickmans,
Peter Ellenbruch,
Andreas Erb,
Thomas Ernst,
Richard Faber,
Soeren R. Fauth,
Peter Friedrich,
Achim Geisenhanslüke,
Dirk Göttsche,
Christof Hamann,
Dieter Heimböckel,
Alexander Honold,
Werner Jung,
Clemens Kammler,
Gerd Katthage,
Jürgen Link,
Georg Mein,
Tanja Nusser,
Nia Perivolaropoulou,
Alexandra Pontzen,
Heinz-Peter Preußer,
Ulrike Preußer,
Elke Reinhardt-Becker,
Andrea Schäfer,
Corinna Schlicht,
Walter Schmitz,
Liane Schüller,
Erhard Schütz,
Heinz Sieburg,
Boris Van den Eynden,
Jochen Vogt,
Jörg Wesche,
Eva Wiegmann,
Mirna Zeman
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Angesichts des besonders für die interkulturelle Literaturwissenschaft schon seit längerem konstatierten Mankos einer literaturtheoretischen Fundierung ihres Gegenstandes stellt sich das Buch einerseits der (Grundsatz-)Frage nach der Interkulturalität literarischer Texte und ihren entsprechenden Strategien und Verfahrensweisen; andererseits gehen die Beiträge im Einzelnen aber auch der Frage nach, innerhalb welcher kulturellen Muster und diskursiven Formationen sich sowohl die Texte als auch ihre Interpreten jeweils bewegen.
Aktualisiert: 2023-02-06
Autor:
Wilhelm Amann,
Hansjörg Bay,
Britta Benert,
Bernd Blaschke,
Till Dembeck,
Volker C Dörr,
Ortrud Gutjahr,
Christof Hamann,
Frédéric Hartweg,
Dieter Heimböckel,
Ernest W. B. Hess-Lüttich,
Irmgard Honnef-Becker,
Alexander Honold,
Bernhard-Arnold Kruse,
Georg Mein,
Rolf Parr,
Alexandra Pontzen,
Boris Previšic,
Heinz Sieburg,
Susanne Utsch
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Was typisch jüdisch ist, schien lange Zeit selbstverständlich zu sein. Der geschärfte Blick der Antisemitismusforschung hat indes gezeigt, welche unterschiedlichen Bilder vom Jüdischen es gibt und wie diese im Laufe der Zeit instrumentalisiert wurden. „Das Jüdische“ nämlich ist – wie „das Christliche“ auch – nicht einfach gegeben, sondern auf vielfältige Weise gemacht. Wenn in Wissenschaft, Politik und Literatur vom „Jüdischen“ die Rede ist, konstruiert dieses Reden seinen Gegenstand. Um das zu plausibilisieren, was sie als jüdisch darstellen, nutzen Texte wiederkehrende argumentative Schemata, Metaphern und Kontraststrukturen. Gerade wissenschaftliche Texte vermitteln durch ihren Gestus der Objektivität einen vorgeblich eindeutigen Begriff von dem, was typisch jüdisch ist und müssen deshalb einer besonders kritischen Analyse unterzogen werden. Gezeigt werden soll, mit welchen Redestrategien Literatur und Wissenschaft ihre Konstruktionen des Jüdischen als „wahr“ auszugeben versuchen.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Gemeinhin verbindet man mit dem Begriff der Kultur den gesamten Bereich menschlicher Handlungen und Hervorbringungen. Das Vermeiden der Tat, das Zögern oder Zweifeln, aber auch Faulheit, zielloses Abschweifen, Schlaf und Langeweile, kurzum: die vielfältigen Zustände und Formen von Passivität erscheinen kaum von kulturellem Wert. Diese unbefragte Bevorzugung von Aktivität, des Handelns und Herstellens, wird heute zunehmend bezweifelt und durch Konzepte des Unvermögens, des Unvermögens, der Unterlassung oder Willensschwäche und der Idee einer Archi-Passivität ersetzt, in denen Passivität in den Rang einer Ermöglichung von Praxis erhoben und die ihr eigene Potenzialität freigelegt wird. Der Band versammelt neben Aufsätzen zur Begriffsgeschichte vor allem Untersuchungen, die Passivität als Bedingung von Aktivität reflektiert und als konstitutives Moment von künstlerischer Produktion oder politischer Praxis bedenken.
Aktualisiert: 2023-02-06
Autor:
Kathrin Busch,
Hans-Christian Dany,
Helmut Draxler,
Knut Ebeling,
Hans-Dieter Gondek,
Fabian Goppelsröder,
Raimund Linden,
Michaela Ott,
Alexandra Pontzen,
Frank Ruda,
Juliane Schiffers,
Erhard Schüttpelz,
Dirk Setton,
Jan Sieber,
Philippe Simay,
Ehler Voss
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„Gender im Gedächtnis“ ist Perspektive und Programm der hier
versammelten Aufsätze, die sich mit dem subversiven Konnex aus den
maßgeblich kulturwissenschaftlichen Paradigmen auseinandersetzen und
zugleich damit das Lebenswerk von Mireille Tabah würdigen.
Die „geschlechtsspezifischen Erinnerungsdiskurse in der
deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ – so zeigen dies die fünfzehn
Einzelstudien renommierter ForscherInnen aus dem In- und Ausland –
kreisen um die verdrängte Vergangenheit, um prekäre Familienverhältnisse
wie -gedächtnisse, stellen die Frage nach der Genealogie, der Herkunft
und Zukunft von Identität im Spannungsfeld einer befreienden und
zugleich unterdrückenden Moderne und dies im Hinblick auf historische,
geographische und religiöse Grenzen.
Mit Beiträgen zu Esther Dischereit, Assia Djebar, Gisela Elsner, Arno
Geiger, Barbara Honigmann, Sabrina Janesch, Elfriede Jelinek, Uwe
Johnson, Ruth Klüger, Brigitte Kronauer, Emine Sevgi Özdamar, Marlene
Streeruwitz, Uwe Timm und Christa Wolf.
Aktualisiert: 2019-10-29
Autor:
Inge Arteel,
Anke Bosse,
Monique Boussart,
Marion Brandt,
Irene Heidelberger-Leonard,
Friederike Heimann,
Michael Hofmann,
Stefan Krammer,
Irmela von der Lühe,
Christian Poetini,
Alexandra Pontzen,
Hubert Roland,
Gerhard Scheit,
Arvi Sepp,
Jan Süselbeck,
Mireille Tabah
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Gibt es einen spezifisch »linken« Kitsch in Abgrenzung zu politisch »rechtem«? Dieser vernachlässigten, für das Verständnis »linken Denkens« seit der Französischen Revolution aber wichtigen Frage gehen die Beiträge dieses Bandes nach. Gezeigt wird, dass »linkes« Denken aus ganz anderen Gründen kitschanfällig ist als sein »rechtes« Pendant, auch wenn die Pathosformeln sich mitunter frappierend ähneln. Denn während rechte Ideologien den Veränderungsdruck der Moderne kompensieren, streben linke eher danach, ihn nach dem Motto »Mehr desselben« zu überbieten. Dieses Phänomen »linker Kitsch« nimmt der Band anhand von sprachlichen, bildlichen und filmischen Beispielen in historischer wie auch theoretischer Perspektive in den Blick, sodass es in seinem konstitutiv transmedialen Charakter zur Geltung kommt.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Mit Beiträgen zu: Max von der Grün, Erich Loest, Peter Rühmkorf, Peter Schneider, Dieter Wellershoff, Eva Demski, Herta Müller, Günter Kunert, Uwe Timm, Hanns-Josef Ortheil, Friedrich Christian Delius, Anne Duden, Hartmut Lange, Wilhelm Genazino, Volker Braun, Angela Krauß, Arnold Stadler, Josef Haslinger, Marcel Beyer, Robert Schindel, Ulrich Woelk, Robert Menasse, Judith Kuckart, Werner Fritsch, Albert Ostermaier, Lea Singer, Kathrin Röggla und Doron Rabinovici.
Seit 30 Jahren besteht an der Universität Paderborn die nach Frankfurt/Main älteste Poetikdozentur in Deutschland. Sie wurde gegründet mit dem Ziel, durch die Begegnung mit Autoren und Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Einsichten in literarische Prozesse, künstlerische Eigenarten, Bedeutungs- und Wirkungsdimensionen des geschriebenen Wortes zu vermitteln, Einblicke in die Bedingungen des Schreibens selbst, in die Arbeitsweisen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern zu gewähren und von hier aus das Verständnis von Literatur zu fördern. Mit ihren selbstreflexiven Momenten bieten die in der Mehrzahl veröffentlichten Poetikvorlesungen der Paderborner Gäste eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit ästhetischen Strukturen, Formungsweisen des literarischen Textes, Motivverdichtungen und Intentionen zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur. Diese am Werk zu rekonstruieren, ist das Ziel des Bandes »Poetologisch-poetische Interventionen: Gegenwartsliteratur schreiben«. Er enthält Beiträge von renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zu allen Paderborner Poetikdozenten und -dozentinnen der letzten dreißig Jahre und bietet damit einen repräsentativen Querschnitt durch die deutschsprachige Gegenwartsliteratur.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Alo Allkemper,
Friedmar Apel,
Matthias Beilein,
Paola Bozzi,
Norbert Otto Eke,
Stefan Elit,
Christian Frankenfeld,
Iris Hermann,
Michael Hofmann,
Alexander Honold,
Silke Horstkotte,
Manfred Jurgensen,
Christian Klein,
Erich Kleinschmidt,
Friedhelm Marx,
Rita Morrien,
Helmut Peitsch,
Alexandra Pontzen,
Helmut Schmitz,
Franziska Schößler,
Hartmut Steinecke,
Rüdiger Steinlein,
Stuart Taberner
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Die paradoxe Auffassung, dass es Künstler ohne Kunstwerke gibt, ist eine Besonderheit der deutschen Literatur. Ihre Wurzeln liegen in der Genieästhetik und im Werkbegriff des deutschen Idealismus, ihre Wirkungen zeigen sich in der Ideen- und Literaturgeschichte und reichen bis in die Poetik der Moderne. Die Autorin untersucht die Verflechtung von Motiv- und Ästhetikgeschichte des „Künstlers ohne Werk“ von den Anfängen um 1800 bis in die Gegenwart. Einzelanalysen zu Texten von Wackenroder, Tieck oder E.T.A. Hoffmann über Arthur Schnitzler und Thomas Bernhard bis hin zu Heiner Müller verweisen auf die Bandbreite einer (bislang ungeschriebenen) negativen Ästhetikgeschichte.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Die Protagonisten der gesellschaftlichen Reformbewegungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überschreiten zurzeit traditionelle Altersgrenzen. Einst "Problem für Künstler" (Benn), ist das 'Altern der Avantgarden' heute, auch aus demografischen Gründen, ein Problem der Mehrheitsgesellschaft: Wie konzipieren die Nachkriegs-Avantgarden, die auf ästhetische und soziale Progression abzielten, Altern? Welchen Platz kann Altern in Wertesystemen einnehmen, denen Jugendlichkeit als Voraussetzung der Erneuerung gilt?
Der Band untersucht Denk- und Stilfiguren, Erzählmodelle und Bildentwürfe, die den immanenten Widerspruch 'alternder Avantgarden' aufgreifen: Altern als Kanonisierung im Mainstream (68er), als Selbsthistorisierung (Frauenbewegung), als Subversion und Resignation (DDR-Avantgarden nach 1989), als Frage der Halbwertszeit 'neuer' Medien (Internet, Buchmarkt), als Generationenkampf (Literaturkritik) und als Grenzgang zwi-schen gesellschaftspolitischer Liberalität und ästhetischer Belastbarkeit (Pop-Generation).
Aktualisiert: 2019-01-08
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Aias, herausragender griechischer Heros vor Troia, metzelt im Zustand der Raserei Herdenvieh nieder, in dem er seine Gegner zu erkennen glaubt. Zur Besinnung gekommen, stürzt er sich, beschämt über den Ehrverlust, in sein Schwert. Die 'Entschuldigung', die für Aias nur durch Entleibung zu leisten war, entspricht heute etwa dem medial inszenierten Rückzug aus der politischen Öffentlichkeit, dem Rücktrittsangebot oder dem Fehlereingeständnis. Offensichtlich gibt es nach wie vor ein kollektives Bedürfnis nach solchen stellvertretenden Reinigungsritualen. Anlässe und Reaktionsformen haben sich zwar gewandelt, das Gefühl der Scham aber ist immer noch von existenziell-individueller Bedeutung und besitzt eine öffentlich wirksame Symbolik.
Historisch gesehen reicht der Bogen des Bandes von der (laut Hegel) 'gewissenlosen' griechischen Antike bis in die 'unverschämte' Gegenwart. Systematisch betrachtet konfrontieren die unterschiedlichen Kulturkreise einander in ihren Definitionen und Kompensationen von Fehlverhalten: vom paganen Griechentum über das christliche Abendland bis hin zum Islam. Im 20. und 21. Jahrhundert bestimmen Diskurse der Bewältigung den Umgang mit der Geschichte, mit Fragen der Kriegsschuld oder des Völkermordes. Kulturelle, nationale, historische und gender-spezifische Unterschiede prägen die verbalen Entschuldigungen, das öffentliche und private Verhalten, Kleidercode und Körpersprache.
Während Schamdiskurse dazu dienen, eigenes Fehlverhalten in der Gemeinschaft zu regulieren oder vor dem Selbst zu rechtfertigen, funktionieren umgekehrt Schuldzuschreibungen oder gezielte Beschämungen des anderen als Herrschaftsinstrumente: prominent etwa in den Bildern von Abu Ghraib.
Aktualisiert: 2019-01-08
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