Kultur & Gespenster / Hubert Fichte

Kultur & Gespenster / Hubert Fichte von Baecker,  Dirk, Bandel,  Jan F, Becker,  Claus, Braun,  Peter, Clausen,  Rosemarie, Degens,  Marc, Dracul,  Andrea, Echterhölter,  Anna, Faber,  Gernot, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Gillett,  Robert, Gutmair,  Ulrich, Hommer,  Sascha, Keller,  Christoph, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Kluge,  Alexander, Maset,  Pierangelo, Mau,  Leonore, Mechlenburg,  Gustav, Meinzer,  Dirk, Röggla,  Kathrin, Schäfer,  Gerd, Schülke,  Anne, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Steinaecker,  Thomas von, Steinegger,  Christoph, Wenk,  Dieter
Themenschwerpunkt der ersten Ausgabe ist der Schriftsteller Hubert Fichte. Die Schriftstellerin Kathrin Röggla entwickelt einen Anmaßungskatalog für Herrn Fichte. Der britische Germanist Robert Gillett rekapituliert polemisch die Debatte um Luftkrieg und Literatur und konturiert Fichtes politisch-ästhetische Position. Mario Fuhse zeigt das Moment der Transgression als zentralen Impuls von Fichtes Schreiben auf. Mit den ethnografischen Arbeiten von Hubert Fichte und Leonore Mau setzen sich Ole Frahm und Ulrich Gutmair auseinander, und die Kulturwissenschaftlerin Anna Echterhölter vergleicht die Beschreibungen Venezuelas bei Alexander von Humboldt, Hubert Fichte und Daniel Kehlmann. Gerd Schäfer stellt, ausgehend von Hubert Fichtes nachgelassenem, jüngst erschienenem Roman „Die zweite Schuld“, Überlegungen zu Heino Jaeger und einem „anderen Deutschland“ an. Die Dramaturgin Anne Schülke schließlich collagiert wohlwollendes Gerede, Klatsch und Bekenntnisse. Bebildert wird das Dossier mit bisher unbekannten Privatpolaroids, mit Bildern der Theaterfotografin Rosemarie Clausen, des Berliner Künstlers Christoph Keller und der Gruppe these.null, die das imaginäre Skulpturwerk des Autors dokumentiert. Daneben enthält die erste Nummer unter anderem einen Aufsatz zu Josephine Baker, Interviews mit dem Soziologen Dirk Baecker und dem Schriftsteller Alexander Kluge, einen Comic von Sascha Hommer, eine Kunststrecke von Claus Becker und einen Reisebericht von Dirk Meinzer. Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de KULTUR & GESPENSTER "Me love to entertain thee" www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2023-06-15
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Kultur & Gespenster 21: Archive und Depots

Kultur & Gespenster 21: Archive und Depots von Aden,  Maike, Bandel,  Jan-Frederik, Baumgarten,  Lothar, Chodzinski,  Oskar, Deliss,  Clémentine, Dillhof,  Raphael, Einstein,  Carl, Fertig,  Julia, Goll,  Philipp, Groß,  Nina, Grüner,  Magdalena, Guðjónsdóttir,  Anna, Härtel,  Insa, Hartwig,  Björn, Hoffmann,  Anette, Hommer,  Sascha, Joeckle,  Andra, Kramer,  Fritz W., Lang,  Ulrich, Lempert,  Jochen, Mayer,  Alexander, Mechlenburg,  Gustav, Mühlhoff,  Birthe, Neunhäuserer,  Judith, Niebuhr,  Frederike, Oppitz,  Michael, Parsch,  Marianne, Pichler,  Michalis, Reeves,  Nicky, Sdun,  Nora, Vismann,  Bettina, Wille,  Rahel, Zett,  Anna
Archive und Depots … und Lager und Halden und Haufen und Bunker und Verliese und Kammern Der Lockdown hat den Schädlingen - Motten, Schimmelpilzen und Käfern - in den Archiven gut getan. Die relative Ruhe, Dunkelheit und fehlende Störungen durch Besucher und Mitarbeiter haben seit März perfekte Bedingungen für Larven und erwachsene Tiere gleichermaßen geboten. Die „relative Ruhe“ hat in der Redaktion dazu geführt, diese Ausgabe endlich fertigzustellen. Wie hoffen dass sie ungestört durch Mitarbeiter oder Besucher aber bei guter Beleuchtung, Zeit finden werden diese Ausgabe zu lesen, inhaltlich gibt es (bis auf eine private Anzeige) keinerlei Verbindungen zur Pandemie. Die Zeiträume sind andere. Die Bildstrecke der Rabenhügel in diesem Heft macht die Sachlage deutlich. Diese Hügel, weit verteilt in der Landschaft, sind von Raben- und Raubvögeln angelegt. Sie entstanden, weil die Vögel immer auf dieselben Stellen schissen, die im Laufe von Jahrzehnten und Jahrhunderten zu ansehnlichen Aussichtsposten heranwuchsen. Der Terminus »Archiv« hat auf dem Weg durch die Historien und Disziplinen einige Bedeutungsverschiebungen und -erweiterungen erfahren. Er wird heute zunehmend metaphorisch benutzt (s.o.) oder im globalen Sinne als Kulturtechnik und Institution der Gedächtnisbildung aufgefasst, weniger institutionell oder situativ-konkret gedacht. Wir haben uns ein wenig umgetan in diesen Kontexten und haben Stichproben zusammengetragen. Soviel vorweg, die Ideen wie ein Archiv auszusehen und zu funktionieren hat, unterscheiden sich eklatant von den tatsächlichen Verhältnissen in diesen Institutionen.
Aktualisiert: 2021-09-02
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster 19: Medienzeit – Computerspiele

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster 19: Medienzeit – Computerspiele von Mechlenburg,  Gustav, Osterried,  Dominic, Sdun,  Nora, Walther,  Tilman
Kultur & Gespenster Nr. 19 »Medienzeit – Computerspiele« INHALT Editorial DER SICH ENTFREMDETE GEIST. DIE BILDUNG Planet für Planet, Zukunft für Zukunft. Science-Fiction, das Unbehagen am ungeregelten Einsatz der Werkzeuge und die Disziplinierung in den eigenen Reihen Roberto Ohrt »I believe in science now!« Skeptiker zwischen Hoffnung, Angst und Abscheu in Las Vegas Ehler Voss Palantir. Ein Geheimdienst ohne Spione – reine dezentrale Infrastruktur Florian Hadler »Mali«. Über die Fortsetzung eines Feldzugs. Die Dokusoap der Bundeswehr Merle Radtke Spielautomatensprache. Flippersounds. Optimierung, Effektivität, Coolness – ein Gerät für das spätkapitalistische Subjekt Dennis Göttel DIE SINNLICHE GEWISSHEIT »Nugae, Back to Privacy« (2013) Verena Issel DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT Wer stiehlt, wird erschossen Tilman Walther Die gesundheitlichen Gefahren des Kinematographen für die Jungend Von Professor Dr. Robert Eugen Gaupp, Tübingen (1911) LAN-Partys. Gemeinsam einzeln sein. Eine exemplarische Konstellation, in der sich Populärkultur ereignet, mit Pizza, Quatsch und Cola Christian Huck Fuck you grandma, drive yourself to the hospital. Einige Reddit-Kommentare, ausgewählt von Tilman Walther »SimCity« – Analyse in Planquadraten Paul Geisler Leises Zirpen in Moll. Der Sound von Nintendo Game & Watch Oliver Wittchow betteln, stehlen, tricksen, fixen. klauen, saufen und verhauen Wolfgang Kriener Nothing Special. Die wilde Welt von »Animal Crossing« Oliver Wittchow Der gute Sound einer Waffe ist enorm wichtig! Über Mods und Modder – unfaire Waffen und blumenpflanzende Panzer Martin Hüdepohl Just take control of a stick. »Fighting Fucktoys« und »Basement Dwellers« Nina Lucia Groß Ruinen spielen, zur Bedeutung urbaner Ruinen in Videospielen Emma Fraser DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS »Die Programmierung der Artifiziellen«, eine Kurzgeschichte von Chi Hui DIE TUGEND UND DER WELTLAUF »Ausflug nach Telgte am 4. und 5. August 2017«. Michael Ashers 1969er- Hymer-Eriba-Caravan, Modell Familia Alexander Rischer Impressum Konzeption des Dossiers: Gustav Mechlenburg, Dominic Osterried, Nora Sdun, Tilman Walther Redaktion: Björn Hartwig, Philipp Goll, Nina Lucia Groß, Raphael Dillhof Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte Personen: Johannes Bendzulla, Lukas Dubro, Emma Fraser, Robert Eugen Gaupp, Paul Geisler, Dennis Göttel, Jul Gordon, Florian Hadler, Christian Huck, Martin Hüdepohl, Chi Hui, Verena Issel, Wolfgang Kriener, Roberto Ohrt, Carsten Rabe, Merle Radtke, Alexander Rischer, Ehler Voss, Elias Wagner, Oliver Wittchow
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 18 »NO BALANCE«

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 18 »NO BALANCE« von Becker-Weimann,  Andrea, Dany,  Hans-Christian, Dillhof,  Raphael, Goll,  Philipp, Greinecker,  Elisabeth, Groß,  Nina Lucia, Hartwig,  Björn, Hoppenstedt,  Max, Huber,  Lara, Kavasaki de,  Nimtu, Killen,  Andreas, Klook,  Carsten, Malzew,  Elena, McGovern,  Fiona, Mechlenburg,  Gustav, Moos,  Stefan, Peters,  Britta, Radkau,  Joachim, Renner,  Volker, Reuss,  Seo, Rinck,  Monika, Rischer,  Alexander, Schramme,  Thomas, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Seiler,  Eva, Steinegger,  Christoph, Voss,  Ehler, Wagner,  Greta, Walther,  Tilman, Weber,  Jonas, Wittenburg,  Lily, Wulff,  Nele
KULTUR & GESPENSTER NR. 18 »NO BALANCE« INHALT DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT I Editorial »No Balance« »das gegenteil von verführung« Monika Rinck »Gesundheit« und »Krankheit« in der philosophischen Diskussion Thomas Schramme Wer möchte schon normal sein? Lara Huber Stay Romantic Lily Wittenburg Unter dem Radar Hans-Christian Dany Getting shit done. Neuroenhancement in der Arbeitsgesellschaft der Gegenwart Greta Wagner NoSleepGang: Schlaf ist für Loser Elena Malzew DIE SINNLICHE GEWISSHEIT The Green Monster Eva Seiler und Elisabeth Greinecker DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT II Das Fräulein vom Amt: Neurasthenie, Rationalisierung und die Folgen Andreas Killen Das Ich als Zitterpappel: Die Unruhe nervöser Selbsterfahrung und der Eigensinn der Patienten Joachim Radkau DIE VERSTELLUNG Time to get ill Nimtu de Kavasaki DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT III Verkörperungen am Rande der Darstellbarkeit. Vom Amputationsfetischismus zur Konstruktion von Body Integrity Identity Disorder und Transability. Oder: Eine kurze Geschichte körperlicher (Über-)Vollständigkeit Jonas Weber Herrera Nolens volens Carsten Klook »Diese Wesen lassen sich nicht vertreiben.« Eine italienischdeutsche Geschichte über Besessenheit und Malerei Ehler Voss, Donata, Horst Die Gestalt des Transhumanismus Max Hoppenstedt DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS Mit Godard im Fitnessstudio Fiona McGovern Interesse oder Erkenntnis. Eine Gelegenheitslektüre Ralf Schulte Sky’s the Limit Nele Wulff DIE TUGEND UND DER WELTLAUF Unsere Eltern sind der deutsche Mittelstand Tilman Walther Herausgeber: Gustav Mechlenburg, Nora Sdun, Christoph Steinegger Redaktion, Korrektorat: Philipp Goll, Stefan Moos, Ralf Schulte und die Herausgeber Konzeption des Dossiers: Philipp Goll, Elena Malzew, Gustav Mechlenburg, Britta Peters, Nora Sdun, Nele Wulff Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte Personen: Andrea Becker-Weimann, Hans-Christian Dany, Rapahel Dillhof, Fiona McGovern, Nina Lucia Groß, Elisabeth Greinecker, Björn Hartwig, Max Hoppenstedt, Lara Huber, Nimtu de Kavasaki, Andreas Killen, Carsten Klook, Joachim Radkau, Volker Renner, Seo Reuss, Monika Rinck, Alexander Rischer, Thomas Schramme, Ralf Schulte, Eva Seiler, Ehler Voss, Greta Wagner, Tilman Walther, Jonas Weber, Lily Wittenburg
Aktualisiert: 2020-01-22
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B – Blickfänger

B – Blickfänger von Härtel,  Insa, Mechlenburg,  Gustav, Pazzini,  Karl-Josef, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
1977 malt Gerhard Richter seine Tochter nach einem Foto. Auf dem dunkel gerahmten Bild ist ein Mädchenkopf auf eine Fläche, eine Art Brett gelegt; der Lichteinfall aus rückwärtiger Höhe lässt den Kopf einen Schatten daraufwerfen. Im Vordergrund und im rechten Hintergrund kann man den Verlauf der Brett- oder Tischkante sehen, welche beide Male im spitzen Winkel zum Bildrand verläuft. So erscheint der Kopf in einer zweifachen Rahmung und ›rutscht‹ auf die Betrachtenden zu. Aus dem Bild kommt uns ein Blick entgegen. Blick heißt nicht, dass da jemand zu sehen ist, der sieht. Gemeint ist nicht, dass hier sehende Augen zu sehen sind, nicht einmal Augen müssten zu sehen sein. Insa Härtel und Karl-Josef Pazzini nehmen das Bild Betty so, als sei es ein Forschungsergebnis in Form von Kunst, die in einer Wissenschaft nicht in gleicher Weise zur Verfügung steht. Die künstlerische Forschung begreifen die Autoren als Resultat eines relationalen Prozesses zwischen: Gerhard Richter, Babette Richter und dem (kulturell-medial) Bildhaften, der sich auch auf die Betrachtenden vererbt. Wir befassen uns also quasi mit den Auswirkungen und Voraussetzungen dieser Forschung, greifen den Forschungsprozess auf und übersetzen ihn. Ein Stimmungs-Atlas zu: Scharf stellen, Situierung, Abstraktion, Figuration, Abwehrbewegungen, Gewalt, Verständigung, Übersetzungen, Terror, Subjektivierungen, Opfer, Gefangennahmen, Analogien, Unterbrechung, dem Rot der Lippen, Kind-Frau-Status, unschuldiger Kindheit, Jungen-Mädchen, Resonanzen, Verwirbelung und aufgestörten Phantasmen.
Aktualisiert: 2020-01-22
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L – Liebe

L – Liebe von Mechlenburg,  Gustav, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph, Wenzel,  Anna-Lena
»Über Liebe, als Beziehung zwischen den Geschlechtern, gebe es nichts Neues mehr zu berichten, das habe die Literatur dargestellt in allen Varianten ein für allemal, das sei für die Literatur, sofern sie diesen Namen verdient, kein Thema mehr – solche Verlautbarungen sind zu lesen; sie verkennen, dass das Verhältnis zwischen den Geschlechtern sich ändert, dass andere Liebesgeschichten stattfinden werden.« Max Frisch, Montauk Anna-Lena Wenzel hat sich für den Stimmungs-Atlas »Liebe« einmal quer durch die aktuelle Literatur gegraben, sie hat dabei Belege gefunden für das immer Gleiche und das dauernd Neue. Alphabetisch gelistet finden sich die expliziten Passagen zu Abschied, Affäre, Altersunterschied, aber auch zu Ehe, Eifersucht, Einsamkeit sowie zu Sehnsucht, Selbstbefriedigung und natürlich auch Sex – Ein ABC zu Formen und Varianten von Liebe. Entstanden ist ein Buch, das die Vielfältigkeit des Liebens und des Leidens am Lieben ebenso aufzeigt wie die vielseitigen Weisen des Sprechens über die Liebe. Grundsätzlich gilt: Während die einzelne Liebe vergänglich sein kann, ist es das Lieben an sich nicht. Das hat den Vorteil, dass nie alles schon gesagt worden ist.
Aktualisiert: 2020-01-22
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d – le dandysme

d – le dandysme von Heubach,  Friedrich Wolfram, Mechlenburg,  Gustav, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Welchen Symptomwert könnte es haben, dass der dandysme immer mal wieder Konjunktur hat? Ist sie allein in dem Fall gegeben, dass in der Gesellschaft vermehrt Individuen des Typs ›Dandy‹ auftreten, wie Beau Brummell einer war und wie ihn Barbey d’Aurevilly und Baudelaire beschrieben haben; oder auch schon dann, wenn der gesellschaftliche Diskurs häufiger auf die Figur des Dandys oder auf den dandysme Bezug nimmt, um eine bestimmte Zeiterscheinung zu deuten – sei dies eine Mode oder seien dies gewisse nicht konforme Verhaltensweisen beziehungsweise extravagante Formen der Selbstdarstellung. Handelt es sich beim Dandy um eine historisch einmalige Figur und ergo bei all dem, was sich danach als dandysme gerierte, nur um ermäßigte Reprise, etwa um eine flache Folklore des Elitären oder um einen hippen Kult der Abweichung? Oder hat es solche Individuen, die seit dem 19. Jahrhundert als ›Dandys‹ bezeichnet werden, zu allen Zeiten gegeben und bildet das, wofür der Begriff ›dandysme‹ steht, eine anthropologische Konstante, wie das beispielsweise vom Fetischismus oder vom Narzissmus gilt? Fritz W. Heubach bewegt sich einmal durchs große Biesterfeld des dandysme und begegnet dort neben dem Dandy Schmollern, Simulanten, dem »bio-adapter« sowie dessen Erfinder, Oswald Wiener. Theoretische Argumentationen stehen neben eher anekdotischen Berichten, Behauptungen neben Reflexionen und polemische Bemerkungen neben hochgestimmten Ansichten.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Uhrmacher, Bärnhäuter und Musikalische Reisen

Uhrmacher, Bärnhäuter und Musikalische Reisen von Bandel,  Jan-Frederik, Brentano,  Clemens, Glasmeier,  Michael, Görres,  Joseph, Gudmundsdottoir,  Gudny, Isermann,  Thomas, Mechlenburg,  Gustav, Meese,  Jonathan, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Nachwort zur Neuausgabe Von MICHAEL GLASMEIER und THOMAS ISERMANN Wenn wir es nach über einem Vierteljahrhundert wagen, diese grandiosen satirischen Schriften erneut und erneuert zu publizieren, dann aus einer Überzeugung, dass solche Texte in der deutschen Sprache beispielslos sind: Als poetische Höchstform in konzentrierter Dichte, als anarchische und satirische Sprachexperimente mit außergewöhnlichen Schreibstrategien sind sie selbst im Umkreis der Romantiker nicht nur einmalig, sondern Ausweis jener Kraft, zu der die deutsche Sprache fähig sein könnte, wäre sie nicht in die Hände von »Bürgern« geraten, die – um den Bogen ins Heute zu schlagen – nicht mehr Johann Heinrich Voß, sondern Daniel Kehlmann, Martin Mosebach oder Uwe Tellkamp heißen, dessen Morgenblatt nun das Wochenblatt Die Zeit ist. Zudem sind wir der Auffassung, dass die zeitlose Kraft dieser Literatur, ähnlich der von Christoph Martin Wieland, Karl Philipp Moritz, Ludwig Tieck oder Jean Paul, umso deutlicher, eindringlicher werden müsste, je monströser die Dummheit sich gebärdet und eine allgemeine Versorgtheit zur Maxime wird – das zumindest war unsere Idee, die zuerst 1983 in Marburg anlässlich eines gemeinsam besuchten Brentano-Seminars des mehr als inspirierenden, 2009 verstorbenen Gert Mattenklott zündete und dazu führte, dass wir dieses Buch 1988 in der Berliner Edition Sirene erstmalig herausgaben. Dieser von Wolfgang Schmidt begründete Verlag publizierte in wunderbar gedruckten Bibliophilien hauptsächlich surrealistische Literatur, aber prunkte neben Joris-Karl Huysmans oder Julien Gracq auch mit einer vom Verleger neu übersetzten, aus Garamond Monotype, Korpus und Borgis handgesetzten, gedruckten und gebundenen Werkausgabe des Comte de Lautréamont. In diesem Kreuzberger Unternehmen, dem wir freundschaftlich, ideell und teilweise handwerklich verbunden waren, brachten wir also Brentano/Görres in Bodoni Monotype und das als Frontispiz liebevoll eingeklebte farbige en profil-Ganzfigurporträt von BOGS angemessen unter. Doch leider zündete unsere Idee nicht, zumal aufgrund miserabler Nachfrage nicht alle schon gedruckten Bücher gebunden wurden und der Verlag selbst auch wegen finanzieller Schwierigkeiten immer kurz vor der Auflösung stand. Wolfgang Schmidt zog bald ins einsamere Umland Berlins und verschwand dann irgendwann nach Frankreich. Vielleicht hätte das Buch Ende der 1970er Jahre mehr Erfolg gehabt, weil zu dieser Zeit die Künste und die Subkultur noch einmal produktive Verbindungen eingingen, bevor diese Chance mit dem Kassieren von Punk und New Wave, der Zeitgeist-Ausstellung in Berlin3 oder dem Ende etwa des März Verlags vollends vertan worden ist. Aber wie gesagt, ursprünglich sollte unsere Idee aus dem naiv-aufklärerischen Glauben, dass in dämlichen Zeiten gerade das kraftvoll Anarchische größte Wirksamkeit entfaltet, eigentlich auch anders funktionieren. Ein Wort zur »zeitlosen Kraft« dieser Texte, die als Satiren wie kaum andere an ihre je eigene Zeit gebunden sind. Was auch immer »Romantik« sei, von der wir damals träumten: eine Epoche? Ein modernes Gefühl? Widerspenstig und anarchisch entzieht sie sich einer Definition, weil Definitionen ihre Sache nicht sind. Im Verlauf der modernen kunstgeschichtlichen Epochen, zu denen die Romantik gehört, kennen wir den Effekt, dass viel von dem, was historisch war, gegenwärtig bleibt. … Romantiker lieben die freie Natur. Sie erwandern ihre geografischen Bezugspunkte und singen dabei ein Lied. Auf dieses simple Urbild, kaum mehr als ein Emblem, lässt sich der Zusammenhang reduzieren, der zwischen Natur und gesungener Schöpfung besteht: Dies ist im BOGS die Hauptklammer zwischen der mechanisch festgehaltenen Zeit des Uhrmachers und der übergeschwappten Zeiterfahrung während des Konzerts. In dieser U(h)r-Erfahrung liegt die Aktualität des Werkes. Romantiker sind Büchernarren. Brentano, Tieck – sie besaßen oft mehrere Tausend Bände in ihren Privatbeständen, darunter Rara, um die sie Philologen beneideten. Der historische Eigenwert des Gelesenen aus alter Zeit wird der eigenen entgegengehalten, und das war in diesem Umfang neu, das ging über klassische Antikenaneignung hinaus. Bei kaum einem unserer Romantiker findet sich eine nennenswerte Antikenrezeption. Die Textnarren der Romantik verstanden ihre Werke als work-in-progress im literarischen Kontinuum, das nicht klassifiziert, sondern strömt – daher die ungeheure Nähe von BOGS und Bärnhäuter zu Beckett und Konrad Bayer. Vielleicht bietet diese Neuausgabe neben dem reinen Vergnügen Anlass für ein Überdenken geisteswissenschaftlicher Mutmaßungen zur Romantik, Ideenkunst, Satire, Zeitgenossenschaft, »Kunstform der Tollheit«, aber eben auch zum Klang dessen, was wir Musik nennen. Wir haben nun diesen »trefflichen Wahnsinn« ins Verlagsprogramm aufgenommen, Ein Werk, über dessen Autorschaft Jean Paul in einem Brief vom 22. Juli 1810 an Achim von Armin schreibt: »Sie halten die Lachmuskeln der Leser wie Zügel in der Hand und machen mit deren Gesichtern, was Sie wollen.«
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Ding Ding Ding

Kultur & Gespenster / Ding Ding Ding von Bandel,  Jan-Frederik, Bisevic,  Marcel, Doessegger,  Berni, Ette,  Wolfram, Gordon,  Jul, Heubach,  Friedrich W, Höge,  Helmut, Janitzky,  Stephan, Matzke,  Detlev, Mechlenburg,  Gustav, Messenlehner,  Nicole, Oesterle,  Guenter, Ott,  Michaela, Panhans,  Stefan, Reddersen,  Guido, Schubert,  Olga von, Sdun,  Nora, Stein,  Sebastian, Steinegger,  Christoph, Steiner,  Uwe W., Wenner,  Dorothee, Wolf,  Uljana, Zillig,  Steffen
DER SICH ENTFREMDETE GEIST. DIE BILDUNG Überlebensaffekte im zeitgenössischen Film Michaela Ott DAS GEWISSEN, DIE SCHÖNE SEELE, DAS BÖSE UND SEINE VERZEIHUNG »Performance« Comic von Jul Gordon DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT Ding, Ding, Ding: Heimsuchungen in der Haushaltung Mona Körte »Kalte Küche« Uljana Wolf Wortwurzeln und Museumsdinge in Bewegung Die Poetik von Wörtern und Sachen bei Jacob und Wilhelm Grimm Olga von Schubert »Wenn die Glasaugen nur eine Spur zu hell oder zu dunkel sind, dann ist das Ding nicht mehr das Tier.« Ein Gespräch mit dem Chefpräparator des Berliner Naturkundemuseums Detlev Matzke Helmut Höge, Dorothee Wenner »wie das murmelchen ins gedicht kam« Uljana Wolf Dingpoetik bei Eduard Mörike Günter Oesterle Das innere Außen und das äußere Innen. Haushaltung in Stifters »Zwei Schwestern« Uwe C. Steiner »die zertanzten schuhe« Uljana Wolf Haus der Angst. Zu Stephen Kings »The Shining« Wolfram Ette Das Resopal-Möbel Clogs, Latzhosen und das Fahrrad Der Heimwerker Friedrich W. Heubach DIE SINNLICHE GEWISSHEIT »Randy, Christopher, Boys, Boys, Boys, Försvinner i ett land, Finito, Fritz, James, David, Sergej, Peter, Elisabeth, Ali,Vincenzo« Aquarelle von Nicole Messenlehner DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS »Mirror, mirror on the wall …« – Lewis Carroll, Arno Schmidt, Abraham Ettleson und die Komik des Verstehens Jan-Frederik Bandel »72h toni« – drei Tage wach in Zürich Sebastian Stein, Berni Doessegger, Stephan Janitzky Die Schläfer Marcel Bisevic, Steffen Zillig DIE VERSTELLUNG »Das Outfit« Bildstrecke von Guido Reddersen DIE TUGEND UND DER WELTLAUF »Ich sehe nicht mal meine Beine!« Reisebericht von Stefan Panhans
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Wirklich wahr II

Kultur & Gespenster / Wirklich wahr II von Asthoff,  Jens, Bandel,  Jan F, Behn,  Andre, Bender,  Jesko, Benkert,  Julia, Brandstädter,  Mathias, Braun,  Verena, Breuer,  Ascan, Chodzinski,  Armin, Demand,  Thomas, Diek,  Martin T, Eschkötter,  Daniel, Fabis,  Jeannette, Feldmeier,  Mikiko A, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Geppert,  Stella, Grünfelder,  Romeo, Hamann,  Nils, Hempel,  Lasse O, Hering,  Bertolt, Hinderer,  Max, Hückstädt,  Christian, Imhoff,  Hans, Johach,  Eva, Kamensky,  Volko, Kastner,  Jens, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Leowald,  Leo, Mechlenburg,  Gustav, Palzer,  Thomas, Panhans,  Stefan, Rahman,  Lisabona, Rau,  Alexandra, Reuss,  Sebastian, Riesselmann,  Kirsten, Rischer,  Alexander, Schäfer,  Gerd, Schaffner,  Gabi, Scherr,  Ingrid, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Siebold,  Adrian, Simunovic,  Darija, Sollfrank,  Cornelia, Steinegger,  Christoph, Stuhlmann,  Andreas, Tranquillum, Truniger,  Fred, Turowski,  Stephan, Witzel,  Frank, Zimmermann,  Volker
KULTUR & GESPENSTER gibt es zum vierten Mal, und wir ergreifen die Gelegenheit, zum einjährigen Jubiläum des Magazinprojekts von diversen Weiterungen und Großartigkeiten zu berichten. Da wären als Allererstes die Künstlereditionen von Gabi Steinhauser und Gernot Faber zu bestaunen, die ihre Bildstrecken in KULTUR & GESPENSTER um eine 'Richtigstellung' innerhalb des Magazins bei Gernot Faber und ein riesenhaftes Foto (150 x 100 cm) bei Gabi Steinhauser ergänzen. Einzusehen und natürlich erhältlich unter www.kulturgespenster.de Was außerdem bisher geschah: Alle großen Tageszeitungen haben über uns berichtet, was nun bedeutet, dass wir den warmen Regen der Bestellungen, der nach jedem Pressebericht ins Haus plätscherte, wahrscheinlich ohne diese Hilfe erzeugen müssen, da wir in den Zeitungsredaktionen jetzt nicht mehr unter neu, jung und bisher nicht da gewesen rubrizieren – aber man wird ja sehen. Außerdem hat uns das Münchener Lenbachhaus eingeladen. Der Ausstellungsraum des Lenbachhauses im Petuelpark wird sich dank des Einsatzes der Künstler Sebastian Reuss und Lutz Krüger in ein bizarres Display für KULTUR & GESPENSTER verwandeln: Zu erwarten ist die Ruine einer Galerie – ein Büro, was die Redaktion nie besaß, eine perfekte Kulisse, hinter der man den Kulturquatsch anhäufen kann, eine Fassade, die sich hinterrücks einnehmen lässt – die Musealisierung läuft also auf vollen Touren. Und ab dem 20. August ist das in München für drei Monate zu besichtigen. Beiträge u.a. Julia Benkert, Thomas Palzer, Volko Kamensky, Fred Truniger, Romeo Grünfelder und Werner Ruzicka. Einem investigativen Beitrag von Berthold Hering über die Grünverschiebung von Gelb zu Blau. Außerhalb des Dossiers wie immer wilder Galopp: Essays zu Termiten und anderen staatenbildenden Lebewesen und zu 'Wahn und Mittelmaß' bei Johann Heinrich Voß. Außerdem setzen wir die Folge der Wiederveröffentlichungen fort und freuen uns, die 'Mitscherlich-Aktion', einen umfangreichen Text von Hans Imhoff, präsentieren zu können. Es gibt Performanceanleitungen von Ingrid Scherr und den Geschäftsbericht des Zentrums für verkrampfte Kunst, Bildstrecken von Verena Braun, Frank Witzel, André Behn und Thomas Demand, dessen Dokumentation eines Unfalls auf einen Vasenbruch in Cambridge zurückgeht, wo ein Besucher vor einem Jahr wirklich über seine Schuhbänder stolperte und in drei Ming-Vasen hineinfiel. Ein sehr schönes Menetekel, für unser einjähriges Bestehen, wie wir finden. DIE KOMMENDEN VIER: Band 5: Georges-Arthur Goldschmidt Band 6: Autofiktion Band 7: '1968' Band 8: Literarische Hermeneutik
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster Nr. 15

Kultur & Gespenster Nr. 15 von Bandel,  Jan-Frederik, Bauer,  Suse, Burdach,  Sebastian, Falk,  Sabine, Felsch,  Philipp, Göhring,  Jonas, Goll,  Philipp, Gordon,  Julia, Hope,  Andy, Johnson,  Jasmine, Lewitzky,  Uwe, Mauss,  Jan-Holger, May Williams,  Alice, Mechlenburg,  Gustav, Ohrt,  Roberto, Sandrock,  Stefan, Schmidt in der Beek,  Hank, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
INHALT Kultur & Gespenster Nr. 15 DAS ABSOLUTE WISSEN 'Into the White Cube' Der Internationale Merve Diskurs – Schlau sein, dabei sein. Wie es dazu kam, dass der Kunstbetrieb nicht mehr ohne Theorie über die Runden kommt, während die Theorie der Kunst immer ähnlicher wird. Philipp Felsch 'Die schöne Kunst und das Biest der deutschen Geschichte' 'Deutsch', 'männlich', 'malerisch wild' und 'expressionistisch'. Über deutsche Malerei als Exportschlager seit den 60er Jahren bis heute, günstige Lebenshaltungskosten und die Stadt Berlin. Roberto Ohrt DIE VERSTELLUNG 'Buddy' Jan-Holger Mauss DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS 'Weiterwursteln!' Aufzeichnungen aus dem laufenden Betrieb einer Hamburger Galerie. Nora Sdun 'Wie arbeitet man einen Jeff Koons?' Über Balloon Dogs und die Firma Carlson & Co. Sabine Falk 'Horror Heimat' Englische Horrorfilme. Die 'Countryside' als Schauplatz von Anti-Heimatfilmen. Sebastian Burdach 'Der Lebensfreund – Weg aus der Krise oder therapeutische Sackgasse?' Das Potenzial der leeren Handinnenflächen, besonders wenn sie mit zwei Augen bemalt sind. Uwe Lewitzky / Jonas Göhring DAS GEWISSEN, DIE SCHÖNE SEELE, DAS BÖSE UND SEINE VERZEIHUNG 'Und im Sommer tu ich malen' Hank Schmidt in der Beek DIE TUGEND UND DER WELTLAUF 'Auszüge' Überliefert von einem Unter-Unterbibliothekar Stefan Sandrock Plakat: 'A Glossary of Hand Gestures for Critical Discussions' Jasmine Johnson & Alice May Williams
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 16

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster Nr. 16 von Bandel,  Jan-Frederik, Blomeier,  Oliver, Chodzinski,  Armin, Cmelka,  Kerstin, Dillhof,  Raphael, Dott,  Fred, Fabis,  Jeannette, Feldmann,  Friederike, Gehlen,  Andreas, Glasmeier,  Michael, Goll,  Philipp, Gordon,  Jul, Groß,  Nina Lucia, Hartmann,  Jonis, Hartwig,  Björn, Hoener,  Martin, Kohl,  Katharina, Kramer,  Fritz W., Mechlenburg,  Gustav, Rabe,  Carsten, Raulff,  Ulrich, Rischer,  Alexander, Schäfer,  Jenny, Schönthaler,  Philipp, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Sochacka-Szczepanska,  Marzena, Steinegger,  Christoph, Weizman,  Eyal, Wenzel,  Anna-Lena
Diese Ausgabe heißt »SOS Fantômes«, weil es auch europäische Geisterjäger gibt, die ihre Arbeit nicht weniger verantwortungsvoll erledigen als ihre amerikanischen Schwestern und Brüder – worüber das vorherige Heft hätte hinwegtäuschen können (Nr. 15: »Ghostbusters«). Gerade aus Frankreich stammen die größten Geisterjäger. Nehmen wir Gilles Deleuze und Félix Guattari. Bekanntermaßen kennen sie sich aus in der Unterwelt und pfeifen auf die hierarchischen Strukturen, die Geister der Kontrolle und Disziplin. Sie folgen den rhizomatischen Strukturen, die diese Machtkonstellationen durchkreuzen. Vor merkwürdigen Zweckentfremdungen sind natürlich auch sie nicht gefeit. Von genau solchen Merkwürdigkeiten berichtet der erste Artikel dieser Ausgabe. Es handelt sich dabei um eine Auskopplung aus dem Buch Sperrzonen von Eyal Weizman. Er beschreibt, wie die abstrakten Denkübungen der »Tausend Plateaus« sehr erfolgreich von Militärstrategen umgesetzt werden, die, weil Straßen, Türen und Fenster als Passagen zu gefährlich sind, die Soldaten, mit einem Sprengkit ausgestattet, einfach durch Wände gehen lassen. Das Dossier bleibt bei architektonischen Themen, schildert die Geschichte des Stadtverordneten Willi Müller, der sich für die monochromen Wände von Yves Klein im Gelsenkirchener Stadttheater einsetzte. Außerdem wird von einem wundertätigen Möbelstück berichtet, nämlich jenem Runden Tisch, dessen Wirkmächtigkeit die kommunistische Regierung Polens im Jahr 1989 mit der Opposition eine Übereinkunft über die demokratische Neuordnung treffen ließ. Während das anschließende Gespräch über Kunstfelsen für Zoos, Kunstvereine oder den öffentlichen Raum von der aufwendigen Nachahmung der Natur handelt, geht es in einem anderen Beitrag eher gegen die Natur – das Phänomen des »Survival«, dessen bekanntester Vertreter, Rüdiger Nehberg, heute besser als Sir Vival bekannt ist. Wie dringend allgemein Überlebenstechniken nötig sind, macht der Bericht über die Verramschung der Bibliotheksbestände der Kunsthochschule Hamburg deutlich. Da hilft auch das freundliche Interview mit dem Leiter des Literaturarchivs in Marbach nicht, obwohl … Im Rezensionsteil gibt es böse Bemerkungen zu Blockbuster-Ausstellungen, Schwebend-Feierliches zu Fotografien, ein Szenenbild aus einer Galerie sowie Texte zu Jazz und Malerei. Den vorletzten Abschnitt füllt eine Text-Bild-Strecke zum NSU-Komplex, welche die strukturellen und individuellen Merkwürdigkeiten auf der Personalebene der »Inneren Sicherheit« illustriert. Zum Schluss die Reise in ein Gespensterland: Nepal vor dem Erdbeben. Es gibt außerdem zwei Bildstrecken, eine ist architektonisch-formalistisch, die andere eher modisch. Wir freuen uns sehr, dass Tom Lamberty Fotomodel dieser Bildstrecke ist. Die Redaktion DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT »Urbane Kriegsführung: Durch Wände gehen« Eyal Weizman »Sportsfreund Willi Müller, Künstler Yves Klein« Eine Gelsenkirchener Begegnung im Foyer des Stadttheaters Michael Glasmeier »Der wundertätige Tisch« Philipp Goll »Kunstfelsen« Eine Unterhaltung in Köln mit den Künstlern Andreas Gehlen und Oliver Blomeier über den Bau von Kunstfelsen DIE SINNLICHE GEWISSHEIT »Ohne Titel« Jeannette Fabis DER SICH ENFREMDETE GEIST. DIE BILDUNG »ABC der Arbeit« Anna-Lena Wenzel »Survival oder: Wie ich lernte, mit dem Unberechenbaren zu rechnen« Von Preppern, Untergangspropheten, Steuer- und Staatsgegnern bis zu Outdoor-Freunden Philipp Schönthaler »Eine Geschichte deutscher Duckmäuserei« Die Bibliothek der HfbK Hamburg wurde verramscht Nora Sdun »Rückzug nach verlorener Schlacht« Jan-Frederik Bandel im Gespräch mit Ulrich Raulff über Theorielektüre in den Siebzigern, intellektuelles Renegatentum, allerlei Klischees und intellektuelle Krisenzonen DIE VERSTELLUNG »Autumn Rhythm (part four)« Eine Bildstrecke von Kerstin Cmelka und Martin Hoener DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES EIGENDÜNKELS »Unwirkliche Stadt« Der Maler Kailiang Yang in Hamburg und Jinan Fritz W. Kramer »I Just Want a Picasso« Über eine Ausstellung in den Deichtorhallen Nina Lucia Groß »Gorillas im Nebel« Über eine Ausstellung von Armin Chodzinski Nina Lucia Groß und Raphael Dillhof »You Belong among the Wildflowers« Ein Text von Alexander Rischer zu Fotografien von Carsten Rabe »Theorie des kommunikativen Jammens« Über das Buch die Philosophie des Jazz von Daniel Martin Feige Ralf Schulte DAS GEWISSEN, DIE SCHÖNE SEELE, DAS BÖSE UND SEINE VERZEIHUNG »Personalbefragung – Innere Sicherheit« Eine Text-Bild-Strecke zum NSU-Komplex, von strukturellen und individuellen Merkwürdigkeiten auf der Personalebene der »Inneren Sicherheit« Katharina Kohl DIE TUGEND UND DER WELTLAUF »Vor dem Beben« Ein Reisetext mit Architekturzeichnungen aus Nepal Jonis Hartmann KULTUR & GESPENSTER Nr. 16, Herbst 2015 Redaktion: Philipp Goll, Björn Hartwig, Gustav Mechlenburg, Nora Sdun Herausgeber: Gustav Mechlenburg, Jan-Frederik Bandel, Nora Sdun, Christoph Steinegger Internet: www.kulturgespenster.de Redaktion/Verlag: post@textem.de Gestaltung: Christoph Steinegger/Interkool Autoren, Künstler: Jan-Frederik Bandel, Oliver Blomeier, Armin Chodzinski, Kerstin Cmelka, Raphael Dillhof, Fred Dott, Jeannette Fabis, Friederike Feldmann, Andreas Gehlen, Michael Glasmeier, Philipp Goll, Jul Gordon, Nina Lucia Groß, Jonis Hartmann, Martin Hoener, Katharina Kohl, Fritz W. Kramer, Carsten Rabe, Ulrich Raulff, Alexander Rischer, Jenny Schäfer, Philipp Schönthaler, Ralf Schulte, Nora Sdun, Marzena Sochacka-Szczepanska, Eyal Weizman, Anna-Lena Wenzel Korrektur: Ralf Schulte, Hendrik Roggenkamp Druck: Druckhaus Köthen GmbH Einzelheft: 16 € Abonnement: 60 € für 4 Hefte inkl. 7 % Mehrwertsteuer (Förderabo: 80 €) Auslandspreise bitte erfragen. Abobestellung: Textem Verlag, Kultur & Gespenster, Postfach 306341 20329 Hamburg, abo@textem.de Anzeigen: anzeigen@textem.de Vertrieb: vertrieb@textem.de Presse: presse@kulturgespenster.de ISBN 978-3-941613-95-9 ISSN1862-8966 GLN 4-19-19550-1600-3-16 © 2015 KULTUR & GESPENSTER und die Autoren
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster: Märchen

Kultur & Gespenster / Kultur & Gespenster: Märchen von Bandel,  Jan-Frederik, Freytag,  Hartmut, Mechlenburg,  Gustav, Rischer,  Alexander, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph
Die 12. Ausgabe des Magazins Kultur & Gespenster ist fast ein bisschen zu schön geworden und widmet sich ausschließlich der Märchensammlung von Karl Müllenhoff, welche er 1845 veröffentlichte. Kultur & Gespenster bringt einen Teil der Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, ergänzt um ein Gespräch zwischen dem Mediävisten und Literaturwissenschaftler Hartmut Freytag und dem Künstler Alexander Rischer, welcher im Herbst vergangenen Jahres etliche Fahrradtouren durchs Holsteinische unternahm, um die Originalschauplätze der Märchen für dieses Heft zu fotografieren. Wunderbarerweise waren fast alle Orte zu finden: Heidnische Kultstätten, Quellen, Bäume, Kirchen, Glocken, Plätze für Mirakel und Rechtshändel, auch versunkene Orte und solche, an denen der Teufel den Übermut strafte. Gespenster, Irrlichter, Zauberer, Werwölfe, Teufelspferde, Drachen, Zwerge und weiße Frauen gehörten zum Alltag. Nicht zu sprechen von den Seuchen, Vorzeichen und Weissagungen, den versunkenen Schlössern, Grabhügeln, schlafenden Helden und Heeren, verhängnisvollen Bäumen und natürlich den überall vergrabenen Schätzen.
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Hubert Fichte

Kultur & Gespenster / Hubert Fichte von Baecker,  Dirk, Bandel,  Jan F, Becker,  Claus, Braun,  Peter, Clausen,  Rosemarie, Degens,  Marc, Dracul,  Andrea, Echterhölter,  Anna, Faber,  Gernot, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Gillett,  Robert, Gutmair,  Ulrich, Hommer,  Sascha, Keller,  Christoph, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Kluge,  Alexander, Maset,  Pierangelo, Mau,  Leonore, Mechlenburg,  Gustav, Meinzer,  Dirk, Röggla,  Kathrin, Schäfer,  Gerd, Schülke,  Anne, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Steinaecker,  Thomas von, Steinegger,  Christoph, Wenk,  Dieter
Themenschwerpunkt der ersten Ausgabe ist der Schriftsteller Hubert Fichte. Die Schriftstellerin Kathrin Röggla entwickelt einen Anmaßungskatalog für Herrn Fichte. Der britische Germanist Robert Gillett rekapituliert polemisch die Debatte um Luftkrieg und Literatur und konturiert Fichtes politisch-ästhetische Position. Mario Fuhse zeigt das Moment der Transgression als zentralen Impuls von Fichtes Schreiben auf. Mit den ethnografischen Arbeiten von Hubert Fichte und Leonore Mau setzen sich Ole Frahm und Ulrich Gutmair auseinander, und die Kulturwissenschaftlerin Anna Echterhölter vergleicht die Beschreibungen Venezuelas bei Alexander von Humboldt, Hubert Fichte und Daniel Kehlmann. Gerd Schäfer stellt, ausgehend von Hubert Fichtes nachgelassenem, jüngst erschienenem Roman „Die zweite Schuld“, Überlegungen zu Heino Jaeger und einem „anderen Deutschland“ an. Die Dramaturgin Anne Schülke schließlich collagiert wohlwollendes Gerede, Klatsch und Bekenntnisse. Bebildert wird das Dossier mit bisher unbekannten Privatpolaroids, mit Bildern der Theaterfotografin Rosemarie Clausen, des Berliner Künstlers Christoph Keller und der Gruppe these.null, die das imaginäre Skulpturwerk des Autors dokumentiert. Daneben enthält die erste Nummer unter anderem einen Aufsatz zu Josephine Baker, Interviews mit dem Soziologen Dirk Baecker und dem Schriftsteller Alexander Kluge, einen Comic von Sascha Hommer, eine Kunststrecke von Claus Becker und einen Reisebericht von Dirk Meinzer. Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de KULTUR & GESPENSTER "Me love to entertain thee" www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Autofiktion

Kultur & Gespenster / Autofiktion von Asthoff,  Jens, Bandel,  Jan, Bandel,  Jan F, Doubrovsky,  Serge, Eeden,  Marcel van, Eipperle,  Rabea, Gronemann,  Claudia, Hinderer,  Max, Kummer,  Tom, Lasswitz,  Kurd, Lenkova,  Claire, Linck,  Dirck, Loreck,  Hanne, Mechlenburg,  Gustav, Palzer,  Thomas, Perl,  Herbert, Pfaller,  Robert, Ripplinger,  Stefan, Rischer,  Alexander, Schewe,  Philipp, Schimmelbusch,  Alexander, Schmidt,  Sarah, Sdun,  Nora, Starke,  Simon, Steinegger,  Christoph, Wagner-Egelhaaf,  Martin
19 Editorial Dossier: 'Autofiktion' zusammengestellt von Claudia Gronemann und der Redaktion, Zeichnungen von Marcel van Eeden DER SICH ENTFREMDETE GEIST DIE BILDUNG 23 Das Selbst – und das Andere nicht! Über kulturellen Narzissmus und politischen Beuteverzicht Robert Pfaller 45 Die Wiederkehr der Katharsis. Über ein paar Möglichkeiten, das popkulturelle Vergnügen an drastischen Gegenständen zu erklären Dirck Linck 75 Return to Sender. Uwe Nettelbecks Zitatenmontagen Stefan Ripplinger DIE VERSTELLUNG 101 Bildstrecke Philipp Schewe DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT 115 Selbstbiographische Studien – Prolegomena zur Einleitung in den Versuch jeder Selbstbiographie (1887) Kurd Lasswitz 125 Nah am Text Serge Doubrovsky 137 Autofiktion & Gespenster Martina Wagner-Egelhaaf 153 Bin ich jetzt wirklich ein Mitglied in einem Club? Unterhaltung mit Tom Kummer Thomas Palzer 169 Bramfeld 5 Szenen mit 4x2 Alter Egos Comic von claire Lenkova und Jan-Frederik Bandel 181 Die Masken des Orpheus. Wie man in die Unterwelt steigt, um am Leben zu bleiben. Überlegungen zum intermedialen Bilderwerk 'Leben? oder Theater?' von Charlotte Salomon Sarah Schmidt DIE SINNLICHE GEWISSHEIT 199 'Star' 2007 Bildstrecke Rabea Eipperle 209 Die dunckle Finsterniß hatte hier allenthalben ihren Schweins-Braten ausgestreuet. Ein Ausstellungsbesuch Alexander Rischer 231 'Das Kunstartige', Wie die Kunst mit sich selbst Probleme bekommt, aber kein Problem damit hat Simon Starke 245 Von Ob Cindy Sherman ›ihr Fett abkriegt‹? Ein Gespräch mit Hanne Loreck Max Hinderer DIE TUGEND UND DER WELTLAUF 249 Un Jardin sur le Nil Alexander Schimmelbusch 288 Impressum
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Unter vier Augen

Kultur & Gespenster / Unter vier Augen von Asthoff,  Jens, Bandel,  Jan F, Beck,  Martin, Bernhard,  Thomas, Brandstädter,  Mathias, Degens,  Marc, Deutsch,  Mathias, Echterhölter,  Anna, Eilittä,  Leena, Faber,  Gernot, Feichtner,  Sabine, Frahm,  Ole, Fuhse,  Mario, Gann,  Thomas, Gudmundsdottir,  Gudny, Hempel,  Lasse O, Hinderer,  Max, Hoepfner,  Alexander, Holl,  Herbert, Hückstädt,  Christian, Ivanovic,  Chrisine, Kalender,  Barbara, Kiefer,  Jens, Klook,  Carsten, Krauthausen,  Karin, Maset,  Pierangelo, Mechlenburg,  Gustav, Meunier,  Karolin, Neumann,  Robert, Pankoke,  Betie, Raab,  Thomas, Riedel,  Peter, Röggla,  Kathrin, Ross,  Oliver, Schäfer,  Gerd, Schimmelbusch,  Alexander, Schlieps,  Birgit, Schröder ,  Jörg, Schülke,  Anne, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Stahl,  Enno, Steinaecker,  Thomas von, Steinegger,  Christoph, Trzaskalik,  Tim, Wenk,  Dieter, Winkels,  Hubert, Winz,  Justin, Wögerbauer,  Werner
„Kultur & Gespenster“ widmet sich, nach der ersten Nummer zu Hubert Fichte (Juli 2006), in seinem zweiten Dossier Gesprächen und Interviews. Das neuerdings wieder heiß geliebte, so genannte „Authentische“ in Gesprächen und Interviews gilt es zu analysieren. „Kultur & Gespenster“ Nummer zwei trägt den Titel: „Unter vier Augen – Das Interview als Form“. Kultur & Gespenster: Unter vier Augen – Das Interview als Form Das neue und lautstark artikulierte Interesse der Theoretiker und Praktiker an Begrifflichkeiten des „Authentischen“, des „Dokumentarischen“, des „O-Tons“, aber auch der „Stimme“ des „Autors“, der „Geschichte“ usw. erweist sich zunehmend als Teil einer kritischen Wende: Die langjährig perfektionierten Exekutionen von Autorschaft, Realität, Sinn und Intention haben einen Phantomschmerz hinterlassen, der mit rapide sinkendem Sensationswert der verschiedenen Postmodernismen und -strukturalismen immer deutlicher spürbar wird. So recht zurück ins 19. Jahrhundert möchte man dann aber auch nicht. In den jüngeren Formen des Dokumentarischen – im ganzen Spektrum von „fake interviews“ bis „Doku-“ und „Autofiktion“, von „reality soaps“ bis zum „performativen Dokumentarfilm“ – gehen die Sehnsucht nach etwelcher Unmittelbarkeit und die Restklugheit, daran nicht zu glauben, Hand in Hand: „Authentizität“, das rettende Schlagwort, ist dann immer schon tausendfach gebrochenes rhetorisches Modell mit einem ganzen Schatz registrierbarer und katalogisierbarer Effekte. In der Literatur kommt vor allem das Interview mit seiner Rhetorik des Authentischen ins Spiel: Sei’s in den Gesprächssendungen und -büchern Alexander Kluges, in den semifiktiven Interviews der Leipziger Spector-Gruppe, in den Interviewromanen und -stücken Kathrin Rögglas oder in den Protokollen Ingo Niermanns. Und auch die Sozio- und Ethnologen, vor allem des US-amerikanischen Universitätsbetriebs, diskutieren unter Schlagwörtern wie „postmodern interviewing“ oder „interviewing at the border of fact and fiction“ über die Voraussetzungen des Informationsgesprächs und die Möglichkeiten, in einer artistischen Repräsentation genauer das Setting und das unendlich weite Ensemble von Informationen zu dokumentieren, die schon ein halbstündiges Interview enthält. Dass Schriftsteller wie Hubert Fichte und Ethnologen wie Kevin Dwyer oder Vincent Crapanzano in den letzten Jahren wieder vermehrt gelesen und gepriesen werden, erklärt sich sicherlich nicht zuletzt aus ihrer Vorreiterrolle auf diesem Gebiet: Jenseits der ästhetischen und theoretischen Simplizität der „Bottroper Protokolle“ oder der Versuche der „Hervorlockung und Analyse von Erzählungen thematisch relevanter Geschichten im Rahmen soziologischer Feldforschung“ (um nur zwei einschlägige, historisch gewordene Titel zu zitieren) haben sie das Interview zugleich als Erkenntnisinstrument und als Literatur ernst genommen. Hieran zu erinnern und Gespräch und Interview als poetische Formen zu analysieren und in ihrem Potenzial für künstlerische wie wissenschaftliche Praxis zu erschließen, ist erklärter Vorsatz des Dossiers „Unter vier Augen – Das Interview als Form“, mit dem „Kultur & Gespenster“ anschließt an seine erste Nummer. Ging es dort um die verschiedenen Facetten des Werks von Hubert Fichte, wird die zweite Ausgabe neben Fichte vor allem Alexander Kluge, Kathrin Röggla und Arnfrid Astel in ihrem Arbeiten mit der Form des Interviews vorstellen. Theoretische und poetologische Arbeiten ergänzen das Dossier und bereiten bereits die folgende dritte Ausgabe vor, in der es um das gesamte heutige Spektrum dokumentarischer Formen in Film, bildender Kunst und Literatur gehen wird. Das Dossier versucht damit, ästhetische Strategien innerhalb der „Interview Society“ zu konturieren und zugleich Anstöße zu geben, Interview und Gespräch als poetische Formen ernst zu nehmen. Das Heft kann (vor)bestellt werden über post@textem.de KULTUR & GESPENSTER www.kulturgespenster.de
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Hochstapler II/II

Kultur & Gespenster / Hochstapler II/II von Adolph,  Alexander, Bandel,  Jan F, Budelmann,  Nele, Burdach,  Sebastian, Christian,  Janecke, Frahm,  Ole, Franzos,  Karl Emil, Geis,  Nadia, Glasmeier,  Michael, Hempel,  Lasse Ole, Höge,  Helmut, Kalender,  Barbara, Kramer,  Fritz, Löffelholz,  Ruth, Mechlenburg,  Gustav, Pannen,  Thorsten, Schimmelbusch,  Alexander, Schröder ,  Jörg, Schulte,  Ralf, Sdun,  Nora, Stazol,  Harald, Steinegger,  Christoph, Stewen,  Dirk, Veelen,  Sonja
HOCHSTAPLER II Inhalt DER SICH ENTFREMDETE GEIST DIE BILDUNG Erkenntnis und Bilder Paul Feyerabend Michael Glasmeier DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT Peter von Boor – Begründer der ersten niederösterreichischen Sparcasse, Kunstmäzen und Banknotenfälscher Karl Emil Franzos (1883) Impostors Revisited – oder warum Hochstapler hochstapeln Harald Nicolas Stazol Haute Couture (Mode) Ruth Löffelholz & Nadia Geis Anmerkungen aus dem Zettelkasten eines angestellten Hochstaplers nebst Theorie zum Verschwinden der Hochstapelei im Digitalismus Thorsten Pannen 'Im Grunde verletzt es meine Eitelkeit, dass jeder Name in der Geschichte Ich bin' Helmut Höge Techniken zur Herstellung gefälschter Identität. Eine soziologische Analyse der Hochstapelei Sonja Veelen Hochstapler – Der fast unmögliche Film Alexander Adolph 'Bist du der Staat?' Herbert Achternbuschs Film 'Bierkampf' Sebastian Burdach Zeiten des Abschwungs Richard Yates – der ideale Autor für die entlassenen Investmentbanker von heute Alexander Schimmelbusch Schröder erzählt: Die Doktormacher Barbara Kalender & Jörg Schröder DIE SINNLICHE GEWISSHEIT Craft, 2009 (Bildstrecke) Dirk Stewen DAS GESETZ DES HERZENS UND DERWAHNSINN DES EIGENDÜNKELS Unsäglich. Zum Stand der deutschen Comic-Forschung Ole Frahm Die gesungene Tagesschau und ein langsamer Wiener Sommer der Boheme, zwei DVD-Editionen Lasse Ole Hempel Dicke Titel – Über Gruppenausstellungen ohne Thema, aber mit Namen Christian Janecke Torhüter der Aufklärung. Habermas lobt die Religion in ihre Schranken Ralf Schulte DAS GEWISSEN, DIE SCHÖNE SEELE, DAS BÖSE UND SEINE VERZEIHUNG 'Ich werde alle deine Männer töten' Wu Wei ving Comic Nele Budelmann DIE TUGEND UND DER WELTLAUF Wandern ohne Karten Fritz W. Kramer Impressum
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Radio

Kultur & Gespenster / Radio von Bandel,  Jan-Frederik, Böhmler,  Claus, Butzmann,  Frieder, Frahm,  Ole, Gruber,  Klemens, Inders,  Elke Stefanie, Koller,  Burk, LaBelle,  Brandon, Logan,  Simon, Lynen,  Peter, Mechlenburg,  Gustav, Mecklenburg,  Franziska, Melian,  Michaela, Michaelsen,  Torsten, Mowitt,  John, Peters,  Britta, Pfaller,  Robert, Primavesi,  Patrick, Rau,  Milo, Sconce,  Jeffrey, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph, Stern,  Günther, Stuhlmann,  Andreas, Zillig,  Steffen
Die ganze Welt ist Geräusch des Radios geworden. Nur das gilt, was in ihm erscheint, alles andre, was nicht verwendbar ist für das Radio, ist wie weggeworfen, verworfen. So mächtig ist das Radio: es geht ein Mensch an einem Haus vorbei und auf ihn fällt aus dem Fenster eine Symphonie von Tschaikowsky, der Mensch geht weiter, und aus dem Fenster des nächsten Hauses fällt ihm wieder diese Tschaikowsky-Musik entgegen. Überall, wohin er sich bewegt, ist schon diese Musik, sie ist allgegenwärtig, es ist, als ob sich der Mensch nicht fortbewegt hätte, es ist, als ob er immer auf der gleichen Stelle bliebe, obwohl er sich fortbewegt: die Realität der Bewegung wird unwirklich gemacht. Unabhängig von Raum und Zeit, selbstverständlich wie die Luft, erscheint das Geräusch des Radios. Max Picard Kultur & Gespenster Ausgabe 14, Herbst 2013 INHALT Editorial DER SICH ENTFREMDETE GEIST DIE BILDUNG Das Unendliche und das Gute. Der Herrensignifkant in Philosophie, Alltagskultur und Politik Robert Pfaller DIE VERSTELLUNG 'Bildgebende Diagnostik' Peter Lynen, Claus Böhmler DAS GEISTIGE TIERREICH UND DER BETRUG ODER DIE SACHE SELBST Plädoyer für die teleplasmatische Erbse. Hamburger Fußnoten zur Verfertigung der Subkultur beim Reden Jan-Frederik Bandel Die Hamburg Connection Frieder Butzmann, 1997 DIE SINNLICHE GEWISSHEIT Kreativität abrüsten Steffen Zillig Beyond and behind Scottish Style: Wenn Hipsterkatzen zu Inventors of Tradition werden Elke Stefanie Inders 'Eigentlich unterscheiden wir uns gar nicht, denn das Lustige am Frankfurter Kunstverein ist, dass die Leiter glauben, sie sind von Gott berufen.' Eine Podiumsdiskussion geführt von Britta Peters Leonore Mau 'Miami' Eine Bildstrecke zusammengestellt von Franziska Mecklenburg 'Untitled Series' Zeichnungen von Simon Logan DIE LUST UND DIE NOTWENDIGKEIT Editorial Radio Spuk und Radio (1930) Günther Stern Mensch, Medium, Message. Eine Einführung zu Jeffrey Sconce von Andreas Stuhlmann Spukmedien. Elektronische Präsenz von der Telegrafie bis zur Television Jeffrey Sconce Radio und Schizophrenie. Anmerkungen zu Daniel Paul Schrebers Radiotheorie avant la lettre Ole Frahm 'Radiotürme' Eine Bildstrecke von Michaela Melián Angesichts des Radios John Mowitt Radiostimmen und die Geister des Lehrstücks Patrick Primavesi Mit dem Medium spielen. 'Radio Alice' eine Stimme, die niemandes Sprachrohr sein wollte Klemens Gruber On Air. Ein Gedicht von Brandon LaBelle Hate Radio 'Niemand wird je verstehen, warum man ihn auslöschen will.' Eine Radio-Sendung aus Ruanda Milo Rau DIE TUGEND UND DER WELTLAUF A Magnificent Desolation. Flaschenpost vom Mond. Ein Reisebericht von Burk Koller
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kultur & Gespenster / Georges-Arthur Goldschmidt

Kultur & Gespenster / Georges-Arthur Goldschmidt von Abraham,  Nicolas, Auer,  Abel, Bandel,  Jan F, Bonn,  Klaus, Burgelin,  Claude, Goldschmidt,  Georges A, Guldin,  Rainer, Hiltbrunner,  Michael, Klein,  Sibylle, Körte,  Mona, Mechlenburg,  Gustav, Pardo,  Jorge, Schaefer,  Marco P, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph, Trzaskalik,  Tim
Heft Nr. 5 Sommer 2007 18 Über Lesen und Übersetzen. Georges-Arthur Goldschmidt im Gespräch mit Tim Trzaskalik 50 Molière im Spiegel Goldschmidts (oder umgekehrt …) Claude Burgelin 62 Unaussprechlich klar Georges-Arthur Goldschmidts Affinitäten zu Joseph von Eichendorff Klaus Bonn 88 Bildstrecke Sybille Klein 102 Verschiedene Wege zum selben Ziel Zur Bilingualität im Werk Georges-Arthur Goldschmidts Rainer Guldin 120Tier-Werden Verwandlungsangst in Georges-Arthur Goldschmidts Autobiografie Über die Flüsse Mona Körte 130 Ein Wiederkommen Georges-Arthur Goldschmidt 140 Die Trennung Georges-Arthur Goldschmidt 144 Jorge Pardo 152 Die Rinde und der Kern Nicolas Abraham 172'Literarisches Unding' Ludwig Tieck und seine Arabeske Die sieben Weiber des Blaubart von 1797 Michael Hiltbrunner Messerschnitte von Marco P. Schaefer Coverbild: Abel Auer
Aktualisiert: 2020-01-22
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Geschichte des Prinzen Biribinker

Geschichte des Prinzen Biribinker von Bandel,  Jan-Frederik, Deye,  Carola, Glasmeier,  Michael, Mechlenburg,  Gustav, Sdun,  Nora, Steinegger,  Christoph, Wieland,  Christoph Martin
Der hochwohlgeborene Biribinker ist ein merkwürdiges Kind: Von Bienen aufgezogen, pinkelt er reinsten Nektar, und wenn er sein großes Geschäft erledigt, wird in der königlichen Gesellschaft Konfekt gereicht. Alles könnte honigsüß weitergehen, hätte nicht der alte Zauberer Padmanaba seine Finger im Spiel. Und so läuft einiges schief, als sich der junge, edle, wenn auch nicht übertrieben tugendhafte Prinz auf die Suche nach einem Milchmädchen macht. Nach diversen Techtelmechteln mit größtenteils reizenden Elementargeisterdamen (eine sieht sich gar – wenig standesgemäß – in einen Nachttopf verwandelt, den der Prinz freudig in Gebrauch nimmt) und Gesprächen mit einem philosophischen Kürbis kommt es endlich zum Showdown im Inneren eines Walfischs. Christoph Martin Wielands Feenmärchen – erstmals 1764, eingelassen in den Roman 'Die Aben theuer des Don Sylvio von Rosalva' erschienen – ist ein an Albernheit unübertroffenes Meister werk der komischen Literatur, dessen galante Abstrusitäten jedem zaubernden Helden vermeintlich fantastischer Literatur die Schamesröte ins Gesicht treiben müssten. Ausgestattet mit einem Nachwort des Komik-Experten Michael Glasmeier und illustriert mit Monotypien von Carola Deye, ist Wielands versponnenes Kunstmärchen ein mehr als würdiger zweiter Band der 'Gespenster- Bibliothek' und geeignet, an jedem Kaffeetisch des Landes gelesen zu werden. Honigkonfekt nicht vergessen! Christoph Martin Wieland (1733–1813) war Schriftsteller, Übersetzer und – wie man heute sagt – Publizist in aufgeklärten Zeiten. Er hat der Nachwelt einen Riesenstapel Romane, Lehrgedichte, Satiren, Märchen, Lobgesänge und philosophische Dialoge hinterlassen, mit denen diese nicht viel anzufangen weiß. Umso schlimmer für sie. Michael Glasmeier, geboren 1951 in Bochum, ist Professor für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Künste Bremen, Essayist, Publizist und Ausstellungskurator. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte und zur Theorie und Praxis zeitgenössischer Kunst.
Aktualisiert: 2020-01-22
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